Die sieben Horrorfilme, die Supermassives Until Dawn beeinflussten

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Die sieben Horrorfilme, die Supermassives Until Dawn beeinflussten

Will Byles, Creative Director des Spiels, spricht über die bahnbrechenden Genreklassiker, die das Team sowohl inspirierten als auch dazu anspornten, ihre Motive auf den Kopf zu stellen

Will Byles, Creative Director, Supermassive Games:


Supermassives superlatives PS4-Horrorspiel Until Dawn suchte diesen Monat PS Plus heim und sorgte gleichermaßen dafür, dass wir uns verängstigt hinter dem Sofa versteckten und mit Freunden über folgenschwere Entscheidungen diskutierten.

Nun steht das letzte Wochenende des PS Plus-Aufenthalts des Titels an und Creative Director Will Byles hat sich die Zeit genommen, eine Liste der bahnbrechenden Horrorfilme zu erstellen, die seine Wahrnehmung der Möglichkeiten des Genres prägten und die Herangehensweise des Teams an ihre interaktive Version des Genres beeinflussten.

Mit Until Dawn wollten wir von Supermassive Games ein wirklich gruseliges, fesselndes, verzweigtes, interaktives Horrorspiel erschaffen, das genug Variation bietet, um zu mehrfachem Durchspielen zu animieren.
Eine Schlüsselrolle dabei spielte das stillschweigende gegenseitige Einvernehmen mit dem Spieler über die etablierten Konventionen von Horrorfilmen, ihre Motive und selbst ihre Klischees, durch die wir das Genre aus der Sicherheit unserer gebildeten Erwartungshaltung heraus erleben können. In dieser selbstreferenziellen Welt nach „Scream – Schrei!” wollten wir diese Konventionen auf den Kopf stellen.
Es gibt buchstäblich Hunderte Filme, auf denen unser Verständnis beruht, und jeder von uns hatte seine Favoriten und ungeliebtesten Filme darunter – aber hier sind meine persönlichen Top sieben.

1. Psycho | 1960

Regie: Alfred Hitchcock

Psycho kann man als Beginn des modernen Horrorgenres bezeichnen. Ein Film über eine Frau, die 40.000 $ von einem Kunden ihres Chefs stiehlt, nimmt eine bis dato beispiellose Wendung, als der „Star” – Janet Leigh – nach nur der Hälfte des Films auf erschreckend brutale Weise ermordet wird.

Wie auch Tobe Hoopers „Blutgericht in Texas” basiert der Film lose auf Ed Geins berüchtigten, grausamen Verbrechen. Ich halte ihn für einen frühen „Proto-Slasher”, der viele der nachfolgenden Genrezüge gebar: die „Bestrafung” von unmoralischem oder sexuellem Verhalten, ein maskierter/verkleideter Killer und das riesige Küchenmesser (das ebenfalls unzählige nachfolgende Filmkiller schwangen).

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2. Bis das Blut gefriert | 1963

https://www.youtube.com/watch?v=YWU9zRb4RPY

Regie: Robert Wise

Diesen Film sah ich als Kind, als mich meine ältere Schwester aus dem Bett holte, um ihn mit ihr zu schauen. Man kann sagen, dass ich richtig traumatisiert wurde – ich konnte wochenlang nicht schlafen.
Er erzählt die Geschichte eines Wissenschaftlers für das Übernatürliche und einer Gruppe Versuchspersonen, die ein Spukhaus untersuchen. Die Kameraarbeit des Films ist so ausgelegt, das nur sehr wenig wirklich gezeigt wird; die Blickwinkel und der Ton geben nur Hinweise, sodass sich der Zuschauer den Rest selbst ausmalen muss. Er ist nun zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber trotzdem noch hundert Mal gruseliger als das Remake von 1999. Interessante Tatsache: Der Regisseur Robert Wise machte danach „Meine Lieder, meine Träume” (streng genommen kein Horrorfilm).

3. Der Exorzist | 1973

Regie: William Friedkin

Die Geschichte eines jungen Mädchens, das vom Teufel besessen ist, war eines meiner gruseligsten Kinoerlebnisse. Obwohl er immer noch ein geniales Stück Filmgeschichte ist und das Genre maßgeblich beeinflusst hat, ist es heutzutage etwas schwieriger, ihn zu genießen, weil er jeden einzelnen Film über Besessenheit, der nach ihm kam, inspiriert hat. Es fühlt sich an wie ein Retroklischee.

