Mit Jill Valentine gegen die Zombies
Franziska Behner, freie Redakteurin
Nach dem erfolgreichen Remake zu Resident Evil 2 bringt Publisher Capcom 2020 nun auch eine neue Version zum Nachfolger heraus. Das Resident Evil 3 Remake erscheint am 03. April 2020 und verfügt neben der Kampagne über einen 4-vs-1-Multiplayer. Beides konnten wir auf einem Event in London ausprobieren, um euch ein bisschen was über den Survival-Horror-Hit in neuem Gewand zu erzählen.
Werdet ihr den T-Virus stoppen?
Im Remake verschlägt es euch als Jill Valentine wieder nach Raccoon City, um etwas gegen das gefährliche T-Virus auszurichten. Diese biologische Waffe kann alles vernichten – doch was könnt ihr tun? Auf euren Wegen durch die mit Zombies verseuchte Stadt werdet ihr auf zahlreiche Hindernisse und Rätsel stoßen.
Wer bereits das Original kennt, wird sich gut zurechtfinden, da die Geschichte im Grunde gleich ist. Capcom hat allerdings ordentlich an der Steuerung und dem Look geschraubt, sodass sich Teil 3 im Jahr 2020 nicht verstecken muss.
Hier und da lässt sich im Hintergrund eine verschwommene Silhouette erkennen und nicht alles ist so rund wie in manch anderem AAA-Spiel der letzten Jahre – aber irgendwie kommt so auch der Nostalgie-Charme besonders gut zur Geltung.
Wie schon damals kann Jill mit einer Ausweichbewegungen einen zusätzlichen Boost bekommen und den Angriffen der Feinde geschickt ausweichen. Das ist auch nötig, denn vor allem in engen Gassen wimmelt es oft nur so vor Gegnern hinter jeder Ecke.
Ein verbessertes Resident Evil 3 für alle
Wir haben mit einem der Entwickler gesprochen und ihn gefragt, was wohl der gravierendste Unterschied zum Original von 1999 ist. Seine Antwort, wenig überraschend: Neben einigen Verbesserungen selbstverständlich die Over-the-Shoulder-Perspektive.
Wer keine Erfahrung mit dem Genre hat oder vielleicht nur die actionreichen Ableger wie RE 5 kennt, muss sich keine Sorgen machen: RE3 fragt euch automatisch nach einer Hand voll Toden, ob ihr in einen assistierenden Modus wechseln wollt. Damit erweitert sich euer Inventar und euch stehen viele Items schneller und leichter zur Verfügung. Damit sollte es klappen, die herumstöhnenden Zombies und Nemesis zu besiegen.
Nach unserem letzten Schuss in einem Bosskampf folgte eine kurze Cutscene, bevor der Ausflug nach Raccoon City für diesen Tag endete. Schade! Nach einigen Minuten haben wir uns bereits wie Jill höchstpersönlich gefühlt und wollten unbedingt das T-Virus aus den falschen Händen befreien. Mit zunehmender Sicherheit an der Waffe wuchs auch der Entdeckerdrang weiter heran, sodass wir am Ende des ausgewählten Spielabschnitts kaum den Controller loslassen konnten. Zum Glück war es noch nicht das Ende der Präsentation.
Der RE Multiplayer – Resident Evil Resistance
Das Resident Evil 3 Remake kommt nicht nur in einem neuen Gewand und einigen Verbesserungen daher, sondern hat direkt noch einen Multiplayer-Aspekt mit im Gepäck. Beim Kauf von Resident Evil 3 erhaltet ihr automatisch auch Resident Evil Resistance, das euer Können auf die Probe stellen wird. In Resistance schlüpft ihr entweder in die Rolle eines von vier Überlebenden oder werdet auf die böse Seite der Macht gezogen.
Bevor eine Online-Sitzung startet, wählen alle Teammitglieder eine der zur Verfügung stehenden Figuren aus. Jede von ihnen steht für eine spezielle Charakterklasse. So gibt es die typischen Verdächtigen wie den Tank oder Heiler. Sie verfügen über passende Eigenschaften, die im Gefecht hilfreich sind und wie Skills angewendet werden.
