
Die verwirrende Geschichte von Hideo Kojima in der Zusammenfassung.
Dieses Game ist irgendetwas zwischen postapokalyptisches Lieferabenteuer und genialer Geschichte mit Tiefgang: Hideo Kojima’s Adventure Death Stranding hat 2019 die Spielerschaft gespalten. Eine verworrene Story, außergewöhnliche Gameplay-Elemente und Norman Reedus (kennt ihr aus der Serie The Walking Dead) in der Hauptrolle. Zusammen bildet all das ein Open-World-Meisterwerk, das mit keinem anderen Spiel zu vergleichen ist. Death Stranding ist einfach … anders. Und damit ihr vor dem Release von Death Stranding 2 am 26. Juni 2025 die Story des ersten Teils frisch im Kopf habt, lest ihr am besten hier weiter. Wir dröseln die verwirrende Geschichte für euch auf und liefern Hintergrundwissen, das euch möglicherweise entgangen ist.
Eine tödliche Welt mit nur wenigen Überlebenden

Death Stranding spielt im postapokalyptischen Amerika. Aufgrund einer riesigen Apokalypse ist fast die gesamte Menschheit ausgelöscht worden. Die Überlebenden (oft Prepper) verschanzen sich zum Großteil unter der Erde. An der Oberfläche lauern einfach zu viele Gefahren. Lasst uns zunächst damit beginnen, weshalb so viele Menschen ihr Leben lassen mussten:
Einige Jahre vor Beginn des Spiels passierten auf der ganzen Welt mysteriöse Explosionen, die als Voidouts bezeichnet werden. Sie löschten ganze Städte in Sekundenschnelle aus und vernichteten nahezu das gesamte Leben auf der Erde. Dieser eine Augenblick der völligen Zerstörung wird im Spiel als Death Stranding bezeichnet. Die Oberfläche der Welt ist seitdem wie leergefegt und tödlich, denn unsichtbare Gestalten können die Menschen bei bloßer Berührung töten. Dabei lösen sie einen erneuten Voidout voller Zerstörungskraft aus. Um diesem Schicksal zu entgehen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Regen / Timefall
Die mysteriösen Gestalten, die BT’s (Beached Things) genannt werden, hinterlassen bei Regen Fußspuren auf dem Boden. Das hilft zumindest bei schlechtem Wetter, sie vage zu erkennen und ihnen zu entkommen. Allerdings ist es bei Regenwetter alles andere als sicher, denn: Der Regen in Death Stranding fällt meist als sogenannter “Timefall” auf die Erde. Dieser bildet sich durch ein Gasgemisch, das beim Verbrennen von Leichen entsteht. Es steigt in den Himmel auf, verdichtet sich und fällt als giftiger Regen auf die Erde hinab. Dadurch erkennt man die Schritte der BT’s auf dem Boden, allerdings altern Flora und Fauna bei Berührung mit dem Timefall-Regen rapide. Nur wenige Minuten und der menschliche Körper zerfällt. Da sich Menschen nach ihrem Tod innerhalb von 48 Stunden in BT’s verwandeln, ist das Verbrennen unausweichlich, obwohl es die gefährlichen Gase freisetzt.

Chiralium Allergie / Dooms
Einige Menschen haben eine Allergie gegen dieses Chiralium-Gas, die ganz unterschiedliche Ausprägungen haben kann und “Dooms” genannt wird. Je nachdem, wie groß die Allergie ist, teilt man es in Dooms verschiedener Stufen ein. Menschen mit Dooms verfügen über besondere Fähigkeiten und sind teilweise in der Lage, die Präsenz von Beached Things zu spüren. Außerdem zeigt sich die Allergie durch tränende Augen.
Kurze Zeit nach den Katastrophen wurde das Chiral Network erfunden. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk, das große Mengen an Daten von A nach B transportieren kann. Dafür wird der Paketlieferant Sam Porter Bridges angefragt. Eigentlich war er als Bote für Medizin und andere Gegenstände beschäftigt, doch er bekommt nun einen neuen Auftrag. Er soll die vereinzelten Gebiete, in denen noch Menschen leben, über das neu erfundene Chiral Network verbinden, indem er die Menschen von der Idee überzeugt und so Knotenpunkte schafft. Diese Aufgabe hatte zuvor seine Schwester Amelie ausgeführt, die seit dem Death Stranding Vorfall in der Lage war, BT’s zu sehen und so relativ sicher zu reisen. Amelie wird im Laufe des Spiels allerdings entführt und so übernimmt Sam nicht nur die Aufgabe, die Knotenpunkte zu schaffen, sondern begibt sich auch auf die gefährliche Suche nach seiner Schwester.
