Nach fünf intensiven Trainingstagen auf und abseits der Rennstrecke stehen die beiden Gewinner der GT Academy 2010 fest: Luca Lorenzini aus der Nähe von Mantua in Italien und Jordan Tresson aus Villers La Montagne in Nordfrankreich. Auf sie wartet nun ein anspruchsvolles Training: Bereits am kommenden Montag werden sie wieder in Silverstone sein und ein intensives Fahrertrainingsprogramm beginnen, mit dem sie sich für eine internationale C-Rennlizenz qualifizieren. Nur einer der beiden wird anschließend die Gelegenheit erhalten, eine ganze GT4 Europacup-Saison in einem Nissan 370Z GT4 Rennwagen zu absolvieren.
Es war keine einfache Entscheidung, die die GT Academy Jury, bestehend aus Eddie Jordan, Johnny Herbert, Sabine Schmitz und dem erfahrenen Rennfahrer Rob Barff, zu treffen hatte. Der Ire Daniel Collins und der Spanier Marco Calvo verpassten nur knapp die Qualifikation unter den letzten vier Teilnehmern. Doch auch sie können stolz sein, dass sie erfolgreich die ursprünglich 18 Fahrer hinter sich gelassen haben und, noch beeindruckender, die 1,2 Millionen Spieler, die über das PlayStation®3 Gran Turismo Zeitfahren an der GT Academy teilgenommen haben.
So äußerte sich der frühere Formel 1-Teamchef Jordan begeistert:
Das war wirklich außergewöhnlich! Ich bin absolut überwältigt. Ich konnte kaum glauben, dass diese Spieler ohne jede Erfahrung im Rennwagen so etwas leisten können. Abgesehen von einem Unfall heute gab es keinerlei Probleme im Fahrbereich. Dies sind wirklich allesamt gute Fahrer, und es war ein tolles Erlebnis, sie zu sehen. Am Ende hatten wir, denke ich, zwei eindeutige Gewinner, die meiner Ansicht nach gut abschneiden werden. Doch jeder einzelne der 18 Teilnehmer kann mit Recht stolz auf seine Leistungen sein. Und ich weiß, dass sie alle unglaubliche Erfahrungen gemacht haben, die ihnen ihr ganzes Leben lang bleiben werden.
Der Abschlusstag der Aktion begann mit einem Triathlon am frühen Morgen, der zunächst aus einem schlammigen Sprint von der Whittlebury Hall zum Silverstone Offroad-Bereich bestand. Dort erfolgte ein Wechsel aufs Rad, mit dem es zum Stowe Circuit ging. Anschließend wurden einige Runden im 370Z absolviert. Der Wettbewerb erreichte einen dramatischen Höhepunkt, als der mit Abstand führende Jordan Tresson seine Chance auf den Gewinn aufs Spiel setzte, indem er mit kalten Reifen die erste Kurve des neuen Stowe Circuit falsch einschätzte und in einen Reifenstapel prallte.
„Dies war ein ernster Zwischenfall, und an diesem Punkt fuhr er wirklich unter seinem Niveau“, erklärte Barff. „Allerdings war Jordan insgesamt extrem gut und schnell, und seine Fitness ist überragend. Ein Unfall mit kalten Reifen ist ein Fehler, den schon viele Fahrer gemacht haben, und ich vermute, den wird er nicht so schnell wieder begehen!
Die Runden auf dem Stowe Circuit in einer vollständigen Rennversion des Nissan 350Z GT4 waren für die zu Fahrern gewordenen Spieler sicherlich ein Höhepunkt der GT Academy. Es handelte sich um genau denselben Wagen, der ihren Vorgänger, Lucas Ordoñez, beim GT4 Cup 2009 zum zweiten Platz geführt hatte. Doch den vier Finalisten stand noch eine letzte, unglaubliche Herausforderung bevor.
Nach 10 Minuten Training und einem ebenfalls 10-minütigen Qualifying stellten sich alle vier Fahrer in identischen Rennversionen des Nissan 370Z auf der berühmten Start-Ziel-Geraden von Silverstone auf. Das 20-minütige Rennen war ein harter Wettkampf und enthielt auch einen simulierten Fahrerwechsel in der Boxengasse. Dabei mussten die Fahrer ihr Lenkrad lösen, aus dem Wagen springen und einmal um ihn herumlaufen, bevor sie wieder einstiegen, was sich als entscheidendes Rennelement erweisen sollte. Jordan Tresson fuhr mit einem Vorsprung als Erster in die Boxengasse, doch es war der drittplatzierte Marco Calvo, der nach einem blitzschnellen Boxenstopp als Erster wieder auf die Strecke ging. Marco hielt den Sieg fest und hoffte, es würde für die vierte Phase der GT Academy reichen.
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