
Was wir bisher wissen.
Kaum ein Gamer ist in den letzten zehn Jahren an dem preisgekrönten Spiel The Last of Us vorbeigekommen. Die Geschichte rund um Ellie, Joel und unzählige Klicker hat Millionen Menschen vor der PlayStation gefesselt. Zu Recht! Mit der gleichnamigen Serie The Last of Us öffnete sich die emotionale Geschichte auf Sky/WOW einer noch breiteren Masse.
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Einigen Berichten zufolge wurden für die Produktion der ersten Staffel über 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. Eine stolze Summe, die sich in den einzelnen Folgen immer wieder bemerkbar macht. Neben den exzellenten Schauspielern (Pedro Pascal – Joel / Bella Ramsey – Ellie), fallen die zahlreichen detailliert gestalteten Szenerien auf, die so nah wie möglich am Original sind und doch ihren ganz eigenen Charme mitbringen. Dabei stellt sich uns die Frage:
Gibt es Unterschiede, wenn man ein Spiel oder eine Serie produziert?
Auf was muss man achten? Sind Ablauf und Prozess weitestgehend identisch oder bieten TV-Produktionen und Co. andere Herausforderungen? Diesen Fragen und vielen anderen Themen nehmen sich Craig Mazin und Neil Druckmann im The Official The Last of Us Podcast an, der in neun Folgen parallel zur Serie einige spannende Behind the Scenes Einblicke bietet. Darin sprechen sie unter anderem von der emotionalen Dringlichkeit, die in der Serie direkt von Anfang an vorhanden sein muss.


Was damit gemeint ist, erklären die Producer kurz darauf ein wenig ausführlicher: In einem Videospiel bekommen die Spieler in den ersten Stunden oft Mechaniken erklärt, die für das Voranschreiten unerlässlich sind. Tutorials zum Gameplay und Erklärungen zur Welt sind ein absoluter Standard zu Beginn eines Spiels. Dieser Teil fällt in einer TV-Serie natürlich weg, dafür müssen schon die ersten Minuten besonders fesselnd sein. Aus diesem Grund wurde Joels Suche nach einer Autobatterie um eine dringliche Komponente erweitert. So möchte er in der Serie nicht nur von A nach B kommen, sondern ist auf der Suche nach seinem Bruder Tommy, der seit drei Wochen kein Lebenszeichen von sich gibt. Ein Aspekt, der im Spiel so nicht vorkommt, aber der Serie eine gewisse emotionale Dringlichkeit gibt, ohne die Geschichte zu weit vom Original zu entfernen.
Schon in den ersten Folgen spielt das Radio beziehungsweise die über Funk gespielte Musik eine große Rolle. In der Serie wird etabliert, dass 80er-Musik in einer Art Funkcode so viel wie „Gefahr“ bedeutet, während bei 60er-Jahre Songs alles in Ordnung ist. Am Ende der ersten Episode ist der Song „Never Let Me Down Again“ von Depeche Mode zu hören – aus den 80ern. Die Textpassage „I’m taking a ride with my best friend“ kann sowohl auf Joel als auch auf Ellie bezogen werden und unterstreicht den Beginn der gefährlichen Reise der beiden.



Perspektivenwechsel für mehr Charaktertiefe
The Last of Us Part I erzählt auf der Konsole die Geschichte fast komplett aus der Sicht von Joel Miller. Dadurch werden einige Teile der Story nur angedeutet, da Joel selbst nie dabei war. Das trifft beispielsweise auf die Szene zu, in der Tess von Roberts Leuten angegriffen und verwundet wird. Wie sie sich aus dieser misslichen Lage befreien konnte, erlebt ihr in der Serie aus ihrer Sicht. Das Konzept einer Serienproduktion erlaubt es den Producern, kleine Details auszubauen und die einzelnen Charaktere tiefer zu beleuchten. So tough, wie Tess in der Serie dargestellt wird, wirkt sie im Spiel nicht. Eine Freiheit, die sich die kreativen Köpfe hinter der Produktion nehmen, um die Story weiter zu spinnen und für Fans sowie neue Zuschauer interessante Charaktere darzustellen.
Das gilt auch für andere Charaktere, die ihr vielleicht aus dem Spiel kennt: Bill und Frank werdet ihr in der Serie noch einmal komplett neu kennenlernen. Die im Game angedeutete Homosexualität ist in der Serie ein zentraler Bestandteil der kompletten Episode und wird in einer wunderschönen, aber doch tragischen Geschichte erzählt, die ihresgleichen sucht. Die kleinen Nuancen und Alltagsfreuden, die wir als Zuschauer der beiden während einer tödlichen Pandemie erleben durften, hätten im Spiel in diesem Ausmaß keinen Platz gefunden. Umso mehr wurden sie nun in der Serie ausgeschmückt. Im Podcast sprechen Troy Baker und Craig Mazin darüber, dass hierbei besonderes Augenmerk auf die Beziehung der Charaktere und deren emotionale Entwicklung gelegt wurde. Und obwohl sich diese Folge komplett um Bill und seinen Partner dreht, wird die Verbindung zu Joel (und Tess) immer wieder perfekt eingeflochten, sodass ein rundes Bild entsteht.
Weiß wie Schnee, rot wie … Blut?
Ellie muss sich in den letzten Folgen der ersten Staffel nicht nur mit den Fireflies und den Bloatern herumschlagen, sondern auch ihren Emotionen. Nachdem sie in einer aussichtslosen Situation nun auch selbst einem anderen Menschen das Leben nehmen musste, hat Ellie ihre Gedanken und Gefühle nicht mehr im Griff. Die Produzenten betonen, dass hier gezeigt werden soll, dass sie in diesem Moment nicht rational handelt, sondern unter Todesangst rein instinktiv.
Dieser psychische Zustand soll auch in der Bildsprache dargestellt werden. So wird Elli von Joel nach dem blutigen Kampf draußen im Schnee gefunden, was ein schon fast bizarres Bild abgibt: Kurz nach dem Kampf sind die blutigen Spuren kaum zu übersehen und stehen im absoluten Kontrast zum schon fast unschuldig weißen Schnee. Ein Gegensatz, der gut zu Ellies psychischer Verfassung passt.