Spoiler
Später stellt sich heraus, dass Amelie niemals existiert hat. Während Sams Mutter vor vielen Jahren am Gehirn operiert wurde und ihr Herz aufhörte zu schlagen, gelangte sie an ihren eigenen Beach, also der Schwelle zwischen Leben und Tod. Kurz darauf wurde Bridget zurück ins Leben geholt, doch ihr Geist spaltete sich von ihr ab und verblieb an ihrem Beach als eine Art Beached Thing mit voller Kontrolle über ihre geistigen Fähigkeiten. Ihr Geister-Ich gab sich selbst den Namen Amelie. Im Laufe des Spiels findet Sam heraus, dass Amelie noch nie in Fleisch und Blut gesehen wurde und womöglich gar nicht existiert. Selbst die Erinnerungen an sie im Kopf von Sam sind nur von seinem Strand, niemals aus der Realität.
Die gefährlich Reise von Sam und seinem BB

Für seinen Auftrag benötigt Sam ein Hilfsmittel, ein sogenanntes Bridge Baby. BB’s sind Föten im Bauch hirntoter Mütter, die in einer Art Zwischenwelt existieren, irgendwo zwischen ihrem eigenen Leben und dem Tod der Mutter. Verbinden sich Menschen mit Dooms wie Sam mit einem BB, sind sie in der Lage, den Beach und die reale Welt gleichzeitig zu sehen. Seine Mutter, Bridget Strand, hat an den BB’s und dem Beach geforscht, da sie selbst während einer Operation diesen Zustand zwischen Leben und Tod erfuhr. So stellte Bridget erstmals fest, dass jeder Mensch einen solchen Strand besitzt: Ein Gebiet der menschlichen Manifestation des Verstandes zum Übergang in den Tod. Für sie war klar: Die darin gespeicherten Informationen sind wertvoll für die Menschheit.
Nachdem der erste Versuch mit dem Fötus in einer hirntoten Mutter fehlschlägt und einen Voidout auslöste, stellte sie ihre Forschung offiziell ein. Inoffiziell führte sie ihre Forschungen fort und erschuf der Gebärmutter nachempfundene kleine Tanks für die Föten, die sich Menschen wie Sam umschnallen können. Das hilft ihm enorm beim Kampf gegen die Beached Things auf seinen Wegen durch das Land, um die einzelnen Gebiete miteinander zu verbinden.
Die abgeschotteten Menschen davon zu überzeugen, ist oft nicht einfach. So versucht Sam eine Unternehmerin mit dem Namen Fragile von der Ide zu begeistern, sich über das Chiral Network zu verbinden. Sie leitet eine Art Lieferfirma und tat sich in der Vergangenheit mit Higgs Monaghan zusammen, um wirtschaftlich von mehr Aufträgen zu profitieren. Doch statt wie vereinbart Medikamente und Co. zu transportieren, ließ er sie Waffen und sogar eine Atombombe ausliefern. Glücklicherweise konnte Fragile die Detonation im letzten Moment verhindern und Millionen Menschenleben retten.
Spoiler:
Fragile entwickelt im Lauf der Zeit eine besondere Beziehung zu Sam. Auch Fragile ist von Doom geplagt, doch ihre Fähigkeiten sind weitaus stärker: Sie kann sich selbst teleportieren, allerdings keine großen Gegenstände. Diesen Umstand machte Higgs zum Vorteil: Er entführte Fragile, zog sie bis auf die Unterwäsche aus, gab ihr eine Maske und ließ sie im Timefall mit der Atombombe zurück. Fragile hatte die Wahl, sich entweder selbst über Teleportation zu retten und die Bombe explodieren zu lassen oder die Menschen zu retten, indem sie nahezu unbekleidet mit der Bombe wegrennt. Sie entschied sich für Letzteres, verschonte damit unzählige Leben und büßte dafür ihren Körper ein: Fragiles Gesicht ist jung, der Rest (meist verdeckt) ist durch den Timefall schrecklich gealtert.
Die Ausrottung der Menschheit steht bevor
Auf seiner Reise stellt Sam fest: Beached Things haben Angst vor seinem Blut und nehmen davon Abstand. Mit diesem Wissen stellen Wissenschaftler Munition aus Sams Blut her, um die BT’s zu bekämpfen. Das macht Sams Reise für einen Moment etwas einfacher, bis das nächste Problem auftaucht. Eine Chiral-Superzelle teleportiert Sam an einen Kriegsschauplatz, auf dem er von Captain Clifford Unger angegriffen wird. Erst in einem späteren Kampf auf einem weiteren Kriegsschauplatz gewinnt Sam endgültig gegen ihn und entreißt Clifford seine Erkennungsmarke. Dadurch erlebt Sam die letzten Minuten des Captains und erfährt mehr über seine Vergangenheit.
