Florian Simbeck: So lief mein Gamescom-Besuch

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Ich dachte eigentlich immer ich sei Gamer. Das geht mir jedes Jahr so, bis ich aber dann auf die gamescom gehe. Dann wird mir immer schnell klar, dass es offenbar auch noch andere Universen gibt außer dem, in dem ich mich bewege. Universen in denen mit völlig anderen Maßstäben gemessen wird. Gemessen an dem Publikum das sich auf der gamescom durch die Hallen schiebt bin ich nämlich eigentlich nur Casual Gamer. Das ist offenbar jemand, der weniger als 24 Stunden am Tag vor der Konsole sitzt. Neben den Casual Gamern gibt es noch die Hardcore Gamer, also alle die es irgendwie schaffen zwischen 12 und 24 oder sogar noch mehr als 24 Stunden Zocken in einen Tag zu packen. Krass einfach nur. Aber die gibt es offenbar. Zu Tausenden.

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Auch frage ich mich immer, wer wohl die voll kostümierten Games-Charaktere sind, die überall herumsteuern. Sind das bezahlte “Walking Acts” oder passionierte Fans, die sich das Kostüm selbst in stundenlanger analoger Arbeit geschneidert haben? Ich habe Kratos aus God of War gesehen, Nariko aus Heavenly Sword, ein paar Marios und Prinzessinnen, sogar voll gerüstete Masterchiefs, normale Leute aber auch etliche geschlechtslose Vollnerds, die meisten mit Tüten voller Flyer, Aufklebern oder auch einfach nur Tüten voll mit anderen Tüten.

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Am Playstation Stand war mein erstes Ziel Gran Turismo 5 in 3D. Das wollte ich echt sehen und vor allem ausprobieren: das ohnehin geniale GT5, allerdings mit elektronischer 3D Brille, Lenkrad, Ganghebel und Pedalen, natürlich in HD. Nur kam ich einfach nicht dran, denn ein Typ der aussah wie direkt aus Everybody’s Golf entsprungen, saß wohl schon seit früh morgens in dem Simulator-Aufbau und gab Digitalgummi. Und keiner der ehrfurchtsvoll Herumstehenden traute sich, ihn dabei zu stören. Als ich schließlich auch ein paar Runden drehen durfte wusste ich warum der Kerl nicht aus dem Ding herauszukriegen war: Es war ein absolut realistisches und faszinierendes Fahrgefühl. Und das coolste daran ist, das ganze Zeug kann man sich mit dem nötigen Kleingeld so bereits kaufen.

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Und in meinen Augen die Neuerung des Jahres: PlayStation Move. Ich hab ja das Glück, die Move Controller schon seit ein paar Wochen zuhause gehabt zu haben. Mit meinen Kids habe ich schon unzählige Nachmittage beim Frisbee-Werfen, Tischtennis oder natürlich auch beim Gladiatorenkampf verbracht. Aber das Move-System, das jetzt auf der Messe vorgestellt wurde war nun im Gegensatz zu meiner Vorversion von Zuhause endgültig ausgereift. Hammer! Das tolle an Move: Die Körpermaße, also Größe und Armlänge werden vorher vom System für realistischen Spielspaß eingemessen. Wenn man dann mit dem Gladiatorenhammer auf seinen Gegner eindreschen will, muss man mit dem gesamten Arm zuschlagen. Ein bloßes Kippen des Handgelenkes wie bei der Wii genügt da nicht mehr. Auf der PlayStation Bühne ließ ich mich dann noch von ein paar Messebesuchern zum Gladiatorenkampf herausfordern. Endlich auch ein echter Schauwert für die Zuschauer, denn wir mussten mit vollem Körpereinsatz auf der Bühne abspasten.

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Am Abend dann endlich die legendäre Sony Party am PlayStation Messestand. Nach der Live-Performance von Locnville habe ich mit Nilz Bokelberg zusammen die Mixer übernommen und noch “echt analog” aufgelegt, also ich zumindest. Nilz hatte seine geniale Musiksammlung auf dem Notebook, ich auf CDs. Kann man CDs als analog bezeichnen? Zumindest analoger als wenn der DJ nur mit USB Stick oder iPod anreist oder seine Musik einfach in der “Cloud” hat. Ich muss aber sagen die Party war so heftig ..und ultracool.. Nilz und ich hatten gewettet, dass die Party bis nach drei Uhr rockt. Klar gewonnen: erst um halb 5 wurde das Licht angeschaltet. gehen wollte eigentlich noch keiner.

Am nächsten Morgen stand ich mit einem Flummi, den ich meinen Kids als Mitbringsel besorgt hatte, am Flughafen. Ein noch von der Party vestrahlter Games-Promoter zu mir: eigentlich ein cooles analoges Casual Game.

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