Studioleiter Gavin Price erzählt, wie sechs Entwickler-Veteranen aus Leidenschaft Realität machten
Matt Groizard, SIEA:
Um die bevorstehende Veröffentlichung des Crowdfunding-Projekts Yooka-Laylee, einem „Collect-a-thon”-Retrospiel, zu feiern, haben wir uns mit einigen Entwicklern bei Playtonic Games unterhalten, um herauszufinden, wie und warum sie von der Mainstream-Industrie abgewichen sind, um ein brandneues Projekt in Angriff zu nehmen, und was für eine Geschichte hinter dem Studio und seiner Entstehung steckt.
Damals im Jahr 2012 haben sich sechs langjährige Angestellte von Rare (einem Entwicklerstudio, das für legendäre Titel wie Banjo-Kazooie und Perfect Dark verantwortlich ist) zusammengefunden und bekannt gegeben, ein eigenes Studio gründen zu wollen, um einen spirituellen Nachfolger für die Art skurriler Plattformer zu entwickeln, die die Spielszene der späten 90er verkörpert haben.
Studioleiter Gavin Price erklärt dazu: „Ich war schon immer der Meinung, dass es einen Markt für Spiele gibt, die das Beste aus der Ära von N64 und PS1 mit der Moderne kombinieren. Einige Dinge damals waren einfach großartig – und andere wiederum nicht, aber ich sah die Möglichkeit, das Beste aus beidem zu vereinen.”
„Ich war schon immer der Meinung, dass es einen Markt für Spiele gibt, die das Beste aus der Ära von N64 und PS1 mit der Moderne kombinieren.”
Natürlich sind tolle Ideen schön und gut, aber ein Team zu finden, das bei ihrer Realisierung hilft, ist eine ganz andere Geschichte. Gavin hatte Glück, denn er hat es geschafft, ein Dream-Team aus Gleichgesinnten auf die Beine zu stellen, die ihn auf seinem großen Abenteuer begleiten sollten: Chris Sutherland, Jens Restemeier, Steve Mayles, Steven Hurst und Mark Stevenson.
„Wir hatten eine Menge Erfahrungsreichtum, aus dem wir schöpfen konnten”, erinnert sich Gavin. „Während dieser spannenden Periode in den späten 90ern haben wir alle bei Rare gearbeitet und wir wollten Spiele auf dieselbe Weise erschaffen, wie wir es damals auch taten: Kreative Entscheidungen sollten uns den Weg ebnen und ganz natürlich den ganzen Prozess vereinfachen und steuern.”
Sie eröffneten ihr Büro in Gavins Heimatstadt Burton-upon-Trent im Vereinigten Königreich, und über die nächsten zwei Jahre mussten die Geschäftsräume insgesamt drei Mal vergrößert werden, da ihre Ambitionen und ihr Team stetig wuchsen – und sie entschieden sich auch für einen Namen: Playtonic Games.
„Unser Name ist ein Wortspiel mit dem Begriff ‚platonic’ (also ‚platonisch’)”, erklärt Gavin, „eine Form der Liebe. Wir lieben Spiele, also wurde aus ‚Platonic’ ‚Playtonic’ – ein einziges Wort, das einfach nur aussagt: ‚Wir lieben das Spielen’.”
„Während dieser spannenden Periode in den späten 90ern haben wir alle bei Rare gearbeitet und wir wollten Spiele auf dieselbe Weise erschaffen, wie wir es damals auch taten.”
Wenn ihr ganz genau hinschaut, fällt euch vielleicht sogar auf, dass das Team seinen Namen in Yooka-Laylee selbst eingebaut hat: Haltet nach „Play Tonics” Ausschau. Es handelt sich um freischaltbare Extras im Spiel, die Spezialfähigkeiten gewähren (Tipp: Ihr müsst einen Charakter namens Vendi finden).
Da die Entwicklung des Spiels schon im Gange war, wurde die Entscheidung über das Logo sehr schnell getroffen. Der Designer Steven Hurst erinnert sich: „Das Design stand schnell fest. Durch den ‚tonic’-Teil im Namen kamen sofort Ideen in Richtung Laborkolben und Chemie auf, und ich konnte innerhalb von ein paar Stunden etwas zusammenbasteln. Nachdem ich ein paar Farben und Schriftarten ausprobiert habe, entschieden wir uns für das finale Design.”
Das war die Geburtsstunde von Playtonic Games. Da ihr Debüttitel diese Woche in den Regalen landen wird, waren wir neugierig darauf, zu erfahren, was die Zukunft für sie bereithält.
„Wir hoffen, dass wir neue Wege finden können, um Hardcore-Gamern klassisches Gameplay zu bieten”, fasst Gavin zusammen, „besonders auch neuen Spielern.”
„Es gibt viele junge Leute, die die Ära verpasst haben, in der Gameplay noch im Mittelpunkt stand – und zwar mehr als alles andere. ‚Grinding’-Gameplay und Free-to-Play-Mechaniken eignen sich hervorragend, um den Leuten Gaming nahezubringen, aber sie können nicht dieses tiefgründige Spielerlebnis bieten, das wir kennen und lieben.”
Yooka-Laylee erscheint heute für PS4.
Kommentare sind geschlossen.
1 Kommentar
Loading More Comments