Ein Hoffnungsschimmer vor dem großen Finale
Ein absolutes Highlight ist die “Giraffen Szene”, an die sich die Spieler von The Last of Us Part 1 sicher gut erinnern. Es ist eine der beliebtesten Augenblicke des ersten Teils, da die umherstreifenden Giraffen einen Hoffnungsschimmer in der grausamen Welt bieten, den es selten zu erspähen gibt. Schaut man sich die Kommentare auf verschiedenen Plattformen an, kann man immer wieder lesen, dass die Fans sich über die Integration dieses Teils in der Serie sehr freuen.
Kurz darauf geht es zum großen Finale über: Ellie kommt endlich an ihrem Bestimmungsort an und könnte die Menschheit retten, indem sie (ohne ihr Wissen) ihr eigenes Leben lässt. Doch Joels väterliche Gefühle übermannen ihn und er flieht zusammen mit der bereits narkotisierten Ellie aus dem Krankenhaus. Joel verschweigt ihr später die Wahrheit und The Last of Us Staffel 1 endet.


Spotlight Staffel 2: Abby und die Sporen
Mittlerweile wissen wir: The Last of Us Staffel 2 erscheint im April 2025 und führt die Geschichte rund um Joel und Ellie fort. Wie auch in TLoU Part 2 wird ein neuer Charakter eine große Rolle spielen: Abby. Die Schauspielerin Kaitlyn Dever verkörpert die Antagonistin der zweiten Staffel und ist sich dem Gegenwind, der dieser Figur entgegengebracht wird, bewusst. In einem Interview mit Screenrant beteuert sie trotzdem, ihr Bestes geben zu wollen:
“Nun, es ist schwer, solche Dinge im Internet nicht zu sehen. (…) Und ich möchte dieser Figur gerecht werden und die Fans stolz machen, indem ich sie auf diese Weise zum Leben erwecke.
Aber mein Hauptaugenmerk lag auf der Zusammenarbeit zwischen Neil und Craig und darauf, wirklich zum Kern ihrer Persönlichkeit, ihrer Motivation und ihres emotionalen Zustands vorzudringen: ihrer Wut, ihrer Frustration, ihrer Trauer und all dem. Darauf wollte ich meine Energie konzentrieren.”
Aus dem Spiel wissen wir, wie brutal Abby ist und dass hinter der Fassade ein vielschichtiger Charakter steckt, der vor allem im Zusammentreffen mit Ellie viel Potenzial für die Serie geben dürfte. Wir gehen davon aus, dass die Produzenten auch in Staffel 2 viel Augenmerk auf die Emotionen der Charaktere legen und sie bildgewaltig umsetzen.
Außerdem integriert The Last of Us Staffel 2 endlich einen wichtigen Aspekt aus den Spielen, den wir bis jetzt schmerzlich vermisst haben: die Sporen des Cordyceps. In den ersten neun Folgen haben die Infizierten entweder gebissen oder sich über die Ranken des Pilzes weiterverbreitet. Ihr erinnert euch sicherlich noch an den Tod von Tess, der mit einem Cordyceps-Kuss so manchen Albtraum ausgelöst haben dürfte. Der Trailer zur zweiten Staffel zeigt deutlich, dass nun auch die Sporen des Pilzes eine Rolle spielen werden, was auch in Sachen Bildsprache neue Perspektiven bietet.
The Last of Us Staffel 2 startet am 14. April 2025 auf Sky/WOW und behandelt einen großen Teil von The Last of Us Part II. Die im Sequel erzählte Geschichte ist allerdings derart groß, dass bereits jetzt feststeht: Wir werden das Ende der Story in Staffel 2 nicht erleben. Wer dank der Serie aber wieder Feuer und Flamme ist, sollte sich The Last of Us Part I und Part 2 im PlayStation Store schnappen und die Reise selbst (erneut) erleben.
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