Death Stranding 2: Bringt das Verbinden der Menschen wirklich die Erlösung?

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Death Stranding 2: Bringt das Verbinden der Menschen wirklich die Erlösung?

“Wir hätten uns nicht verbinden sollen" ist der Slogan zu Death Standing 2: on the Beach – und das nicht ohne Grund!

Verbindungen sind in Death Stranding das zentrale Thema. Damit meinen wir nicht nur den ersten Teil des Franchises. Auch in Death Stranding 2 dreht sich alles darum, dass Protagonist Sam verschiedene Knotenpunkte über ein chirales Netzwerk miteinander verknüpft. Auf den ersten Blick klingt das total sinnvoll: Menschen, die aufgrund von Katastrophen abgeschottet leben, werden miteinander verbunden, um sich dadurch gegenseitig zu helfen. Doch so einfach ist es nicht, oder?

Schon weit vor dem Release von Death Stranding 2 hat Hideo Kojima auf dem SXSW Panel 2025 einiges über seine Beweggründe zum Spiel erzählt. Während der erste Teil sich klar auf das Verbinden der Menschen über ein digitales System konzentriert hat, stellt er diese Verbindung mit seinem Sequel in Frage. Diese 180-Grad-Wendung kam nicht von ungefähr:

Die Entwicklung von Death Stranding 2: On the Beach fand mitten in der Covid-19-Pandemie statt. Die meisten Länder verhängten Lockdowns und andere Beschränkungen, um eine Ausbreitung einzudämmen. Überraschenderweise befand sich die Welt plötzlich in einem ähnlichen Zustand, wie in Kojimas ersten Spiel: Menschen, die sich Zuhause einschlossen, fingen an zu vereinsamen. Zum Glück gibt es das Internet, was eine digitale Kommunikation und Verbindungen möglich macht. Doch zu welchem Preis?

Kojimas Krankheit während der Pandemie

Während die Pandemie ihren Höhepunkt erreichte und Kojima viele Teile seiner ursprünglichen Idee von On the Beach überarbeitete, erlitt er eine nicht näher beschriebene Krankheit. Nach eigenen Aussagen hatte er damals eine wirklich schwere Zeit, was seinen Gesundheitszustand anging. Die Probleme gipfelten in einer Augenoperation, die ihn stark limitierte: Der bekannte Film- und Videospielenthusiast konnte einige Zeit gar nicht auf Bildschirme blicken, was ihn zum Nachdenken über die gesamte Welt und ihre aktuellen Herausforderungen veranlasste. Zu dieser Zeit gab es viele Bestimmungen, die eine Zusammenarbeit in einem Büro oder anderen Räumlichkeiten undenkbar machten. Das bedeutete auch, dass die Erstellung seines Spiels anders lief, als geplant. Erstmals wurde Performance Capturing remote gemacht, weil es schlichtweg nicht anders ging. Dieser Umstand sagte dem Producer gar nicht zu: „Wenn man nicht im selben Raum ist, verliert man Energie und kreative Synergie.“

Echte Verbindungen schaffen in einer digitalen Welt, geht das?

Der Wunsch nach digitaler Konnektivität war bereits in Death Standing stark: Obwohl Sam in Death Stranding 2 zunächst ein ähnliches Ziel verfolgt, wird euch beim Spielen sicher schnell auffallen: Death Stranding 2: On the Beach fokussiert sich auf die Idee einer physischen Verbindung zwischen Menschen. Sam ist beispielsweise nicht mehr allein (mit seinem BB) unterwegs: An seiner Hose baumelt konstant ein Sidekick namens Dollman, der als hilfreiches Tool fungiert und regelmäßig einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Außerdem formiert sich um den Boten im Laufe der Zeit ein richtiges Team: Neben Fragile und Heartman, die man noch aus dem ersten Teil kennt, stoßen eine Menge neue Charaktere seiner Crew hinzu.

Verbindungen im Spiel: Von Death Stranding zu Death Stranding 2

Nachdem Sam Porter Bridges in Death Stranding zahllose Menschen verbunden hat, setzt er sich kurz vor dem Beginn von Death Stranding 2 ab. So wie viele andere isoliert er sich von der Welt und verbringt ein – so scheint es – ganz zufriedenes Leben mit seinem BB namens Lou. Doch sein Versteck bleibt nicht komplett unentdeckt. Fragile sucht Sam auf und bittet den einstigen Boten um Hilfe, denn nach Amerika möchte sie nun aus verschiedenen Gründen erst Mexiko und schließlich Australien ins chirale Netzwerk einbinden. Damit startet eigentlich alles wie immer: Sam schnallt sich ein BB um und wandert von Knotenpunkt zu Knotenpunkt, um die isolierten Überlebenden zu verknüpfen.

Die Grundidee dahinter ist durchaus eine gute: Nach den schrecklichen Erlebnissen sind die Menschen kaum in der Lage, ihre Bunker zu verlassen. Über das chirale Netzwerk haben sie viel mehr Möglichkeiten, um gemeinsam an dem Wiederaufbau der Menschheit zu arbeiten. Doch schon früh im Sequel stellt Sam diesen Vorgang in Frage: Wenn wir alle über ein bestimmtes Programm – in diesem Fall das chirale Netzwerk der UCA – verbunden sind: Hat das wirklich nur Vorteile? Handeln die Geldgeber dieses Mammutprojekts wirklich so selbstlos, wie es scheint? Was passiert, wenn wir alle nur digital vernetzt und dadurch völlig abhängig sind?

Solche philosophischen Fragen wirft Death Stranding 2: On the Beach schon sehr früh auf. Manchmal sehr direkt durch die Nachfragen von Sam, an anderer Stelle subtil und nur durch das Lesen zwischen den Zeilen vernehmbar. Das Verbinden durch das chirale Netzwerk wirkt auf den ersten Blick als Erlösung, doch es löst bei weitem nicht alle Probleme. Ganz im Gegenteil: Es birgt Gefahren. Im Fall von Death Stranding 2 wird immer wieder angedeutet, dass die Verbindung der Menschen über das chirale Netzwerk die metaphorische Tür geöffnet hat, um BTs und Schlimmeres in die Welt zu lassen. Das passt auch gut zum Plan der Extinction Entity Amelie, die nur durch die Verbindungen aus dem ersten Teil in der Lage gewesen wäre, das Massensterben auszulösen. Da alle Strände der Menschen miteinander verbunden sind und Sam alle Menschen miteinander verbindet, gibt es eine unnatürliche Konnektivität von Dimensionen, die sich schwer greifen oder beschreiben lässt. In On the Beach werdet ihr euch immer wieder mit diesem Thema auseinandersetzen und erkennen, welche Folgen das Verbinden hat: Positiv wie negativ.

Wie deutet ihr die Fragestellung von Death Stranding 2: Ist es vielleicht sogar gefährlich, wenn wir uns alle restlos verbinden und nur noch auf digitale Konnektivität setzen?

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