Damals jedoch gab es Berichte über Zuschauer, die in Ohnmacht fielen und medizinisch betreut werden mussten. Für mich war es der Zeitpunkt, ab dem Horror wahrhaftig durch Mark und Bein ging.

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4. Halloween – Die Nacht des Grauens | 1978

Regie: John Carpenter

Carpenters bahnbrechender „Slasher”-Film bescherte uns eine Menge der Motive und Regeln des Horrors, die wir in Until Dawn untergraben wollten. Der charakteristische „Killer Cam”-Blickwinkel wurde zum neuen Eintrag im Lexikon der Filmbegriffe. Dann ist da die schauderhafte Ausgangslage, der nahezu unverwundbare maskierte Killer, der „Ahab”-Charakter, das letzte Mädchen und natürlich das große „Psycho-Küchenmesser” – heutzutage alles Grundpfeiler des Horrors.

5. Poltergeist | 1982

Regie: Tobe Hooper

Poltergeist brachte den Horror zu uns nach Hause. Poltergeist wendete sich ab von düsteren Anwesen und viktorianischen Spukhäusern und wählte als Schauplatz die neu errichteten Vororte von Amerika. Tobe Hooper, der Regisseur von „Blutgericht in Texas” (der andere von Ed Gein inspirierte Horrorfilm), erhielt etwas nicht-ganz-unauffällige Hilfe von Executive Producer Steven Spielberg und erschuf eine ausgefeilte, teuer produzierte, moderne amerikanische Geistergeschichte, die den Weg bahnte für fast alle, die danach kamen.

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6. Tanz der Teufel 2 – Jetzt wird noch mehr getanzt | 1987

Regie: Sam Raimi

Mein liebster Film im „Hütte im Wald”-Stil drehte in allen Aspekten so richtig auf. Er ist quasi ein „Requel”, ein Mix aus einer Neuverfilmung und einer Fortsetzung von Tanz der Teufel, aber diesmal mit ordentlichem Budget. Dank der herausragenden Ton- und Kameraarbeit, die so charakteristisch für Sam Raimi sind, war Tanz der Teufel 2 der erste Film, der mich gleichzeitig entsetzte und zum Lachen brachte. Horror und Comedy passen großartig zusammen, wenn man es richtig macht, und niemand macht es besser als Sam Raimi.

7. Conjuring – Die Heimsuchung | 2013

Regie: James Wan
Horror, der „auf einer wahren Geschichte basiert”, gehörte immer zu meinen Favoriten, seit ich einen anderen Klassiker zum ersten Mal sah – Amityville Horror, ein übernatürlicher Horrorfilm aus dem Jahr 1979 von Regisseur Stuart Rosenberg.

Conjuring – Die Heimsuchung jedoch war der erste Film in beinahe zehn Jahren, der mich wirklich verängstigte. Allein aus diesem Grund musste er auf diese Liste und verdrängte Insidious von 2010 (ebenfalls von Regisseur James Wan). Er dreht sich um die paranormalen Ermittler Ed und Lorraine Warren (die es wirklich gab), die einer Familie helfen wollen, die von einer dunklen Präsenz in ihrem Bauernhaus terrorisiert wird.

Es gibt noch so viele Filme, die ich hier gerne aufgeführt hätte (Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Amityville Horror, American Werewolf – um mal nur die zu nennen, die mit „A” beginnen), aber ich habe mich an die gehalten, die über die Jahre hinweg den größten Einfluss auf mich hatten. Die modernen Spezialeffekte sind so elegant, dass frühere „praktische” Spezialeffekte etwas amüsant wirken können, aber sie sind alle wirklich einen Blick wert, wenn ihr darüber hinwegsehen könnt. Versucht es einfach mal.

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Falls ihr euch noch nicht getraut habt, Until Dawn anzuzocken: Wir verraten euch 8 Dinge, die ihr für den anstehenden Wochenend-Trip unbedingt vermeiden solltet.

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