Wir versuchen uns am verbesserten Schusswechsel, aufgebohrten Biotics und dem überarbeiteten Konversationssystem
Sid Shuman, Director of Social Media, SIEA:
Bioware beschreitet mit Mass Effect: Andromeda, dem ersten PS4 -Release der weltraumtrotzenden Action-RPG-Reihe, neue Wege. Die Prämisse des Spiels ist ein sauberer Bruch mit der Originaltrilogie, die euch 600 Jahre danach in eine neue Galaxie schickt, wo eine Crew von Entdeckern der Menschheit ein neues Zuhause suchen muss.
Trotz der Verschiebung in Zeit und Raum behält ME:A alle signaturhaften Elemente, die der Reihe damals zu Ruhm verholfen haben. Ihr stellt erneut ein All-Star-Team aus Abenteurern zusammen; entdeckt exotische Plätze, sowohl bildhübsch, als auch gefährlich; grabt euch durch eine reichhaltige, detaillierte Fiktion; führt zum Nachdenken anregenden Unterhaltungen mit einer Auswahl an schillernden Charakteren.
Was gibt’s also Neues? Zu unserer Freude ist die Action in Andromeda schneller und wilder, mit präziseren Schusswechseln und zugänglicherem Handling. Zwei neue Manöver — ein Boost Jump (X) und ein ausweichender Dash (Kreis) — verleihen dem Geschehen mehr Bewegungsenergie und erlauben es uns, mitten im Kampf die Position zu wechseln und, wenn es die Situation erlaubt, zwischen die Gegner zu tauchen, um zum Todesstoß anzusetzen. Nach dem, was wir in den ersten 4 Stunden des Spiels erlebt haben, wetten wir darauf, dass die Überarbeitung des Kampfes den Reiz des Spiels deutlich erweitern wird.
Andromedas Biotikfähigkeiten profitieren ebenfalls von einer direkteren Herangehensweise. Wie sich Veteranen der Reihe sicher erinnen, sind Biotikfähigkeiten übermenschliche Kräfte, die Gegner aus der Deckung ziehen können, gewaltige Energiestöße formen können, usw. Bioware hat die Wechselwirkung aller Kräfte und Fähigkeiten überarbeitet und ein neues “Kombo”-System geschaffen, das schnell eine unserer Lieblingsneuerungen in Andromedas Gameplay geworden ist.
Die meisten offensiven Fähigkeiten sind entweder “Primer” oder “Detonators”, und Andromedas UI beinhaltet nun praktische grafische Indikatoren, um uns dabei zu helfen, die Unterschiede zu erkennen. Treffen wir einen Gegner mit einem Primer und können einen Detonator drauflegen, dann löst dieser eine Kombo aus und richtet deutlich mehr Schaden an unserem Ziel an.
So können wir z.B. einen Gegner mit “Lift” (Primer) anheben und ihm einen “Concussive Shot” (Detonator) verpassen, was einen deutlichen Schadensbonus bedeutet. Soweit bekannt, doch andere Kombos lösen in Andromeda auch exotischere Effekte aus; lassen wir etwa eine Cryo Beam-Attacke detonieren, entsteht ein Eisnovaeffekt, der alle Feinde im Umkreis verlangsamt. Diese Kombos können entweder von euch oder aber auch von euren KI-Kameraden vorbereitet oder ausgelöst werden. Da gibt es viele Möglichkeiten, sich auszutoben!
Einige der neuen Fähigkeiten sind uns besonders ins Auge gestochen. Bei den biotischen Fähigkeiten feuert “Lance” einen präzisen Energiestrahl auf Schwachstellen der Gegner und kann eine Kombo detonieren, während “Backlash” bei gutem Timing einige gegen euch gerichtete Attacken auf ihre Angreifer zurückwerfen kann. Neue Tech-Fähigkeiten sind z.B. der Flammenwerfer, mit dem ihr Gegner in Brand stecken könnt, sowie die “Invasion”-Fähigkeit, die Gegner mit einem Schwarm von Nanobots schwächt. Bei den Kampffähigkeiten bereichern Schrapnellkanonen und Tretminen das Arsenal und erlauben mehr taktische Tiefe in den Gefechten.
In diesem Zusammenhang lässt Andromeda die bekannten Charakterklassen hinter sich und setzt auf flexible “Fertigkeitenprofile”, die dem Spieler die Anpassung an diverse Herausforderungen gestatten. Sieht man sich die kompaktere Action und das Kombosystem an, war das eine smarte Entscheidung.
