
Dunkle Schatten, groteske Kreaturen & kindliche Hoffnung: So spielt sich Little Nightmares III.
Dunkelheit. Flüstern. Schritte auf nassem Asphalt. Little Nightmares III zieht euch sofort in eine Welt, die so verstörend wie faszinierend ist. Stellt euch auf einen Ort ein, an dem selbst die kleinste Bewegung über Leben und Tod entscheiden kann. Ihr begleitet Low und Alone, zwei Kinder, die inmitten dieser Albtraumwelt nur einander haben. Sie sind Gefährten im Schatten, verbunden durch Vertrauen und Angst. Beide haben die Hoffnung, gemeinsam einen Ausweg aus dem Nirgendwo zu finden.
Was auf den ersten Blick wie ein Märchen wirkt, entpuppt sich schnell als düsteres Puzzle aus kindlicher Fantasie und monströsem Schrecken. Mit Pfeil und Schraubenschlüssel bahnen sich die beiden ihren Weg durch verlassene Ruinen, groteske Fabriken sowie triefende Jahrmärkte. Sie sind immer auf der Flucht vor dem, was im Dunkeln lauert…

Erstmals zu zweit durch den packenden Horror
Ich durfte das Grusel-Abenteuer bereits anspielen und kann sagen: Die Albträume fühlen sich lebendiger an denn je! Zudem ist erstmals ein Online-Koop-Modus an Bord, der euch die Reise zu zweit erleben lässt. Mehr dazu später.
Die zwei Charaktere unterscheiden sich beim Gameplay spürbar. Während Low auf Pfeil & Bogen setzt, trägt Alone einen Schraubenzieher mit sich. Daher müssen die beiden eng zusammenarbeiten, um sich im Nirgendwo zu behaupten.
Egal ob allein oder zu zweit: Von der ersten Sekunde an haben uns die atmosphärischen 2,5D-Umgebungen mit Grusel-Faktor in den Bann gezogen. Direkt haben wir eine düstere Wüste zu Gesicht bekommen, die uns staunen ließ. Danach ging es zügig über in finstere Gänge, später fanden wir uns in einer unheimlichen Müllhalde wieder.


An Abwechslung mangelt es also nicht, doch alle Orte teilen die gleiche angsteinflößende Stimmung. Und überall warten abwechslungsreiche Rätsel auf uns, die selten überfordernd wirken – vorausgesetzt, ihr sucht die Umgebung gründlich ab. Spielerisch findet ihr Lösungen, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Mal müsst ihr einen Weg auf die andere Seite finden, mal gemeinsam einen Behälter auf einen Schalter schieben und dadurch eine Tür öffnen. Stück für Stück bahnt ihr euch euren Weg durch einen wahren Albtraum.

Grauenhafte Monster sind hinter euch her
Besonders verstörend fanden wir ein riesiges Baby, das mit einem Lichtstrahl aus seinem Auge nach uns sucht. Hektisch retten wir uns von Deckung zu Deckung, um nicht in den Griff dieser bizarren Kreatur zu geraten. Ein anderes Mal schleichen wir durch eine schwach beleuchtete Bücherei, in der jede Bewegung Widerhall findet. Zwischen den Regalen lauert eine nicht so freundliche Dame mit mehreren Armen, die beim kleinsten Geräusch auf uns losgeht.


Ein Fehltritt genügt, und ihr müsst den Abschnitt von vorne beginnen. Glücklicherweise passierte uns das nicht allzu oft, doch das Gefühl trügt! Mit jedem Fortschritt rücken noch schrecklichere Gestalten ins Licht, die uns das Fürchten lehren.
Charakterdesign und Soundkulisse on point
Generell bleibt das Charakterdesign im Gedächtnis. Die bizarr-schönen Monster strahlen eine Mischung aus Schrecken und Charme aus, die perfekt zur surrealen Welt passt. Und auch die beiden kindlichen Helden überzeugen: Ihre Masken verleihen ihnen eine geheimnisvolle Aura, die neugierig macht, wer dahintersteckt.

Ein wesentlicher Bestandteil der unheimlichen Atmosphäre ist die Soundkulisse, die Little Nightmares III meisterhaft einsetzt. Jeder Schritt hallt auf eigene Weise nach, jedes Knarzen und Rascheln lässt den Puls kurz ansteigen. Besonders gelungen sind jene Momente, in denen ein bedrohliches Geräusch ertönt – und dann einfach nichts passiert. Dieses Warten auf das Unvermeidliche sorgt für Gänsehaut. Das riesige Baby etwa begleitet seine Jagd mit verstörenden Heulgeräuschen, die einem noch Minuten später im Kopf bleiben. In actionreicheren Szenen wiederum treibt die Musik das Tempo an und verstärkt das Gefühl, gehetzt zu werden.
Ob leise Spannung oder brachiale Flucht: Der Sound macht jede Szene intensiver und lässt das Grauen förmlich greifbar werden.
Zu zweit ist alles besser
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern hat Little Nightmares 3 eine Online-Koop-Funktion am Start. Und vor allem mit einem Freund macht das neue Spiel im Universum von Little Nightmares enormen Spaß! Zu zweit knobeln und gruseln ist schließlich angenehmer als alleine. Ein Sprachchat wird allerdings nicht angeboten, um die Immersion so intensiv wie möglich zu gestalten. Immerhin steht euch eine Rufen-Funktion zur Verfügung, mit der ihr euren Partner jederzeit auf eine Entdeckung aufmerksam machen könnt.

Ob allein mit KI-Gefährte oder mit einem echten Kumpel spielen mehr Laune macht, liegt natürlich an euch. Spielt ihr lieber alleine, bekommt ihr jedenfalls die gewohnte Grusel-Erfahrung wie in den beiden Vorgängern.
Ein charmanter Albtraum, den man erlebt haben muss
Little Nightmares III beweist schon in den ersten Stunden, wie intensiv ein Gruselabenteuer sein kann, ohne auf plumpe Jump Scares zu setzen. Stattdessen entfaltet es seinen Schrecken durch bedrückende Umgebungen, groteske Kreaturen und eine meisterhaft inszenierte Soundkulisse, die einen an den Bildschirm fesselt. Die Mischung aus kindlicher Fantasie und tief sitzender Furcht funktioniert erneut hervorragend. Außerdem sorgt das Zusammenspiel von Low und Alone für emotionale Momente inmitten der Dunkelheit.
Ob allein oder im Koop: Wer atmosphärischen Horror liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Little Nightmares III ist kein gewöhnliches Gruselspiel, sondern ein verstörend schönes Erlebnis, das lange nachhallt. Ab dem 10. Oktober können sich PS5- und PS4-Spieler selbst in den Albtraum wagen – den sie so schnell nicht vergessen.

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