Wie sich Kratos vom rachsüchtigen Kriegsgott zu einem verantwortungsvollen Vater entwickelt hat.
Kriegsgott Tyr bezeichnet Kratos im jüngsten Trailer zu “God of War: Ragnarök” als Gott-Killer. Dem nordischen Gott ist es nicht entgangen, dass der Spartaner für den Tod von Magni und Baldur verantwortlich ist. Doch schon vor seiner Zeit in den neun Reichen beendete Kratos so einige Götter-Existenzen – und zwar im griechischen Olymp.
Was genau er dort erlebt hat und wie er sich über die Jahre entwickelt hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
So fing alles an
Einst war Kratos als Krieger des spartanischen Heeres aktiv. Nie bekam er genug von den gefährlichen Eroberungen, vor denen seine damalige Frau Lysandra abriet. Es kam, wie es kommen musste, und dem damaligen Hauptmann drohte eine Niederlage gegen die Barbaren.
Er sah keinen anderen Ausweg und bat Kriegsgott Ares um Hilfe, mit dem er sich auf einen folgenschweren Bluteid einließ: Er bekam seine legendären Chaosklingen, mit denen er die Barbarentruppe bezwingen konnte und seinen Heerzug fortsetzen konnte. Dafür kam Ares jedoch in den Besitz von Kratos’ Seele.
Es war ein Deal mit fatalen Auswirkungen: Eines Tages metzelte sich der außer Kontrolle geratene Kratos durch ein Dorf von Göttin Athene. Erst im Nachhinein bemerkt der spartanische Krieger, dass er dabei seine eigene Familie ermordet hat. Dadurch kam er wieder zu Verstand, wurde aber gleichzeitig mit einem Fluch bestraft: Für die Ewigkeit sollte sein Körper mit der Asche von Frau Lysandra und Tochter Kalliope bedeckt sein.
Ab diesem Zeitpunkt war er überall im antiken Griechenland als Geist von Sparta berüchtigt. Weil er Ares als Verantwortlichen für die schrecklichen Geschehnisse sah, trachtete er unerbittlich nach Rache.
Immer wieder wurde er von grausamen Visionen geplagt. Deshalb diente er die folgenden zehn Jahre den olympischen Göttern als Krieger, damit sie ihn eventuell von seinen Qualen befreien.
Blutige Rache an Kriegsgott Ares
Hier beginnt die eigentliche Handlung des ersten “God of War”-Ablegers aus dem Jahr 2005. Zu Beginn bekommt Kratos von Athene seinen allerletzten Auftrag: Er soll Kriegsgott Ares zur Strecke bringen, der ihm einst schreckliches Leid zufügte und mit seinen Handlangern gerade Athen verwüstet. Sollte ihm dies gelingen, werden seine Schreckenstaten vergessen gemacht.
Daraufhin zieht Kratos los und kämpft sich durch das heruntergekommene Athen. Der Spartaner erfährt auf seiner Reise, wie er Ares besiegen kann: mit der gefährlichen Büchse der Pandora. Als Kratos es schafft, sie an sich zu reißen, taucht aber plötzlich Ares auf und stürzt den Antiheld in die Unterwelt.
Nun ist Kratos gezwungen, sich durch das Totenreich zu kämpfen. Über das geschaufelte Grab eines Totengräbers kann er ihm entkommen und sich von Ares die gestohlene Büchse zurückholen. Er öffnet sie – und erlangt die Fähigkeiten eines Gottes! Daraufhin kann der spartanische Kämpfer den Kriegsgott endlich besiegen.
Tatsächlich verzeihen die griechischen Götter ihm seine Taten, doch gegen seine Albträume können sie nicht vorgehen. Aus Enttäuschung will Kratos Selbstmord begehen, doch Athene hindert ihn daran und macht ihn zum God of War – dem neuen Kriegsgott nach dem Tod von Ares.
Der Verrat vom obersten Gott
Kratos entwickelte sich zu einem noch brutaleren Gott des Krieges, als es Ares war. Aus diesem Grund verachteten ihn die anderen Götter des Olymps. Nur Athene stand noch an seiner Seite, doch der Spartaner hörte nicht auf sie.
Als seine Armee gerade die Stadt Rhodos einnehmen will, wird er schließlich Opfer einer Täuschung: Zeus, der mächtigste aller Götter, nimmt die Gestalt eines Adlers an und raubt ihm seine göttlichen Fähigkeiten. Der nun sterbliche Kratos will sich ihm dennoch nicht beugen und wird deshalb von ihm ermordet.
