Jäger oder Gejagter? Begleitet uns durch eine Runde Evolve.
Die Anspannung steigt. In wenigen Sekunden wird sich die Ausstiegsluke des fliegenden Schiffs öffnen, durch die unsere vierköpfige, komplett spielergesteurte Crew in die Umgebung kommt, in der unser Ziel gesichtet wurde. Das Gespräch unserer Kollegen endet abrupt, als es so weit ist. Wir werfen uns hinaus und öffnen unseren Fallschirm. Unten angekommen, gilt es keine Zeit zu verlieren. Wo ist es? Daisy, das niedliche Haustier unseres Trappers Maggie hat die Fährte schnell aufgenommen und führt uns zu den Fußspuren des Untiers.
- Der Trapper hat in unserem Gespann zwei wichtige Aufgaben: Das Monster aufspüren und es dann am Angriff oder der Flucht zu hindern. Jeder Trapper, besitzt eine Schusswaffe, ein Gerät (oder in Maggies Fall ein Haustier) mit dem das Monster aufgespürt werden kann, ein weiteres Gerät mit dem das Monster festgehalten werden kann und – besonders wichtig – eine mobile Arena, die den Gegner ohne Fluchtmöglichkeit mit euch einschließt.
Wir verfolgen die Fußspuren so schnell wir können, um dem Gegenspieler möglichst wenig Zeit zu geben, stärker zu werden. Wenn wir ihn bald erreichen und in der mobilen Arena einfangen können, haben wir eine großartige Chance auf den Sieg. Angetrieben von dieser Aussicht stürmen wir mit unseren Jetpacks voran, als wir plötzlich merken, dass unser Medic Interesse an etwas anderem gefunden hat und sich weit hinter uns befindet.
- Die Hauptaufgabe des Medic liegt darin, die Truppe am Leben zu halten. Dafür bekommt er einen Heilungsstoß, den er in regelmäßigen Abständen einsetzen kann und eine “Waffe”, die er auf ihre Mitjäger richtet, um sie zu heilen. Zusätzlich haben Medics eine schadensorientierte Waffe, wie das Scharfschützengewehr oder den Napalmgranatenwerfer und eine Fähigkeit/Zusatzausrüstung, die alternative Möglichkeiten schafft, wie einen Geschwindigkeitsboost oder die persönliche Tarnung, die den Medic kurzzeitig unsichtbar macht.
Unser Medic scheint von seiner Aufgabe momentan nicht begeistert. Er hat sich mit der vielfältigen Natur des Planeten Shears (auf dem das Geschehen zur Gänze spielt) angelegt. Erledigt man die richtigen Exemplare, darf man sich über verschiedene Boosts oder spezielle Munition freuen. Wir müssen uns jetzt entscheiden. Bleiben wir zusammen, warten auf den Medic und riskieren die Spur des Monsters zu verlieren oder lassen wir ihn zurück und versuchen zu dritt, das Monster so schnell wie möglich auszuschalten? Wir entscheiden uns für Letzteres und jagen weiter.
Die Fußspuren führen zu einem Tunnel, dessen Eingang von einer weiteren Bestie versperrt wird. Unser Assault, der seinen Finger ohnehin immer am Abzug hat, kümmert sich nur zu gerne darum, diese aus dem Weg zu räumen.
- Der Assault hat die wohl simpelste Aufgabe der Truppe – Schaden austeilen! Simpel, aber nicht immer einfach. Zu diesem Zweck bekommt er schlagkräftige Ausrüstung. Minigun, Raketen- und Flammenwerfer, Blitzgewehr und mehr stehen den verschiedenen Schützen zur Verfügung. Außerdem kann jeder von ihnen einen persönlichen Schild aktivieren, der vorübergehend Schaden absorbiert, wenn es mal eng wird.
Wir stürmen aus dem Tunnel. Nachdem uns zuvor noch in ein feuchter Dschungel umgab, finden wir uns plötzlich in einer steinigen Schneelandschaft wieder. Keine Zeit zu staunen, die Spuren führen weiter. Unser Gegenspieler kam anscheinend nicht auf die Idee, den Schleichmodus zu verwenden, der seine Fußspuren verborgen hätte – uns ist es recht! Kurz darauf, erhaschen wir auch schon unseren ersten Blick auf das Monster. Wir haben es mit einem Geist zu tun, ein Biest, das auf Schnelligkeit und List setzt.
- Als Monster bekommt man die Möglichkeit, seinen Machtfantasien freien Lauf zu lassen. Um zu gewinnen gilt es, sich möglichst schnell zu entwickeln und stärker zu werden. Entwicklungen werden erreicht, indem man sich an der umgebenden Flora und Fauna nährt. Durch Entwicklungen bekommt man die Möglichkeit, die vier mächtigen Fähigkeiten (vom Feuerspucken bis hin zum Blitzschlag) aufzuwerten. Aber Vorsicht ist geboten: Eine Entwicklung braucht Zeit und unterdessen ist man besonders verwundbar. Erreicht man die Höchststufe 3 erscheint ein neues Ziel: Ein Generator, der die Umgebung mit Energie versorgt – zerstört ihn und ihr gewinnt. Meist wird der Jagdtrupp bereits Stellung genommen haben, was zu einem letzten Aufeinandertreffen führt. Alternativ – sollte die Gelegenheit günstig sein – kann das Monster auch gewinnen, indem es den Trupp zur Gänze ausschaltet.