Spoiler:
Sam hat Clifford schon öfter in Visionen gesehen. Zunächst dachte man, es liegt an seinem BB, jedoch stellt sich später heraus, dass es sich um Sams eigene Erinnerungen handelt. Er ist das ungeborene Kind von Clifford und hätte als BB-Testobjekt enden sollen. Doch Clifford wollte das nicht zulassen, entriss den Forschern seinen Sohn und versuchte zu fliehen. Bei diesem Versuch wurden Captain Clifford Unger und das Baby von Bridges selbst erschossen.
Mit ihren besonderen Fähigkeiten brachte Bridges das soeben versehentlich erschossene Baby vom Strand wieder ins Leben zurück, gab ihm den Namen Sam und zog es groß. Diese Wiederkehr ist der eigentliche Auslöser für das Death Stranding-Ereignis.
Später gerät Sam an den Bridges-Wissenschaftler Heartman, der Experte für Beaches ist. Er war während des Death Stranding für drei Minuten tot und wurde ins Leben zurückgeholt, während seine Familie bei diesem Ereignis starb. Seitdem stirbt Heartman alle 21 Minuten für genau 180 Sekunden und besucht seinen Beach – immer auf der Suche nach seiner Familie. Daher ist er Experte auf diesem Gebiet. Heartman findet heraus, dass die fünf großen Ereignisse auf der Erde, die für Massensterben gesorgt haben, alle einen Ursprung haben: Das Chirale Gas, aus dem sich der Timefall bildet. Alle bisherigen Ereignisse waren mit Chiralium Depots in der Erdkruste verbunden und hängen mit der Manifestation von Beaches aller Menschen zusammen. Daraus schlussfolgert er, dass sie sich gerade mitten in der Auslöschung der Menschheit befinden.
Heartman glaubt außerdem, dass Bridget eine sogenannte Extinction Entity ist. Also ein Lebewesen, das ein solches Massensterben auslösen soll. Wenn dem so ist, könnte auch Amelie so etwas sein, was für die Entführung von Sams Schwester durch Higgs spricht. Doch es kommt ganz anders: Mit der Hilfe von Fragile kann Sam zu Higgs teleportiert werden und Sam besiegt ihn im Faustkampf. Doch anstatt traurig zu sein, wirkt Higgs amüsiert: Sam hätte das Spiel gewonnen, aber gar nichts aufgehalten. Kurz darauf setzen sich die Fragezeichen um Higgs zusammen: Higgs hat ebenfalls Dooms, allerdings weitaus stärker als Fragile und Sam. Er war damit in der Lage, BT’s zu befehligen und den Timefall auszulösen.
Spoiler
Diese Fähigkeiten hat Higgs von Amelie erhalten. Sie war keine Gefangene von ihm, sondern eine Art Geschäftspartnerin. Higgs wurde von ihr manipuliert und mit den Doom-Kräften ausgestattet, damit er ihre Pläne weiterführt. Sie wollte, dass alle Städte über Knotenpunkte miteinander verbunden werden. Nicht, wie anfangs angenommen, um alle Menschen für eine bessere Zukunft zu vereinen. Sondern um ihre Aufgabe als Extinction Entity, die sie als abgespaltener Teil von Bridgets ist, zu erfüllen. Mit einer verbundenen Welt hätte sie den Übergang ins Jenseits geöffnet und das Extinction Event ausgelöst, das alle Menschen auslöscht.
Das Ende von Death Stranding 1

Obwohl Higgs besiegt wurde, steht die Auslöschung der Menschheit noch bevor. Sam ist in der Lage, die wahre Extinction Entity davon zu überzeugen, dass die Menschheit es verdient hat, es weiter zu versuchen. Damit ist das Ereignis der Auslöschung nicht aufgehalten, aber zunächst aufgeschoben. Da die Aufgabe von Sams BB, zu dem er über die Zeit eine enge Bindung aufgebaut hat, erfüllt war, sollte es verbrannt werden. Als Lieferant übernahm Sam diesen letzten Auftrag selbst und brachte sein BB zur Verbrennungsanlage. Doch anstatt das BB dort zu lassen, nahm er das kleine Baby aus dem Tank heraus und zog sie als seine Tochter Lou groß.
Ende.
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