Spannender Genre-Mix aus actionreichen Kämpfen, Rollenspiel und komplexer Reisanbausimulation
Eine Göttin hat es auch nicht immer leicht. Zumindest trifft das auf Sakuna, die ganz schön verzogene Tochter eines Kriegsgottes und einer Erntegöttin, zu. Die begegnet in ihrem himmlischen Zuhause eines Tages einer Gruppe Menschen, die auf der Flucht vor Banditen versehentlich das Lofty Realm, das Reich der Unsterblichen, betreten hat. Das Treffen hat unerwartete Konsequenzen für Sakuna, denn nach einer schweren Explosion verbannt die Herrscherin Lady Kamuhitsuki das Götter-Gör kurzerhand nach Hinoe Island, die Insel der Dämonen. Hier soll sie sich erst einmal wieder würdig erweisen und das Eiland von mächtigen Monstern befreien. Zur Seite stehen ihr dabei die niedliche Wächterin Tama und die menschlichen Eindringlinge, die sich zu ihrem Entsetzen ebenfalls auf der Insel wiederfinden. Soweit in aller Kürze die Vorgeschichte von Sakuna: Of Rice and Ruin des japanischen Indie-Studios Edelweiss.
Insel der Dämonen
Kaum in eurem Exil angekommen, macht ihr auch schon die Bekanntschaft mit gefährlichen Kreaturen, die euch in den Inselabschnitten auflauern. Zum Glück stecken in Sakuna auch die Göttergene ihres Vaters und sie bekämpft die Monster mit magischen Kräften und einer Vielzahl an Farmwerkzeugen, zum Beispiel Sichel, Spaten, Hammer oder Sense, mit denen sie die Dämonen metzelt. Wichtig für den Sieg ist dabei ein taktisches Vorgehen, ganz besonders bei den bildschirmfüllenden Bossen, die euch das Leben ganz schön schwer machen werden. Einfach loslaufen und drauflos prügeln bringt eigentlich meist nur eines: einen zügigen Bildschirmtod. Also meistert die Kunst der Waffen und vor allem die magischen Fähigkeiten des Himmlischen Gewands, eine Art Schal, mit dem ihr euch akrobatisch über die Köpfe der Dämonen schwingt und Kombo-Attacken sowie Spezialangriffe auf die Feinde loslasst.
Sakuna: Of Rice and Ruin verfügt über einen Tag- und Nachtzyklus. Beginnt es zu dämmern, solltet ihr euch zumindest zu Beginn des Spiels in Acht nehmen, denn in der Nacht trefft ihr auf stärkere Monster. Zu allem Überfluss ist euer Sichtfeld noch erheblich eingeschränkt und im Dunkeln werdet ihr schnell von einem Angriff überrascht. In den einzelnen Level sollt ihr nicht nur stur die Dämonenpopulation ausdünnen, sondern auch unterschiedliche Zielvorgaben erfüllen. Dazu gehört das Sammeln von Materialien, eine vorgegebene Anzahl Monster zu metzeln oder einen versteckten Schatz zu finden. Das Kampfsystem erweist sich dabei als fordernd, aber auch als extrem befriedigend. Ihr könnt die Wucht eurer Attacken förmlich spüren – und wenn ihr agil über den Bildschirm springt und schwingt, dabei mächtige Angriffe ausführt und schlussendlich auch den größten Gegner plättet, macht das richtig Laune.
