Infos zum Weisen-Job in der neuen Erweiterung, zum Abschluss einer zehnjährigen Geschichte, zur Hommage an Final Fantasy IV und mehr
Seit A Realm Reborn 2013 erschien, hat es alle zwei Jahre eine neue Erweiterung für Final Fantasy XIV gegeben. Jede dieser umfangreichen Aktualisierungen brachte eine Fülle an neuen Inhalten für das MMORPG von Square Enix mit sich und war vergleichbar mit einem jeweils komplett eigenständigen JRPG. Alles war in spannende Geschichten, neue Regionen, Missionen und imposante Bosskämpfe verpackt, wodurch der fantastische Schauplatz des Spiels, Eorzea, kontinuierlich weiter ausgebaut wurde.
Letzte Woche stellte Square Enix die vierte Erweiterung vor. Wie schon seine Vorgänger verspricht auch Endwalker neue Jobs, neue Gebiete, die es zu erkunden gilt (wir reisen zum Mond!), und noch vieles mehr.
Und wie auch in der Neuauflage von 2013 und den nachfolgenden Erweiterungen führte Naoki Yoshida auch bei der Entwicklung von Endwalker Regie. Im Laufe der vergangenen acht Jahre formte der Director und Producer Final Fantasy XIV zu einem von den Kritikern gefeierten MMO-Koloss. Die jüngste Neuerscheinung kennzeichnet das Ende einer zehnjährigen Geschichte, die bis hin zur Originalversion des Spiels aus dem Jahr 2010 zurückreicht.
Yoshida-san ist ein vielbeschäftigter Mann. Ihm obliegt nicht nur die Projektleitung für eine weitere mit Features vollgepackte Erweiterung für Final Fantasy XIV, sondern er wurde erst kürzlich als Producer des kommenden Final Fantasy XVI bekannt gegeben. Und doch hat er zwischen diesen beiden Riesenprojekten noch Zeit gefunden, unsere brennendsten Fragen zur sensationellen Enthüllung von Endwalker zu beantworten.
Endwalker bildet den Abschluss des zehn Jahre umspannenden Handlungsbogens von Final Fantasy XIV. Wie fühlt es sich an, ein so langes Kapitel endlich zu schließen? Wann hast du dir zum ersten Mal ausgemalt, wie dieses Kapitel von FFXIV enden würde, und wie stark weicht die finale Version von dieser ursprünglichen Vorstellung ab?
Die Idee der „Hydaelyn und Zodiark“-Saga existierte bereits seit der Zeit von A Realm Reborn und diente uns als Grundlage bei der Entwicklung der Geschichte. Um diese Geschichte bis zu ihrem Ende zu erzählen, musste Final Fantasy XIV als MMORPG Erfolg haben, und wir waren selbst zu der Zeit, als Heavensward erschien, noch weit davon entfernt, die fortlaufende Geschichte zur Saga um Hydaelyn und Zodiark zu erklären. Nach der Veröffentlichung von Stormblood, als die Community immer größer und das Spiel immer erfolgreicher wurde, fand ich, dass der Zeitpunkt gekommen war, das Konzept der Geschichte weiter zu konkretisieren und darüber nachzudenken, wie und wo es zu diesem Abschluss kommen könnte.
Damals hielt ich 6.0 oder 7.0 für einen guten Zeitpunkt, das Ganze zu beenden, doch als Shadowbringers mit so viel mehr Begeisterung aufgenommen wurde, als wir erwartet hatten, beschloss ich, die Story nicht künstlich in die Länge zu ziehen, sondern diese Welle der Begeisterung zu nutzen und die Geschichte mit Endwalker ihr Ende finden zu lassen.
Ich bin wirklich sehr aufgeregt, unseren Spielern das Finale dieses Handlungsbogens zu präsentieren. Traurig darüber, dass wir diese Geschichte, die über ein Jahrzehnt gewährt hat, beenden, bin ich eigentlich nicht, denn ich denke schon an unsere nächste Story … Meine Arbeit kennt kein Ende!
Du hast bestätigt, dass Endwalker nicht das Schlusskapitel des Spiels sein würde – eine große Erleichterung für alle FFXIV-Fans! Worauf dürfen wir uns als Nächstes freuen? Was erwartest du, wie sich dein erzählerischer Prozess verändern wird, nachdem die Story solch kosmische Ausmaße erreicht und ihr Ende findet, und kannst du jetzt endlich das nächste große Abenteuer antreten?
Alles ist noch sehr vage und erst in der Anfangsphase, aber ich habe schon einige Ideen für die nächsten paar Jahre, wohin die Geschichte im Anschluss an Endwalker führen wird. Allerdings habe ich im Augenblick noch damit zu tun, mir zu überlegen, wie man den ersten Höhepunkt von FFXIV durch Endwalker und das Ende dieser Geschichte am besten rüberbringen kann. (Lacht) Ihr werdet warten müssen, bis sich alles etwas mehr eingefunden hat, bevor ich euch mehr verraten kann.
Kannst du uns einige der Hauptthemen nennen, auf die die Fans achten sollten, wenn sie die neue Erweiterung erkunden und die Geschichte von Endwalker spielen? Mit welchem Gefühl sollen die Spieler deiner Meinung nach das Ende von 6.0 erreichen?
