Sterben als Spielprinzip!
Wenn der Game Over-Bildschirm erscheint und ihr nicht einfach am letzten Speicherpunkt weiter machen könnt, sondern wieder ganz am Anfang beginnt, dann habt ihr es meistens mit einem Vertreter des Roguelike-Genre zu tun. Benannt nach dem Klassiker Rogue: Exploring the Dungeons of Doom von 1980, gibt es klare Merkmale, was ein echtes Roguelike dem Spieler anzubieten hat.
Dazu gehören prozedural generierte, also zufällig mittels Algorithmen erzeugte, Level, in denen sich ebenfalls die Position von Gegnern, Fallen und Beute bei jedem Neustart verändert. So ist jeder Durchgang einzigartig, was mit den enormen Reiz ausmacht, es immer wieder zu probieren. Sterbt ihr, geht es ganz zurück auf Anfang und alles was ihr an Waffen, Fähigkeiten und sonstigen Verbesserungen mühsam errungen habt wird euch gnadenlos genommen. Was euch nicht genommen werden kann, ist die Erfahrung, die ihr sammelt und ihr werdet mit der Zeit automatisch besser. Ziel ist es, in einem Durchgang, auch Run genannt, das gesamte Spiel zu meistern.
Roguelike oder Roguelite
Weicht ein Spiel von den knallharten Regeln ein Stück weit ab, dann trifft eher die Bezeichnung Roguelite zu. Zum Beispiel bleibt euch auch nach dem permanenten Bildschirmtod eine nützliche Fähigkeit, ein hilfreiches Werkzeug oder eine besondere Waffe erhalten, mit denen ihr den nächsten Durchgang entspannter angeht. Oder ihr schaltet eine Abkürzung frei, damit ihr nicht schon tausendmal besuchte Abschnitte immer und immer wieder durchqueren braucht.
Renaissance der Roguelikes
War das Genre viele Jahre hauptsächlich bei Indie-Entwicklern äußerst beliebt, die ein packendes und spannendes Spielprinzip nicht unbedingt in teure High-End-Optik verpacken brauchten, erscheinen mit großen AAA-Titeln, beispielsweise Returnal oder Deathloop, auch immer mehr grafisch aufwändige Produktionen, die sich stärker mit den spannenden Spielmechaniken auseinandersetzen. Es macht einfach Spaß seine Erfahrungen einzusetzen und immer wieder ein Stück weiter zu kommen. Das ist genau die Art von Motivation, die so manchem Spieler bei anderen Genres vielleicht fehlt.
Wir möchten euch aus der üppigen Auswahl an genialen Roguelike-Games einige der besten Spiele für PS4 und PS5 vorstellen, die euch garantiert lange an den Bildschirm fesseln werden. Euer Lieblings-Genrevertreter ist nicht dabei? Dann schreibt uns euren ganz persönlichen Favoriten unbedingt in die Kommentare!
Returnal
Mit dem PS5-exklusiven Returnal liefern die ausgewiesenen Shooter-Experten von Housemarque ein Sci-Fi-Abenteuer der Superlative ab, das euch garantiert sofort packen und nur schwer wieder loslassen wird. Das Abenteuer beginnt mit der Bruchlandung der Astronautin Selene auf dem Planeten Atropos. Schon bei eurem ersten Erkundungsgang, stoßt ihr auf die Ruinen einer längst untergegangenen Zivilisation und Aliens, die euch nach dem Bildschirmleben trachten. Keine Sorge, wenn ihr zu Beginn gleich in die Kugelhölle der zahlreichen Angreifer geratet und euer virtuelles Leben aushaucht, ihr erwacht kurz darauf wieder an Bord des zertrümmerten Raumschiffs.
Returnal ist eine echte Herausforderung an euer Können und eure Geduld, wenn mächtige Waffen nach dem nächsten Ableben wieder gnadenlos aus dem Inventar entfernt werden. Aber nicht alles ist verloren, ihr behaltet zum Beispiel dauerhaft Perks, die euch das Überleben erheblich einfacher machen. Zum Beispiel die enorm nützliche Sekundär-Schussfunktion der Waffen. Drückt ihr den linken Trigger nur zur Hälfte durch, aktiviert ihr den Zoom und markiert Schwachstellen der Gegner, drückt ihr den Trigger ganz durch, löst ihr einen Spezialangriff aus, der je nach Waffengattung unterschiedliche, aber immer verheerende, Auswirkungen hat. Das grandiose Gameplay, die fantastisch düstere Umgebung mit vielen Geheimnissen, die es zu entdecken gilt sowie die spannende Story sind ein Garant dafür, dass ihr immer wieder einen neuen Durchlauf angeht.