Tyrone verstärkt seine Freunde mit einem energetischen Schlachtruf, die Heilerin hingegen stellt Lebensenergie in einem gewissen Umfeld her. Gemeinsam müsst ihr versuchen, in dem verwinkelten Level alle Schlüssel zu finden, um in die nächste Ebene vorzudringen. Schafft ihr es innerhalb des Zeitlimits hinaus, habt ihr als Survivor gewonnen. Doch Vorsicht: Nicht nur die Zeit ist euer Feind, sondern auch zahlreiche Zombies und andere Kreaturen aus dem Resident Evil-Universum.
Mit dem Mastermind alles unter Kontrolle?
Platziert werden die untoten Wesen vom Mastermind, der fünften Person im Online-Game. Auch dem Mastermind stehen mehrere Charaktere zur Auswahl, die ihr bereits aus dem Resident Evil Franchise kennt. In der Rolle eines Bösewichts sitzt ihr vor eurem Bildschirm und nutzt die Sicherheitskameras, um von Raum zu Raum zu springen und den Überlebenden Fallen zu stellen.
Dazu habt ihr eine Hand voll Karten vor euch liegen, die ihr nach einem kurzen Cooldown nutzen könnt. Von Tretminen, über Hunde bis hin zu kriechenden Zombies und anderen Kreaturen ist hier viel dabei, um ihnen das Leben zur Hölle zu machen. Passend zum jeweiligen Werdegang des Masterminds, hat jeder einen spezielle Endgegner, der im Laufe des Spiels platziert werden kann. Alex Wesker, die blonde Schönheit von Umbrella, hat beispielsweise eine biologische Waffe als Trumpf im Ärmel.
Nach einer gewissen Zeit im Spiel habt ihr die Möglichkeit, ihre riesige Pflanze mit unstillbarem Appetit zu platzieren. Lasst sie eigenständig agieren oder steuert eure biologische Waffe aus First-Person-Sicht selbst und spießt eure Feinde damit auf.
Ziel des Masterminds ist es, die Survivor möglichst lange aufzuhalten, sodass ihnen die Zeit abläuft. In den ersten Spielrunden schien das, trotz kniffliger Steuerung, ziemlich einfach zu sein. Durch die Kameralinsen habt ihr den Großteil eines Raumes im Blick und setzt nach belieben in Sekundenschnelle die Fallen, die euch gerade zur Verfügung stehen.
Da sich die Survivor aber kontinuierlich bewegen, kommt so schnell Hektik auf. Kaum wurden zwei Zombies platziert, sind die menschlichen Gegner längst über alle Berge. Das liegt vor allem an den verhältnismäßig kleinen Platzierungsradius der Fallen. Hindernisse wie Türschwellen , Ecken und Gegenstände machen das Setzen der Fallen zu einer Geduldsprobe. Für den geübten Mastermind sicher kein Problem, Anfänger können sich allerdings schnell verrennen.
Eins ist klar: Resident Evil Resistance macht am Meisten Spaß, wenn sich die Spieler untereinander kennen. Die Kommunikation zwischen den Survivor ist dann viel klarer und das Teamgefühl stärker. Bisher ist nur eine Hand voll Maps freigeschaltet, die allesamt recht groß und verwinkelt ausfallen, jedoch schnell zu Langeweile führen könnten.
Das kommt vermutlich darauf an, wie ambitioniert der jeweilige Mastermind spielt. Die Schlüssel zum Passieren einer Stage-Tür sind entweder an festen Orten, selbst vom Mastermind versteckt oder komplett zufällig platziert, um den Wiederspielwert zu erhöhen.
Uns hat Resistance trotz Eingewöhnungsphase und teils fremden Mitspielern Spaß gemacht. So sehr, dass wir es jeden Fall auch nach Release versuchen werden, unseren Freunden zahlreiche Zombies in den Weg zu stellen.
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