Project CARS 3 Preview – So viel Arcade steckt im Sim

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Project CARS 3 Preview – So viel Arcade steckt im Sim

Neuer Karriere-Modus soll auch Anfänger des Genres ansprechen.

Es gibt zahlreiche Rennspiele, Rennsimulationen und Games, die irgendwo dazwischen liegen. Aber Project CARS 3 ist anders. Warum das so ist und wieso der dritte Ableger mir echt Spaß gemacht hat, verrate ich euch in meiner Preview.

Ihr kennt das bestimmt: Wenn ein MMO oder Rollenspiel einen gut durchdachten, sehr detaillierten Charakter-Editor besitzt, verliert man sich Stunden darin. Was bei Rust und Co. die Feinheiten der Gesichtszüge sind, ist bei Project CARS 3 die Felge, der Reifenhersteller oder das Muster eures Autos. Allein das Auswählen der Farbe für eines der über 200 lizenzierten Fahrzeuge hätte ich den halben Abend einplanen können. Metallic, Matt, Matt-Metallic… die Auswahl ist schier unendlich. Dazu kommen Felgen, Tattoos, Reifen-Hersteller und vieles mehr. Hier schlagen Tuning-Herzen höher!

Erklimmt die Karriereleite

Der neue Karriere-Modus lässt euch verschiedene Kapitel spielen, die jeweils aus vier Rennen bestehen. Ihr fangt dabei als einfacher Rennfahrer mit einem wenig spektakulären Wagen an und arbeitet euch hoch. Um das Abschlussrennen jedes Kapitels zu fahren und so mehr Ansehen zu genießen, müsst ihr zuvor allerdings einige Bedingungen erfüllen. Quasi eine Art Berechtigung erlangen, das Finale des jeweiligen Abschnitts zu fahren. Das gibt euch die Gelegenheit, die beliebig wiederholbaren Wettbewerbe als Übungsplattform zu nutzen, bevor es im nächsten Kapitel schwieriger wird. Gerade für Anfänger des Genres ist der Karriere-Modus optimal! Mit jedem Rennen sammelt ihr Erfahrungspunkte und steigt im Level auf – dazu könnt ihr euer Auto immer weiter aufrüsten. Doch Vorsicht:

Seid nicht gierig!

Wenn ihr nach den ersten (gewonnenen) Rennen neugierig den Upgrade-Bildschirm öffnet, gleicht es einem Tor in eine andere Welt. So viele Möglichkeiten! Jedes noch so kleine Bauteil kann verbessert werden, das euch zusätzliche Punkte in Sachen Beschleunigung, Handling und Co. gibt. Das ist eine gute Sache, vor allem Rennspiel-Neulinge könnten sich so einen kleinen Vorteil verschaffen.

Direkt zu Beginn weist euch die KI darauf hin, dass ihr jederzeit auf- und abrüsten könnt. Sich zu verskillen, wie es im RPG-Jargon heißen würde, ist daher kaum möglich. Ich habe diesem Hinweis zunächst gar keine große Beachtung geschenkt und hatte ihn längst aus meinem Gedächtnis gestrichen, als mir die breite Weit des Tuning offen stand. Ein großer Fehler, wie ich später bemerken musste, denn: Tuning ist erlaubt – aber in Maßen! Wenn ihr es wie ich voller Eifer übertreibt und euer Fahrzeug bereits nach wenigen Rennen bis zum Optimum aufboostet, werdet ihr von vielen Rennen ausgeschlossen. Es funktioniert also nicht, eure Karre perfekt aufzuwerten, um dann mit Leichtigkeit ein Rennen der niedrigen Stufen zu gewinnen. Das wäre unfair und wird vom System direkt ausgebremst – cool!

Braucht ihr Stützräder?

Um den Einstieg zu erleichtern und gleichzeitig einen Anreiz für echte Skiller zu bieten, haben die Entwickler umfangreiche Möglichkeiten eingebaut, das Spiel den eigenen Fähigkeiten anzupassen. Neben den Grundeinstellungen, die euch entweder sehr viel Lenkunterstützung – oder auch gar keine – geben, könnt ihr im Menü zusätzlich selbst einstellen, welche und wie stark ihr einzelne Hilfen benötigt. 

