Erfahrt hier, warum der Genre-Mix von Guerrilla Games einen Ausflug in die ferne Zukunft wert ist.
Der Exklusiv-Titel für PlayStation 4 läutet ein neues Zeitalter im Open-World-Gaming ein. Diese Gründe stellen sicher, dass ihr eine Erfahrung der ganz besonderen Art erlebt.
1. Ein gelungener Einstieg
In Horizon Zero Dawn führen die ersten Missionen elegant in die Spielwelt ein. Als junge Aloy werdet ihr von Ziehvater Rost in die Kunst des Jagens eingeführt. Neben dem richtigen Umgang mit Pfeil und Bogen, lernt ihr über Heilpflanzen und den sogenannten Fokus: Dieses kleine mechanische Teil, das am Ohr der Heldin hängt, dient als Scanner für jene Maschinenwesen, die durch diese postapokalyptische Welt streifen.
Anfangs muss sich Aloy noch als Außenseiterin in ihrem Dorf beweisen, doch schon bald sorgt ein schreckliches Ereignis für die erste Wende im Action-Drama. Wild gewordene Maschinen, mächtiger und aggressiver als sonst, scheinen den endgültigen Untergang der Menschheit einzuläuten. Die junge Frau wird beauftragt, das Geheimnis hinter jener neuen Bedrohung zu lüften. Und so lädt die gigantische Open-World von Horizon: Zero Down dazu ein, erkundet zu werden.
2. Eine fantastische Welt
Das Abenteuer präsentiert sich als gelungene Mischung aus Exploration, actionreichen Kämpfen, Klettereinlagen, Crafting und Rätseln. Dabei variiert die Spieldauer (30 Spielstunden plus) wenig überraschend, je nachdem, ob ihr lediglich der spannenden Hauptgeschichte folgt oder gern auch abseits des Pfades unterwegs seid. Aber allein die insgesamt 21 Hauptmissionen – abwechslungsreich und imposant zugleich – beschäftigen lange. Von düsteren Höhlen in den Bergen über die eindrucksvolle Stadt Meridian bis hin zu gigantischen Kultstätten führt euch der Weg durch eine wahrlich glaubhafte Welt, die unter anderem schneebedeckte Gebirgspässe, malerische Canyons und verwachsene Dschungel beinhaltet. Dabei stoßt ihr regelmäßig auf kleine Siedlungen, die Händler und Nebenmissionen parat haben, und fair platzierte Lagerfeuer – die als Speicher- sowie Schnellreisepunkte fungieren – sorgen für einen reibungslosen Spielfluss.
3. Beeindruckende Maschinenwesen
Die eindrucksvollste Spielwelt ist nichts wert, wenn sie nicht mit Leben gefüllt ist. Deshalb trefft ihr in kurzen Abständen auf Füchse, Wildschweine, Bären und mehr. Wobei die wahren Stars in diesem Szenario eindeutig die Maschinenwesen sind. Gut zwei Dutzend verschiedene Arten streifen durchs Land; jede mit ihren Eigenheiten und besonderen Fähigkeiten. Die sogenannten Wächter etwa – am besten vergleichbar mit riesigen Würmern aus Metall, die auf zwei Beinen stehen – greifen bereits bei Sichtkontakt an, während die Läufer an Hirsche erinnern und meist friedlich grasen. Dagegen ist vor allem bei den raubtierartigen Spezies große Vorsicht geboten – wie dem Sägezahn, der seinen massigen Körper und sein eindrucksvolles Waffenarsenal in Auseinandersetzungen effizient einzusetzen vermag.
Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle der Donnerkiefer bleiben, dem Tyrannosaurus in der Welt von Horizon: Zero Dawn. Die erste Begegnung mit dieser schaurigen Bestie werdet ihr mit Sicherheit noch lange, nachdem sie längst vorbei ist, in Erinnerung behalten. Überhaupt sorgt das reine Beobachten der eindrucksvoll animierten Geschöpfe für spannende und denkwürdige Momente, die in ihrer Einzigartigkeit für eine beispiellose Spielerfahrung sorgen.
4. Variantenreiche Kämpfe
Manchmal reicht es nicht, die mechanischen Wunderwerke zu bewundern. Denn immer wieder ist es einfach nötig, ihnen so richtig in den Hintern zu treten. Allerdings solltet ihr nicht Rambo spielen: Wer blindlings auf die Gegner losgeht, macht sich das Leben unnötig schwer. Stattdessen lieber via Fokus die Schwachstellen analysieren und erst dann entsprechend attackieren. Dabei spielen sich die Kämpfe erfrischend taktisch und geben euch ein gutes Feedback, ob eure Strategie erfolgsversprechend ist oder nicht.
Zudem sind gut Reflexe erforderlich, um dem teils sehr aggressivem Vorgehen der Maschinen – allen voran den frontalen Rammattacken – geschickt auszuweichen. Gelegentlich ist es dennoch kaum zu vermeiden, dass ihr den ein oder anderen Treffer einsteckt – die Biester sind einfach so raffiniert gut in ihren Angriffsmustern. (Kleiner Tipp am Rande: Viele Maschinen geben gut erkennbare Geräusche von sich, bevor sie eine Spezialattacke vom Stapel lassen. Wenn ihr darauf aufpasst, könnt ihr besser auf diese reagieren!)
