Die historischen Inspirationen von Call of Duty: Vanguard Teil 4: Die Kämpfe um Tobruk und El Alamein an der Afrikafront

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Die historischen Inspirationen von Call of Duty: Vanguard Teil 4: Die Kämpfe um Tobruk und El Alamein an der Afrikafront

Im letzten Teil unserer Reihe beleuchten wir die historischen Hintergründe um die Kämpfe um Tobruk und El Alamein in Nordafrika, die ihr in der Story-Kampagne von Call of Duty: Vanguard bestreiten könnt.

Das Warten hat ein Ende: Call of Duty: Vanguard ist endlich da! In der Einzelspieler-Kampagne erlebt ihr die fiktive Geschichte über die Gründung der Special Forces. „Task Force One“ besteht dabei aus einer Gruppe ungleicher Veteranen, die an verschiedenen Fronten geholfen haben, den Zweiten Weltkrieg zu entscheiden.

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Nachdem wir uns in den vergangenen Tagen bereits der Westfront, Ostfront und dem Pazifikkrieg gewidmet haben, blicken wir heute auf die Front in Nordafrika, insbesondere auf die Kämpfe um Tobruk in Libyen und El Alamein in Ägypten.

Dort kämpft ihr in Call of Duty: Vanguard als der Australier Lucas Riggs in sengender Hitze gegen deutsch-italienische Panzerdivisionen.

Worum ging es im Afrika-Feldzug?

Als Italien im Juni 1940 Frankreich und Großbritannien den Krieg erklärte und sich an die Seite der Achsenmächte stellte, hoffte Benito Mussolini, unter anderem das italienisch-koloniale Territorium in Nordafrika zu erweitern.

Das konnten die Briten nicht zulassen, da ihre afrikanischen Kolonien von entscheidender strategischer Bedeutung waren. Insbesondere der Suezkanal sollte ihnen als Versorgungslinie zwischen dem Empire und seinen Kolonien in Indien und Nahost die Vormacht im östlichen Mittelmeerraum sichern. 

Da Frankreich zu diesem Zeitpunkt bereits als nahezu besiegt galt und Amerika noch nicht in den Krieg eingetreten war, suchte das Vereinigte Königreich Unterstützung bei seinen Commonwealth-Verbündeten – Australien, Neuseeland, Südafrika und Britisch-Indien –, die schon bald allesamt an der afrikanischen Front mitkämpften. 

Italiens Vorstoß von ihrer Kolonie in Libyen in das britische Hoheitsgebiet in Ägypten kam aufgrund des starken Widerstands der Commonwealth-Staaten schnell zum Erliegen. Dank alliierter Gegenoffensive mussten sich die italienischen Truppen weit hinter ihre eigenen Linien zurückziehen. Dabei räumten sie im Januar 1941 fast kampflos die Stadt Tobruk – ein Tiefseehafen am Mittelmeer, den die Italiener bereits 1912 zu einer der mächtigsten Festungen Nordafrikas ausgebaut hatten. 

Der Wüstenfuchs belagert Tobruk

Unterdessen eröffnete Italien eine weitere Kriegsfront in Griechenland, wofür die Briten Reserve-Truppen aufsparten und später aus Afrika abzogen. Zusätzlich bat Mussolini seinen Bündnispartner Hitler um Hilfe. Äußerst zögerlich entsandte Deutschland erst Luftunterstützung, im Februar 1941 schließlich auch kostbare Bodentruppen, insbesondere Panzerdivisionen. Diese standen unter dem Befehl Erwin Rommels, der als kühner „Wüstenfuchs“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte.

Rommels offensives und geschicktes Vorgehen durch einen „mobilen Wüstenkrieg“ konnte vormals italienisches Territorium rückerobern und die Alliierten innerhalb von zwei Monaten weit in Richtung Westen zurückschlagen – bis nach Tobruk. 

Die bereits kurz zuvor von den Italienern um Bunkerreihen und Panzerabwehrgeschütze weiter ausgebaute Festung wurde von den Commonwealth-Soldaten zusätzlich durch Minenfelder und weitere Panzergräben verstärkt. Da Tobruk als Tiefseehafen wichtig für die Versorgung war, setzten die vor allem aus Australien und Neuseeland stammenden Kämpfer alles daran, die Stadt zu halten. 

Am 11. April 1941 starteten die ersten deutsch-italienischen Angriffe auf Tobruk – ohne Erfolg. Obwohl es den Deutschen in den Folgetagen gelang, einen Brückenkopf für ihre eigene Versorgung westlich der Stadt zu bauen, scheiterten sie bei der Stürmung der Stadt an erbitterter Gegenwehr. Im Mai endete Rommel schließlich die Offensive und ließ seine Gruppen für eine längere Belagerung eingraben.