Um die KI zu testen, haben ich mir eines der Rennen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angesehen. Auf dem leichtesten Wert fühlen sich die Kurven an wie ein Rennen im Schneckentempo – aber ganz ehrlich? Das ist PERFEKT, um in das Genre hineinzuschnuppern. Wer vorher maximal Mario Kart gefahren ist, schafft sonst diverse Herausforderungen, wie zum Beispiel die perfekten Kurven, nicht. Die richtige Steuerung und das optimale Timing wollen gelernt sein – und das am Besten gaaanz langsam. Die KI war entsprechend human, was sich in höheren Schwierigkeitsstufen allerdings ändert. 

Ihr sucht eine neue Herausforderung? Dann stellt euch den verschiedenen Wetterbedingungen und zeigt, was ihr bei Aquaplaning, Schneesturm und Co. drauf habt. Das dynamische Wettersystem und die Möglichkeit, euer Rennen nach eigenen Wünschen komplett anzupassen, machen aus Project CARS 3 eine Art Pippi Langstrumpf-Game: Bastelt euch die Welt, wie sie euch gefällt. Zahlreiche Spielmodi, von Karriere-Modus, über asynchronen-Multiplayer bis hin zu richtigen Online-Rennen gegen Gegner auf der ganzen Welt: Die Entwickler versuchen, alle Spieler glücklich zu machen und Rennfahrern jeder Erfahrungsstufe ein besonderes Erlebnis zu bieten.

Grafisches Sahnehäubchen

Project CARS 3 glänzt – Von Innen und außen! Die verbesserte Gamepad-Steuerung und viele kleine Details sorgen dafür, dass sich das Rennspiel in allen Händen gut anfühlt. Da aber niemand ein Gameplay-Highlight im verschwommenen Großstadt-Dschungel spielen möchte, haben sich die Entwickler auch bei der grafischen Umsetzung ordentlich Mühe gegeben. Vor allem die neuen  Strecken, wie beispielweiseb das Rennen durch Shanghai, kann sich sehen lassen. Zahlreiche Details rasen während meiner Fahrten an mir vorbei – von Spiegelungen an Häusern bis zu Plakaten und anderen Deko-Gegenständen.

Apropos Spiegelung: Nutzt die unterschiedlichen Kameraeinstellungen unbedingt, um euch euren Traumwagen während des Rennens aus verschiedenen Perspektiven anzusehen. Allein die Spiegelungen in an der Heckscheibe sind einfach beeindruckend.

Preview-Fazit

Arcade-Sim at it’s finest

Im Gegensatz zu den Vorgängern scheint Project CARS 3 deutlich arcadiger zu werden. Die bei vielen Fans beliebten Mini-Pausen in Form von Boxenstopps fehlen beispielsweise komplett. Auf den Tank achten und möglichst gut damit haushalten, bis er erneut gefüllt werden kann? Nicht mehr nötig! Diese Änderungen tragen stark dazu bei, dass Project CARS 3 sich von dem Genre der Hardcore-Simulation ein wenig entfernt. Ich persönlich mag die Kombination aus Arcade und Sim – aber wie kommt das bei langjährigen Fans des Franchises an, die genau solche Details wie Reifenabnutzung und Boxenstopp lieben? Verratet es mir unten in den Kommentaren!

Viele Änderungen und Hilfestellungen tragen dazu bei, dass der dritte Teil deutlich zugänglicher wird. Während sich der erste Ableger des Franchises damals vor allem auf die Rennsimulations-Experten konzentriert hat, soll mit Project CARS 3 ein breiteres Publikum angesprochen werden. Im Karriere-Modus können sich auch Anfänger Stück für Stück hocharbeiten, während Veteranen im Custom-Mode wie gewohnt das Rennen ihrer Träume fahren. Zahlreiche alte Strecken, aber auch neue Orte wie Shanghai warten dabei auf das Quietschen eurer Reifen. Bis zum 28. August 2020 haben die Entwickler noch ein wenig Zeit, an auftauchenden Bugs und Schönheitsfehlern zu arbeiten. Dann heißt es: Auf ins nächste Rennen!

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