Neben dem schnell liebgewonnen Bogen könnt ihr schon bald auf viele andere, nützliche Dinge zurückgreifen: Da gibt es eine Schleuder, die explosive Munition verschießt; einen Seilwerfer, der sich perfekt zum Fesseln der Gegner eignet, und einem Gerät, das Stolperfallen legt – wie praktisch! Zwar hält sich das Angebot an Waffen insgesamt in Grenzen, doch jedes Instrument lässt sich in drei verschieden starken Varianten finden; zudem sorgen Modifikatoren dafür, dass Waffen und Outfits von Alloy mehr Schaden machen bzw. Resistenzen aufbauen. Nutzt vor allem die Spezialmunition der verschiedenen Waffen, um bestimmte Gegner besser bekämpfen zu können.
5. Auf leisen Sohlen läuft es sich besser
Auch wenn ihr bereits Erfahrung in den spektakulären Fights gegen die Maschinen-Wesen gesammelt habt, ist die direkte Konfrontation nicht immer die beste Wahl. Im Gegenteil: Denn oftmals sind menschliche oder maschinelle Gegner in der Überzahl. Deshalb bietet es sich an, nicht nur in Ruhe die Lage zu sondieren, sondern auch Aloys Schleichfähigkeiten einzusetzen. So ist die junge Jägerin im hohen Gras praktisch unsichtbar und kann relativ gefahrlos nahe Widersacher anlocken – und sogleich lautlos und unbemerkt aus dem Verkehr ziehen. Es ist einfach unerhört befriedigend, mit dieser Methode das Schlachtenglück zu wenden und eine anfangs scheinbar unüberwindbar Hürde zu nehmen. Gänsehaut-Alarm!
Außergewöhnlich ist dann nach dem fulminanten Start eine weitere Eigenheit: Mit einem erbeuteten Modul ist es Aloy möglich, zahlreiche Maschinen-Wesen zu übernehmen, was weitere taktische Möglichkeiten eröffnet. So greifen manche der Kreaturen nach der Überbrückung andere Artgenossen und auch Menschen an, andere wiederum können sogar als Reittiere genutzt werden. Und das verleiht dem Abenteuer zusätzlich Charme.
6. Skillen, Craften, Sprechen
Wie in einem Rollenspiel winken Erfahrungspunkte für erfolgreich gemeisterte Missionen und Aufträge. Manchmal gibt es dazu auch noch einen Fertigkeitspunkt, den ihr in die drei Talentbäume Jäger, Krieger und Sammler einsetzen könnt – etwa, um einen neuen Angriff, eine effektivere Rolle oder längere Überbrückungszeiten zu erhalten. Es gibt zwar nicht besonders viele dieser Skills (insgesamt 36), dafür wirkt sich jede freigeschaltene Fähigkeit spielerisch merkbar aus, nichts davon fühlt sich nutzlos an.
Ebensowenig das Craften von Gegenständen, das essentiell ist in Horizon: Zero Dawn und sich zu jederzeit gut ins Geschehen einfügt. Neben dem Loot von besiegten Maschinen gibt es auch jede Menge natürliche Ressourcen, die das Sammlerherz erfreuen. Dabei dienen die allgegenwärtigen Metallscherben als Universalwährung: Basis fürs Schmieden und fürs Bezahlen beim Händler, kann man praktisch nie genug von ihnen besitzen.
Das Dialogsystem ist zwar weniger komplex als in zahlreichen Rollenspielen, doch ist es dennoch in unzähligen Situationen äußerst hilfreich: Nur so erlangt ihr wertvolle Zusatzinformationen über bestimmte Personen, was nicht selten mit Gegenständen oder sogar Nebenmissionen belohnt wird. Manchmal ist es sogar möglich, die generelle Färbung eurer Antworten zu bestimmen – Konfrontation, Emotion oder Vernunft.
7. Die Technik von morgen
Zum Abschluss sei noch erwähnt, dass dieses exklusiv für PlayStation 4 erschienene Action-Adventure über eine herausragende Technik verfügt. Was den niederländischen Entwicklern von Guerrilla Games hier gelungen ist, kann nicht anders als ein technisches Meisterwerk bezeichnet werden. Vor allem Aloy, die Maschinen und die gesamte Spielwelt strotzen nur so vor Details und sind herausragend gut animiert. Realistische Lichteffekte und hohe Texturqualität sorgen ebenfalls für freudiges Staunen, während viele kleine Feinheiten von der Hingabe zeugen, mit der die Schöpfer an der Arbeit waren. So streckt Aloy die Hand prüfend aus, um den einsetzenden Regen auf ihrer Haut zu spüren. Und falls ihr euch länger nicht von der Stelle rührt, beginnt sie schließlich zu ausgiebig gähnen.
Doch nicht nur optisch, sondern auch akustisch ist bei Horizon: Zero Dawn bemerkenswert gute Arbeit geleistet worden. Sogar die deutsche Synchronisation ist absolut hörenswert – auch für Spieler, die in der Vergangenheit stets reflexartig auf die englische Tonspur geschalten haben. Hinzu kommen Umgebungsgeräusche, die eure jeweilige Umgebung erst so richtig lebendig machen, und geschickt arrangierte Musik, die passend zum jeweiligen Ereignis zum Einsatz kommt – hier verträumt und melancholisch, dort bombastisch und energiegeladen.
Die Horizon Zero Dawn PS4 Pro
Ein Wahnsinnstitel, braucht auch eine Wahnsinnskonsole — und die Casemodder von Customized Germany haben auch schon eine ganz schicke Idee, wie diese Konsole aussehen soll!
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