Es folgte ein achtmonatiger Stellungskrieg um Tobruk. Zwischenzeitlich nahmen die Achsenmächte zwar weitere Gebiete in Afrika ein, allerdings gerieten sie in Ressourcenknappheit, während die in Tobruk stationierten Einheiten über das Mittelmeer versorgt werden konnten. Erdrückende Hitze von bis zu 50 Grad und Wassernot machte vor allem Rommels Truppen zu schaffen.

Dennoch blieben alliierte Befreiungsversuche unter hohen Opfern erfolglos, weshalb das australische Parlament einen Großteil der eigenen Soldaten im September und Oktober 1941 aus Tobruk abziehen und durch britische, tschechoslowakische und polnische Brigaden austauschen ließ. Einen Monat später holte die britische Armee in der „Operation Crusader“ zu einem großflächigen Gegenschlag aus und löste die Belagerung Tobruks endlich auf.

Gegenschlag der Achsenmächte bis nach El Alamein

Doch schon im Januar 1942 starteten die bis dahin abermals zurückgedrängten Achsenmächte eine weitere Offensive. Durch ein Überraschungsmanöver und mit Hilfe von Sturzkampfbombern gelang es Rommel, Tobruk dieses Mal in kurzer Zeit einzunehmen und weiter in den Westen Nordafrikas vorzudringen – mit dem Ziel, Alexandria und den Suezkanal endgültig einzunehmen.

Doch die Alliierten hatten sich gewappnet: Nahe der ägyptischen Stadt El Alamein errichteten sie einen 65 Kilometer langen und fast 10 Kilometer breiten Verteidigungsgürtel, der aufgrund von sumpfigem Gelände im Süden nicht umgangen werden konnte. Dem bereits erschöpften Afrikakorps unter Rommel, das am Limit ihrer Ressourcen wie Treibstoff und Munition agierte, blieb keine Wahl, als sich dem Kampf zu stellen. 

Die erste Schlacht von El Alamein dauerte den gesamten Juli 1942. Sie war geprägt von einem verlustreichen Hin und Her. Vorstöße auf beiden Seiten wurden mit Gegenfeuer und Konterattacken beantwortet. Während auf alliierter Seite viele Australier, Neuseeländer und Inder ihr Leben verloren, stand die italienische Armee nach der Schlacht am Rande des Zusammenbruchs.

Die Kämpfe endeten schließlich in einer Pattsituation, die den Westmarsch der Achsenmächte immerhin stoppte. Nach der Abwehr weiterer Attacken in Nordafrika startete Rommel am 23. Oktober einen weiteren Versuch, die Gräben El Alameins zu überwinden. Brutale Panzergefechte, Trommelfeuer von Artilleriegeschützen und der Royal Air Force sowie Versorgungsmangel in jedweder Hinsicht auf deutsch-italienischer Seite zwangen die Truppen der Achse schließlich am 4. November 1942 zum endgültigen Rückzug. 

Noch bis Mai 1943 konnten sich Rommels Divisionen in Afrika halten, bevor diese Front offiziell aufgegeben werden musste. Insbesondere die zweite Schlacht von El Alamein gilt als Kehrtwende im Afrikafeldzug, die dank starker alliierter Propaganda noch heute deutlich im Gedächtnis der englischsprachigen Länder besteht.

Die afrikanischen Schlachten in Call of Duty: Vanguard

Inspiration für den Charakter Lucas Riggs in Call of Duty: Vanguard war der neuseeländische Soldat Charles Hazlitt Upham. Der Schäfer aus Christchurch meldete sich freiwillig für seinen Fronteinsatz und wurde später für seine wagemutigen Kampferfolge auf Kreta und während der ersten Schlacht von El Alamein ausgezeichnet. Nach einer Verletzung in El Alamein geriet er in Kriegsgefangenschaft in Italien und Deutschland, wo er mehrmals kurzzeitig ausbrach, aber immer wieder geschnappt wurde. 

Ob Lucas Riggs die Unerschrockenheit seines historischen Vorbildes geerbt hat und was er im Spiel in den Kämpfen um Nordafrika erlebt, erfahrt ihr ab heute in Call of Duty: Vanguard auf PS4 und PS5.

Die historischen Inspirationen von Call of Duty: Vanguard Teil 1: Operation Tonga an der Westfront
Die historischen Inspirationen von Call of Duty: Vanguard Teil 2: Die Invasion Stalingrads an der Ostfront
Die historischen Inspirationen von Call of Duty: Vanguard Teil 3: Die Schlachten um Midway und Bougainville an der Pazifikfront

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