Ein weiteres Mal stürzt er in die Unterwelt, doch die Urgottheit Gaia bewahrt ihn davor. Im Laufe seines zweiten Abenteuers ermordet Kratos den Titanen Prometheus sowie Ikarus, dessen Flügel er sich schnappt. Er fliegt damit zum Titanen Atlas, von dem er erfährt: Nur mit der Klinge des Olymps kann er Zeus besiegen.
Zwar gelangt Kratos zu den Schicksalsgöttinnen, doch sie möchten ihm nicht helfen. Sein Schicksal stehe bereits fest, erfährt er von ihnen. Davon ist der Kriegsgott wenig begeistert und löscht alle drei von ihnen aus. Fortan hält er ihre Schicksalsfäden in der Hand und kann dadurch in der Zeit zurückreisen.
Es kommt dadurch zum brachialen Showdown zwischen Kratos und Zeus, den der Spartaner für sich entscheiden kann. Als er mit dem Olymp-Schwert zum finalen Hieb ansetzt, wirft sich jedoch Athene dazwischen, um den Olymp vor dem Untergang zu retten.
Kurz vor ihrem Ableben offenbart Athene: Zeus ist der Vater von Kratos, womit er ein Halbgott ist.
Das Ende der griechischen Götter
Der finale Kampf gegen Zeus und die anderen Götter stand an. Dabei fällt Kratos von Gaias Rücken und landet im Fluss der Unterwelt. Damit verliert der Halbgott erneut seine Fähigkeiten und macht sich auf den Weg, um Zeus und Co. endlich zu vernichten.
Erneut fallen dem wütenden Spartaner mehrere Götter zum Opfer. Dazu gehören Helios, Hermes, Hades, Herkules und Hephaistos. Offenbar kann niemand ihn aufhalten.
Es kommt schließlich zum Kampf gegen den mächtigen Zeus. Kratos schafft es, die Oberhand zu gewinnen und besiegt ihn. Daraufhin verlässt Zeus’ Geist den besiegten Körper und bezwingt den Spartaner beinahe mit einem gewaltigen Blitz. Doch auch davon kann er sich erholen und seinen Vater endgültig besiegen. Dadurch stürzt er die Welt ins pure Chaos.
Nach dem Kampf stellt sich heraus: Als Kratos die Büchse der Pandora öffnete, um Ares zu besiegen, nahm er die Macht der Hoffnung auf. Um diese allen Menschen zugänglich zu machen, ermordet sich Kratos anscheinend selbst. Die nachfolgende Szene deutet jedoch an, dass der Antiheld überlebt hat.
Neuanfang in Midgard
Im “God of War”-Reboot haben wir dann erfahren: Kratos hat sich in Midgard niedergelassen, das zu den neun Reichen der nordischen Mythologie zählt. Hier hat sich der einstige Kriegsgott zur Ruhe gesetzt, die Riesin Faye kennengelernt und mit ihr Atreus gezeugt.
Als seine Frau eines Tages jedoch verstirbt und er von einem mysteriösen Fremden aufgesucht wird, endet das friedliche Dasein. Gemeinsam mit seinem Sohn zieht er los, um Fayes Asche auf dem höchsten Gipfel der neun Welten zu verstreuen.
Über die Jahre hat sich einiges verändert: Dieses Mal agiert Kratos nicht mehr als rachsüchtiger Krieger, sondern vielmehr als strenger Vater, der seinen Sohn unbedingt schützen will. Das langjährige Familienleben scheint dem Spartaner etwas Menschlichkeit eingehaucht zu haben.
Statt mit seinen charakteristischen Chaos-Klingen zieht Kratos übrigens mit der sogenannten Leviathan-Axt in die Schlacht. Seine früheren Waffen weckten dunkle Erinnerungen bei ihm, weshalb er mit ihnen abgeschlossen hat – zumindest vorübergehend.
Während ihrer Reise durch die nordischen Reiche fallen dem Spartaner erneut Götter zum Opfer. Der erste ist Mimir, der sich allerdings auf eigenen Wunsch enthaupten lässt und wiederbelebt wird. Anders läuft es bei Thors Söhnen Magni und Modi, die im Kampf gegen Kratos und Atreus fallen. Zuletzt muss auch Baldur dran glauben, worauf seine Mutter Freya dem einstigen Kriegsgott ewige Rache schwört.
Mit Ragnarök endet alles
Wie die Fehde zwischen der Wanengöttin und Kratos ausgeht, erfahrt ihr am 9. November. Und nicht nur das: In “God of War: Ragnarök” müssen sich Vater und Sohn dem Donnergott Thor stellen, der wegen dem Verlust seiner beiden Söhne sichtlich wütend ist.
Abgesehen vom Kampf gegen die nordischen Gottheiten hat Kratos aber noch eine ganz andere Aufgabe zu bewältigen: ein guter Vater sein, der seinem Sohn den rechten Weg leitet.
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