Deathloop
In dem Next Gen-Zeitschleifen-Shooter Deathloop der Dishonored- und Prey-Entwickler Arkane Studios, schlüpft ihr in dir Rolle des Attentäters Colt, der auf der mysteriösen Insel Blackreef gleich acht Zielpersonen, die sogenannten Visionäre, ausschalten soll. Was für einen echten Profi nach einer machbaren Aufgabe klingt, hat aber einen fiesen Twist. Sterbt ihr, bevor alle acht Ziele eliminiert wurden, erwacht ihr wieder am Strand der Insel und alles was euch bleibt, ist die Erinnerung daran, was ihr wohl falsch gemacht habt.
Ihr bekommt es dabei nicht nur mit einer ganzen Armee schießwütiger Schergen und den gefährlichen Visionären zu tun, zu allem Überfluss macht mit der geheimnisvollen Julianna Blake eine höchst gefährliche Rivalin auf euch Jagd, die natürlich immer zum ungünstigsten Zeitpunkt auftaucht. Um den Auftrag auszuführen, stehen euch ein reichhaltiges Waffenarsenal und übermenschliche Fähigkeiten zur Verfügung, die euch allerdings bei jedem Ableben genommen werden. Außer ihr sammelt fleißig das Material Residuum, mit dem ihr dauerhaft eure Lieblingsknarren und bevorzugten Fähigkeiten freischaltet.
Hades
Mit dem mehrfach als „Game of the Year“ ausgezeichneten Roguelite Hades haben die amerikanischen Indie-Entwickler von Supergiant Games einen echten Hack and Slash-Hit mit reichlich Rollenspielelementen abgeliefert. Übernehmt die Rolle von Zagreus, dem Sohn des Hades, versucht aus der Unterwelt zu fliehen, um den Olymp zu erreichen. Das passt Hades, der nicht gerade als liebevolle Vaterfigur glänzt, überhaupt nicht in de Kram und er schickt euch reichlich Höllenkreaturen auf den Hals. Also metzelt und schnetzelt ihr euch durch die prozedural generierten Dungeons und genießt dabei die fantastische Story sowie die einzigartige Atmosphäre und die liebevollen Details der im Comic-Stil gezeichneten Umgebung..
Wie es sich gehört, werdet ihr natürlich immer wieder von Feinden überrannt und landet dann im höllischen Büro des schadenfroh grinsenden Papas. Also, auf ein Neues, irgendwann werdet ihr es dem teuflischen Erziehungsberechtigten schon zeigen, was in euch steckt. Auf eurem Weg findet ihr Waffen und Fähigkeiten, aus denen ihr euch mächtige Builds bastelt, mit denen ihr ordentlich Schaden anrichtet. Besonders die wertvollen Gaben von griechischen Göttern, wie Aphrodite oder Zeus, erweisen sich als ganz besonders hilfreich für euer Fluchtunterfangen. Hades macht einfach richtig gute Laune, jeder neue Run ist grundlegend anders und auch nach eurem hundertsten Versuch entdeckt ihr immer wieder neue Dinge. Und wenn ihr mal so gar nicht weiterkommt, aber die starke Story weiter erleben möchtet, dann könnt ihr den God Mode aktivieren, der euch deutlich überlebensfähiger macht.
Enter the Gungeon
Lasst euch bloß nicht davon täuschen, dass ihr in dem Dungen Crawler und Top-Down-Shooter Enter the Gungeon gegen den Kult der Geschosslinge antretet. Das klingt zwar irgendwie niedlich, aber die Herausforderungen, die euch bei jedem Durchgang erwarten, haben es in sich. Worum geht es? Ihr wollt in den Besitz des Schatz des Gungeons kommen und mit der ultimativen Waffe die Vergangenheit abschießen. Um das zu bewerkstelligen, wählt ihr einen Gungeoneere, einen von mehren echt schrägen Helden, aus und ballert euch Stockwerk um Stockwerk bis zum finalen Raum vor.