Uns fielen ebenfalls eine ganze Reihe von subtileren Verbesserungen im Gameplay auf. In Deckung gehen ist nun ein deutlich flüssigerer, kontextsensitiver Prozess, der keinen Druck auf einen Knopf mehr benötigt. Heilung und Munitionsnachschub werden durch Pick-ups in der Umgebung gehandhabt und nicht mehr durch den Einsatz von Medi-Gel.
Auch außerhalb des Kampfes waren unsere Eindrücke von Andromeda vielversprechend. Ohne Commander Shepard im Bild können die Neuankömmlinge Scott und Sarah Ryder als fähige Protagonisten glänzen. Eine Spezies von brutalen Tyrannen, genannt die Kett, scheinen als Antagonisten zu dienen, und ein großer Teil des Konflikts scheint sich um ein altes Alienartefakt zu drehen, genannt “The Remnant”.
Später in der Demo durfte wir auch die Tempest besichtigen — Andromedas Antwort auf die Normandy — und haben ein paar Minuten damit verbracht, unsere Crew besser kennenzulernen. Unser Highlight war Jaal, ein Alien mit einer mysteriösen Vergangenheit, die sich mit den Kett kreuzt. Wir denken, Jaal ist ein heißer Anwärter auf den “Fanliebling”-Posten. (Ob Garrus da eifersüchtig wird?)
Wie bereits aus Mass Effect bekannt, waren die Konversationen unbekümmert, philosophisch und sehr faszinierend. Hier macht sich bermerkbar, dass Andromeda die Paragon und Renegade-Optionen der Vorgänger mit neuen “Konversationstönen” ersetzt — emotional, logisch und so weiter — die den Verlauf eines Gesprächs beeinflussen können.
Nach unserer Unterhaltung landeten wir auf einem Planeten, wo wir den Kadara-Markt erkunden konnten, ein versifftes Loch an Boshaftigkeit, bevölkert von Spionen und Schurken. Dann sind wir in unseren gepanzerten Nomad geklettert, um die kahle Oberfläche von Kadara zu erforschen — nach Möglichkeit ohne dabei in Säureseen zu fahren oder mit aggressiven, raptorenartigen Kreaturen zusammenzustoßen.
Diese Expeditionen erinnern an die besten Momente der Mako-Sequenzen aus der Originaltrilogie, nur bieten sie jetzt deutlich mehr Abwechslung in Sachen Umgebungen und Begegnungen. An einem Punkt entdeckten wir ein Geplänkel nahe einem kleinen Außenposten. Wir haben natürlich sofort angehalten, sind rausgesprungen und haben den lokalen Kräften unter die Arme gegriffen, um die anrückenden Outcast Raiders zurückzuschlagen. Diese Szenarios schreien zwar nicht Open World, aber sie fühlen sich groß an, sind spannend und gefüllt mit Möglichkeiten.
In diesem Zusammenhang wird es Entdeckernaturen sicher freuen, dass das Scannen von Objekten in der Umgebung ein neues Element ist, das genutzt werden muss, um Puzzle zu lösen, neue Infos im Kodex freizuschalten oder Forschungspunkte zu sammeln, die für die Verbesserung der Ausrüstung genutzt werden können.
Für diejenigen unter euch, die sich fragen, wie stark Andromeda auf der Geschichte der ersten drei Teile aufbaut, scheint die Antwort zu sein: Nicht sonderlich. Nachdem Andromeda einen weitreichenden Sprung zu den Vorgängern darstellt, solltet ihr nicht darauf bauen, auf Shepard oder die Reaper zu treffen. Ein Bioware-Angestellter verriet uns jedoch, dass besonders aufmerksame Spieler sehr wohl einige narrative Häppchen finden können, die auf jene Geschehnisse hindeuten. Ihr werdet diesmal auch keine alten Spielstände importieren müssen, um irgendwelche narrativen Entscheidungen mitzunehmen; es würde nicht zum neuen Setting passen.
Wir konnten auch einen Blick auf die Pre-Release-Version von Andromeda auf PS4 Pro werfen, wo es eine höhere Auflösung, sowie HDR-Features unterstützen wird. Die Resultate waren beeindruckend — wir werden bald mehr Details mit euch teilen, während wir uns auf den Launch am 21. März vorbereiten.
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