In FFXIV schreitet die Geschichte teils deswegen ohne klare Grenzen zwischen Gut und Böse voran, weil ich persönlich diese Art des Geschichtenerzählens bevorzuge. Die Weltgeschichte definiert sich üblicherweise durch die Sieger und in solchen Fällen wird der Verlierer regelmäßig als der Böse dargestellt.
Doch jede Seite hatte etwas, für die sie stand, und die Definition von Gut und Böse war immer abhängig von der jeweiligen Epoche, den Werten der Menschen, ihrer Bildung und ihren Gesetzen. Ich versuche mir vorzustellen, was die Menschen unabhängig von ihren jeweiligen Verhältnissen glauben würden oder wie sie angesichts unausweichlicher Verzweiflung dennoch Hoffnung schöpfen können.
Ich persönlich möchte den Spielern keine bestimmten Gefühle vorgeben, wenn sie die Geschichte durchspielen. Ich sage das, weil ich finde, dass in dieser Hinsicht jeder frei sein sollte. Ich hoffe, unseren Spielern gefällt Endwalker!
Viele der Elemente, die du über Endwalker verraten hast, erinnern stark an Final Fantasy 4. Welche Themen aus Final Fantasy 4 haben dich zu Endwalker inspiriert? Können die Fans noch mehr Ähnlichkeiten erwarten? Welche versteckten Hinweise auf andere Hauptspiele der Final Fantasy-Reihe können die Fans in Endwalker entdecken?
Was die Reise zum Mond in der Final Fantasy-Reihe angeht, erinnert die natürlich an unseren Vorgänger, Final Fantasy IV. Aber der Mond, zu dem wir in Endwalker aufbrechen, existiert ausschließlich im FFXIV-Universum.
Der vorherige Mondtrabant, Dalamud, entpuppte sich als Käfig, der vom Allagischen Reich als Gefängnis für Bahamut erschaffen worden war. Das wirft die Frage auf: Was ist dann der Mond selbst? Ja, wir spielen auf Final Fantasy IV an, aber der Hauptpfeiler der Story ist zweifellos FFXIV.
Da die Saga um Hydaelyn/Zodiark unseren Abschluss bildet, würde ich vorschlagen, dass ihr darauf achtet, wie das alles zusammenhängt.
Der erste neue spielbare Job, der uns verraten wurde, nämlich der des Weisen, war für viele eine Überraschung, und das Design dieser Iteration ist völlig neu in der Final Fantasy-Serie! Wieso hast du dich zu einem brandneuen XIV-Original entschlossen und was hat dich dazu inspiriert?
Wir hatten bereits in der frühen Entwicklungsphase beschlossen, dass einer der neuen Jobs bei Endwalker ein Heiler sein sollte, und das Team hatte dazu mehrere verschiedene Ideen.
Ich hatte Sorge, wenn wir einen bereits existierenden Job aus der Final Fantasy-Reihe genommen hätten, wäre es nicht nur sehr schwierig gewesen, ihn vom Weißmagier, vom Gelehrten und vom Astrologen (den drei bereits im Spiel vorkommenden Heilern) zu unterscheiden, sondern es wäre ebenfalls schwer geworden, ein einzigartiges Gameplay-Erlebnis für diesen Job zu entwickeln. Statt also etwas zu nehmen, das es im Final Fantasy-Universum bereits gibt, bat ich das Team um brandneue Jobideen. Und jemand schlug einen Job vor, bei dem der Charakter seine Waffen nicht in den Händen hält, sondern sie stattdessen mithilfe von Magie kontrolliert. Anhand dieser Grundidee haben wir dann den Job des Weisen weiterentwickelt.
Die Musik aus dem Story-Trailer zu Endwalker klingt ganz anders als die aus den vorherigen Erweiterungen und erinnert mehr an Grunge und Shoegazing. Wird es im Endwalker-Soundtrack spezifische Themen oder bestimmte Genres geben?
Aus musikalischer Sicht ist der Song im Teaser-Trailer nur ein kleiner Vorgeschmack von Masayoshi Soken und mir. Welche Gestalt er tatsächlich annehmen wird, erfahrt ihr erst im kompletten Trailer. Dann bekommen wir einen ersten kleinen Einblick in die Art von Soundtrack, den sich Soken für Endwalker ausgedacht hat …
Wenn du Neulingen nur ein Argument nennen könntest, um sie dazu anzuregen, FFXIV auszuprobieren, was wäre das?
Bei MMOs denken viele sofort: „Da muss ich ja ewig spielen!“, oder „Da gibt‘s Unmengen von Inhalten, die man durchspielen muss!“ Aber FFXIV ist ziemlich einzigartig, denn obwohl es ein MMO ist, ist es dennoch ein sehr narratives Spiel.
Stellt es euch wie ein interaktives Fernsehdrama vor, bei dem ihr die Story erlebt und euch im Spielverlauf als Hauptfigur weiterentwickelt, während euch die Geschichte immer weiter vorantreibt. Endwalker ist unsere vierte Erweiterung, also quasi die vierte Staffel. Ihr könnt problemlos hineinfinden! Außerdem gelangt ihr im Rahmen unserer kostenlosen Testversion kostenlos zu Staffel zwei. (Lacht)
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