Was Enter the Gungeon von anderen Roguelike / Roguelite-Vertretern abhebt, ist die schiere Masse an Waffen, die euch zur Verfügung steht. Von der normalen Pistole, über Raketenwerfer und Lasergewehre, bis zu völlig absurden Wummen, mit denen ihr Fische, Bienen oder Regenbögen abfeuert, ist wirklich alles dabei, was ihr euch nur vorstellen könnt. Das Arsenal habt ihr aber auch bitter nötig, denn ihr bekommt es mit einer Armee an Gegnern zu tun, die euch mit Salven überziehen und erschreckend clevere Taktiken anwenden. Da bleibt euch oft nur die Ausweichrolle oder ein umgestürzter Tisch zur Deckung, um dem sicheren Tod in der Kugelhölle zu entkommen. Was euch aber garantiert nicht immer gelingen wird und ihr den Schriftzug „Du bist Tot“ häufiger zu sehen bekommt, als euch lieb ist. Dann heißt es eben: Zurück auf Anfang und den nächsten Versuch starten.
Darkest Dungeon
Bei Grabungen unter eurem pompösen Familienanwesen wurde die Hölle angebohrt und jetzt bevölkern Monster und Dämonen die Katakomben und sind auf dem Sprung die Welt zu erobern. Als Erbe des höllischen Hauses ist es jetzt an euch, in die Untiefen abzusteigen, kräftig unter den Kreaturen aufzuräumen und das Portal zur Unterwelt zu versiegeln. Also macht ihr euch schnurstracks mit einer Party aus den bekannten Rollenspiel-Recken Healer, Damage-Dealer, Tank und Wizard auf in die düsteren Verliese und erfahrt schon in den ersten Minuten auf die ganz harte Tour, warum die Entwickler der kanadischen Red Hook Studios ihren Indie-Erstling Darkest Dungeon genannt haben.
Das Spiel erweist sich schnell als eine düstere und beinharte Herausforderung mit erheblichem Story-Tiefgang. Auf euren Wegen erfahrt ihr eine Menge unangenehmer Details über euren machthungrigen Vorfahren und die Mischung aus Sidescroller und rundenbasiertem Schlagabtausch summiert sich zu einem gelungenen Kampfsystem. Ein Roguelike-Dungeon Crawler, der bei jedem Durchgang die Spielwelt aus Versatzstücken neu zusammenstellt und immer, wirklich immer, unberechenbar bleibt.
Crypt of the NecroDancer
Ihr wollt nicht nur Monster verdreschen, sondern dabei noch euer unschlagbares Rhythmusgefühl unter Beweise stellen? Kein Problem, dann schwingt in Crypt of the NecroDancer im Takt eines epischen Original-Soundtracks die Waffen. Die originelle Idee Rhythmusspiel und Hardcore Roguelike-Dungeon Crawler unter einen Hut zu bringen ist den kanadischen Indie-Entwickler Brace Yourself Games gelungen und ihr dürft euch auf eine besondere Herausforderung gefasst machen.
Das Prinzip hat man schnell verinnerlicht: Mit jedem Takt der Musik bewegt ihr eure Heldin Cadence durch zufällig erstellte Räume und achtet darauf, dass ihr nicht den Gegnern in die Quere kommt, die ebenfalls passend zur Musik ihre Runden drehen. Landet ihr auf dem gleichen Feld wie ein Monster, nehmt ihr Schaden. Und davon vertragt ihr nicht allzu viel, bevor eure Herzen zur Neige gehen und ihr wieder im Startraum landet. Natürlich, ohne alle bis dahin gesammelten oder gekauften Waffen und Rüstungen. Lediglich Diamanten bleiben euch, mit denen sich dauerhafte Vorteile meist teuer erkaufen lassen. Habt ihr die Laufwege der Gegner verinnerlicht und landet auf einem Feld neben den Kreaturen, teilt ihr Prügel aus und macht euch den Weg mit Gewalt frei.
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