Die Kunst des Reisanbaus
Schön früh im Spiel findet euer bunter Trupp aus gefallener Göttin und verstoßenen Sterblichen ein Bergdorf auf der Insel, das euch fortan als sicherer Rückzugsort dient. Hier findet auch der ausführliche Simulationsteil des Spiels statt, in dem ihr euch ausgiebig dem Reisanbau widmet. Es gilt die Felder zuerst mit der Hacke zu pflügen, den Samen zu Setzlingen wachsen zu lassen und zuletzt auf das Feld ausbringen. Dabei müsst ihr genau auf die Qualität des Bodens und der verwendeten Samen achten, die vorhandenen Wasserwege öffnen oder schließen, Unkraut jäten und auch an regelmäßiges Düngen denken. Aber bitte nicht einfach den gesamten Hausmüll ungefiltert auf‘s Feld kippen, sonst setzen Schädlingsbefall und Krankheiten den Pflänzchen zu. Ihr könnt die tägliche Maloche auf dem Feld auch einem eurer menschlichen Begleiter überlassen, dann sinkt aber die Qualität und Quantität der Ernte. Am besten, ihr macht es einfach selbst, mit der Zeit werdet ihr dann auch immer besser und eure Farm-Fähigkeiten legen ordentlich zu.
Mit vollem Magen kämpft es sich einfach besser
Der Lohn für eure Mühen sind nicht nur schmackhafte Reisgerichte, sondern vor allem eine erhebliche Steigerung von Sakunas Fähigkeiten und eine Reihe wertvoller Buffs, die euch das Kampfgeschehen erleichtern. Mit vollem Magen haltet ihr länger durch, schlagt kräftiger zu und erlangt positive Statuseffekte wie eine verbesserte Regeneration der Lebensenergie nach Treffern. Ihr merkt schon, der Simulationanteil ist komplex und ihr könnt euch stundenlang mit dem Reisanbau und der Verarbeitung beschäftigen.
Und das ist bei weitem noch nicht alles, was die Entwickler an der Simulationsfront aufgeboten haben. Die notwendigen Werkzeuge lassen sich mit gesammelten Materialien verbessern und ihr steigert die Anbaueffizienz. Weiteres Material benötigt ihr zum Schmieden von neuen Waffen und der Herstellung von Kleidung. So lässt sich eure Spielfigur in bester Rollenspiel-Manier immer weiter verbessern und ausrüsten. Und das habt ihr im weiteren Spielverlauf auch bitter nötig, denn auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist Sakuna: Of Rice and Ruin wirklich kein Spaziergang. Ein kleiner Tipp: Für das Materialsammeln könnt ihr auch Mitstreiter beauftragen und jeder Charakter beschafft euch andere Ressourcen. Da lohnt sich das Ausprobieren.
Fazit: Geniales Gameplay
Die ungewöhnliche Kombination aus brachialer Sidescroller-Action mit reichlich Plattformer-Elementen und tiefgründiger Simulation, bei dem besonders Fans von Story of Seasons und Rune Factory, die ebenfalls vom Publisher Marvelous stammen, das Herz aufgehen wird, funktioniert fantastisch. Die rasanten, taktisch geprägten, Kämpfe fühlen sich wuchtig an und es ist eine wahre Freude, wie ein Blitz über den Bildschirm zu schwingen und mit magischen Angriffen sowie mächtigen Erntewerkzeugen die Monster im Dutzend zu metzeln. Und wenn ihr nach einem actionreichen Ausflug in euer Bergdorf zurückkehrt und euch dem akribischen Reisanbau und dem Crafting widmet, dann kommen echte Zen-Momente der Besinnung auf. Das kleine Indie-Studio Edelweiss liefert mit Sakuna: Of Rice and Ruin ein richtig starkes Spiel in schicker Anime-Optik, das die Genres Action, Plattformer, Rollenspiel und Simulation in einem einzigartigen Gameplay verbindet und mit einer ordentlichen Prise japanischer Mythologie würzt. Ein Tipp zum Abschluss: Noch bis zum 21. November ist der grandiose Arcade-Shooter Astebreed von Edelweiss zu einem radikal reduzierten Preis im Store zu bekommen.
Sakuna: Of Rice and Ruin
Entwickler: Edelweiss
Publisher: Marvelous Europe Limited
Erscheint am: 20. November 2020
Standard Edition PS4
Digital Deluxe Edition PS4
enthält neben dem Spiel zusätzlich
- Digitaler Soundtrack mit 42 Tracks
- 4 exklusive PS4™-Designs
- PSN-Avatar-Set mit 9 Avataren
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