Im Moment hat uns der Geist noch nicht gesehen. Er ist damit beschäftigt, ein hoffnungslos unterlegenes Tier zu erledigen, was uns einen riesigen Vorteil verschafft. Wäre unserem Gegner bewusst, dass wir in der Nähe sind, würde er so schnell wie möglich Distanz zwischen uns bringen, da er auf Entwicklungsstufe 1 kaum Chance gegen ein volles Jäger-Team hat. Aufgrund unseres Medics sind wir momentan nur zu dritt, aber eine solche Gelegenheit können wir uns nicht entgehen lassen. Dem Geist wird unsere Anwesenheit erst bewusst, als sich die Wände der mobilen Arena um ihn aufbauen. Unser Assault beginnt aus allen Rohren zu feuern, worauf der Geist schnell zum Gegenangriff ausholt. Erstmals sind die Fähigkeiten unserer Klasse – dem Support – gefragt.
- Supports sind sehr vielseitig und in jeder brenzligen Situation bereit, dem Team auszuhelfen. Sie verfügen über ein Tarnfeld, mit dem eine Flucht unterstüzt oder der Gegner verwirrt werden kann. Im Gefecht können sie mit verschiedenen Geräten aushelfen und beispielsweise einen Schild auf Kollegen projezieren oder den Schaden, den der Gegner einsteckt verstärken. Außerdem besitzen sie jeweils eine mächtige Waffe, mit der sie selbst ordentlich Schaden austeilen können.
Unser Charakter Hank hat den erwähnten Schildprojektor im Repertoire. Wir sichern unseren Schützen ab, während der Geist versucht ihn durch wilde Angriffe am Schießen zu hindern. Schnell ziehen wir damit seine Aufmerksamkeit auf uns. Ohne einen Kollegen, der uns derartig schützen kann, müssen wir ein paar Attacken einstecken und werden von deren Wucht ein paar Meter weit geschleudert. Via Jetpack-Boost entfernen wir uns gleich noch etwas weiter, in der Hoffnung, dass der Geist sich wieder auf Assault und Trapper konzentriert. Wir haben Glück: Eine Harpunenfalle des Trappers fängt den Geist ein. Er dreht sich um, zerstört die Falle und geht auf den Fallensteller los. Während wir wieder den Schildprojektor auspacken, sehen wir einen grünen Strahl im Gefecht – unser Medic hat aufgeschlossen! Die Chancen stehen jetzt wahnsinnig gut. Als Geist hat unser Gegner eine relativ geringe Energieanzeige, die ihn bereits nur noch bei halber Gesundheit zeigt.
Die Wände der mobilen Arena verschwinden. Wenn der Geist jetzt entkommt, ist alles wieder offen – er scheint die Möglichkeit allerdings nicht zu sehen oder hat kein Interesse, dieses Duell in die Länge zu ziehen. Seine schwindende Energieanzeige ist ein Zeichen für uns, eine besonders mächtige Fähigkeit Hanks zu nutzen – den Orbitalschlag. Wir markieren den Punkt an dem das Monster momentan unseren Medic malträtiert und besiegeln sein Schicksal. Sekunden später hagelt es Raketen. Die anderen Jäger werden von der Wucht der Einschläge ein wenig durch die Luft geworfen, während der Geist einen letzten Schrei von sich gibt und zusammenbricht. Die Jagd ist zu Ende.
Puh, das lief überraschend gut. Während wir unseren Sieg genießen, bekommen wir unsere Leistung und unseren Fortschritt präsentiert – endlich haben wir den zweiten Support (den Roboter “Bucket”) freigeschalten. Die verschiedenen freischaltbaren Monster und Charaktere sorgen – ebenso, wie die 4 verschiedenen Spielmodi, die Evakuierungs-Kampagne und die 12 inkludierten Maps – für stetige Abwechslung und Langzeitmotivation. Besonders nett: Bevor es weitergeht, bekommen wir die beendete Jagd auf einer Mini-Map nochmal im Schnelldurchlauf.
Die nächste Runde beginnt. Wir müssen noch etwas warten, bevor wir Bucket in Aktion erleben können, denn diesmal spielen wir den Trapper. Nachdem sich alle Spieler für einen Charakter entschieden haben, geht es los. Wir befinden uns wieder in unserem Mutterschiff. Die Anspannung steigt. In wenigen Sekunden wird sich die Ausstiegsluke öffnen und die Jagd beginnt aufs Neue.
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