Die Heavy Rain Previewstrecke Teil 2: Die Charaktere

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Es ist jetzt schon ein paar Tage her, da habe ich euch meine ersten Eindrücke zur Story von Heavy Rain geschildert. Wie schon angekündigt war das aber noch nicht alles. Hoch und heilig versprochen OHNE JEDEN SPOILER gibt es heute einen kleinen Einblick in die Charaktere des Spiels.

Wir stehen ganz kurz vor dem Release des Spiels, am Freitag soll es bei uns soweit sein. Inzwischen dürften die meisten Fans des Spiels schon mitbekommen haben, dass es in der Geschichte vier Protagonisten zu steuern geben wird.

Heavy Rain


Ganz zu Beginn steuert man den smarten Architekten und Familienvater Ethan Mars (in der deutschen Version übrigens von Johannes Steck gesprochen). Im weiteren Verlauf bekommt man dann noch Kontrolle über den Privatermittler Scott Shelby (im deutschen gesprochen von Richard van Weyden), den FBI-Agenten Norman Jayden (Moritz Brendel) und natürlich Madison Paige (Claudia Urbschat-Mingues, ebenfalls die deutsche Stimme von, haltet euch fest, Angelina Jolie und dem Nilpferd Gloria in Madagascar, wenn das keine interessante Mischung ist…).

Nun, wer sind diese Menschen, was haben sie für Eigenschaften, für Wesenszüge? … Welche würdet ihr ihnen denn geben wollen? Nachdem ihr sicher schon die enorme Entscheidungsfreiheit des Spiels kennengelernt habt, könnt ihr euch wohl vorstellen, dass eine klassische Charakterisierung nur schwer möglich ist.

Heavy Rain

Begibt sich jemand in Gefahr um jemand Fremdes in einer Notlage zu unterstützen? Oder kümmert er/ sie sich lieber um seinen/ ihren eigenen Kram und geht Ärger aus dem Weg? Zwei grundsätzlich verschiedene Charaktere wären für jede Handlung vorrausgesetzt. Es kommt auf euch an.

So macht Heavy Rain auch ein, ich nenne es mal, Feature möglich, welches in der Geschichte der Videospiele so ziemlich einmalig sein dürfte: Trefft ihr eine “falsche” Entscheidung, kann einer oder mehrere der Charaktere sterben. Den klassischen “Game Over” Screen werdet ihr aber nicht zu sehen bekommen. Die Geschichte geht einfach, auf ihrem neuen Pfad, weiter.

Der Vize CEO von Quantic Dream, Guillaume de Fondaumière, betonte bei unserem Treffen vor einigen Tagen immer wieder, dass auch der Tod von allen vier Protagonisten keine Game Over-Situation ergeben würde. Man komme damit lediglich zu einem regulären Ende für das Spiel.

Gleichzeitig erlaubt Heavy Rain dem Spieler eine für Videospiele völlig neue Nähe zu den Charakteren. Nicht nur, dass ihr grundsätzliche Entscheidungen für sie treffen müsst. Das Spiel entwickelt auch eine ganz seltsame Intimität ohne dabei jedoch einen plumpen Erotik-Faktor nutzen zu wollen. Geschlossene Badezimmertüren gibt es beispielsweise nicht mehr. Ihr seid bei euren Charakteren, immer und in jeder Situation.

Heavy Rain

Die dadurch erzeugte Atmosphäre ist eine weitere Annäherung an den Erzählstil moderner Krimi-Autoren. Die Protagonisten in Heavy Rain sind keine Videospielhelden, sie sind Menschen, in jeder Hinsicht.

Selbstverständlich sind die Figuren aber auch nicht bloß leere Hüllen. Ein paar markante Merkmale hat David Cage ihnen dann doch verpasst.

Wie gerade schon erwähnt beginnt ihr das Spiel mit dem smarten Architekten Ethan Mars. In einer wahren Familienidylle erlebt ihr einen gutaussehenden Mann der mitten im Leben steht. Eine schreckliche Katastrophe wirft das fein geordnete Leben aber jäh aus der Bahn. Gezeichnet von diesem schweren Schicksalsschlag und einem wahnsinnigen Katz und Maus-Spiel in das der Architekt bald verwickelt wird, ist sein Gesicht bald spürbar von innerer und äußerer Erschöpfung gezeichnet.

In dieser Phase seines Lebens trifft er im späteren Verlauf des Spiels auf Madison Paige. Der einzig spielbare weibliche Charakter im Spiel lebt eigentlich in einer wirklich fantastischen Wohnung, hat daran aber keine wirkliche Freude. Schreckliche Albträume rauben ihr den Schlaf und führen dazu, dass sie immer wieder ihre Nächte in verschiedenen Hotels verbringt.

Heavy Rain Chronicles

Bevor man es im Spiel mit Madison zu tun bekommt, lernt man aber den kauzigen Privatermittler Scott Shelby kenne. Die Figur kann man wohl als Hommage an die großen Privatermittler aus Film und Literatur in der Mitte des letzten Jahrhunderts verstehen. Dick Tracey, Rick Blaine… Shelby entwickelt durchaus sein eigenes Profil, siedelt sich aber in dieser durchaus prominenten Umgebung an.

Außerdem lernt ihr im Spiel noch den FBI-Agenten Norman Jayden kennen. Wahrscheinlich wird man der Kunst der Charakterentwicklung bei David Cage kaum gerecht, wenn man Norman auf dieses Feature reduziert, aber das erste was beim Staatsermittler auffällt ist eine wirklich verdammt coole Sonnenbrille. Cool bezieht sich hierbei aber nicht bloß auf das Aussehen, vielmehr sind die Funktionen gemeint, die mit dieser Brille möglich sind.

Ein eingebauter Computer lässt einem am Tatort auf eine Datenbank zugreifen, Spuren identifizieren und archivieren oder bei Langeweile auch einfach ein paar interaktive 3D-Spiele spielen. Norman kommt zu Beginn des Spiels zu einer neuen Dienststelle und muss sich beweisen. Werdet ihr sorgsam genug arbeiten, dass er seinen Job behalten kann oder gar für seine Ergebnisse gelobt und respektiert wird? Werdet ihr stark genug sein, um den Drogenentzug zu überstehen, durch den Norman sich im Spiel quälen muss?

Es liegt in eurer Hand! Genau wie der Controller. Um den, oder genauer um die Steuerung soll es im letzten Teil unserer Preview Strecke am Ende dieser Woche gehen. Bis dahin: Atmet nochmal tief durch! Ihr habt es fast geschafft, am Freitag steht der Titel beim Händler eures Vertrauens im Spielregal!

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