Detailreiche Landschaften, neu gestaltete Charaktermodelle, 3D-Audio und mehr: Square Enix spricht über die Entstehung der Spielwelt von Midgar auf PS5.
Euer Abenteuer jenseits von Midgar beginnt in etwas mehr als einer Woche, wenn Final Fantasy VII Rebirth am 29. Februar für PS5 erscheint. Vielleicht habt ihr dank der kürzlich erschienenen Demo bereits die ersten Schritte in diese weite Welt gemacht oder sie beim State of Play für das Spiel bestaunt. Denn es gibt viel zu sehen! Ausgedehnte, detailreiche offene Gebiete und Stadtlandschaften, überarbeitete Charaktermodelle, neu interpretierte Bedrohungen und neue Gegner, jede Menge Nebenquests und Minispiele. Final Fantasy VII Rebirth hat viel zu bieten.
Um zu verstehen, wie dieses bewegende Erlebnis auf PS5 zustande gekommen ist, haben wir uns an die Macher des Action-RPGs gewandt, zu denen auch der Großteil des Entwicklerteams von Final Fantasy VII Remake gehört. Möchtet ihr mit uns einen Blick hinter die Kulissen werfen? Final Fantasy VII Rebirth Director Naoki Hamaguchi, ein Mitglied des FFVII-Remake-Projekts seit Beginn, spricht mit uns darüber, wie das Studio die Welt von FFVII Rebirth zum Leben erweckt hat.
Was waren als Entwickler eure ersten Eindrücke von der Leistungsfähigkeit und Technologie der PS5?
Da SSDs die Lesegeschwindigkeit von Daten erhöhen und erforderliche Ressourcen sofort geladen werden können, spürten wir, dass wesentliche Änderungen am Systemdesign nötig sind, um ein flüssiges Spielerlebnis ohne Ladezeiten für die Spieler zu gewährleisten. Um die Hochgeschwindigkeits-SSDs in Final Fantasy VII Rebirth voll auszunutzen, wurden die Grafik- und Asset-Streaming-Systeme des Vorgängertitels überarbeitet.
Was habt ihr von Final Fantasy VII Remake Intergrade übernommen, wovon Final Fantasy VII Rebirth profitieren konnte?
Von Anfang an haben wir uns Gedanken über die Disc-Größe für Final Fantasy VII Rebirth gemacht, und es war uns wichtig, dass sie 150 GB nicht überschreitet – einschließlich der Weltkarte. Gleichzeitig sollten die Filmschauplätze, die ihr schon aus Final Fantasy VII Remake Intergrade kennt, enthalten sein. (* Intergrade hat eine Disc-Größe von etwa 80 GB.) Was die Komprimierung von Texturen angeht, war die Erfahrung mit dem praktischen Einsatz von Oodle Kraken* und Oodle Texture** in Final Fantasy VII Remake Intergrade sehr hilfreich bei der Planung der Disc-Größe für dieses Spiel. Obwohl die PS5-Konsole mit einer SSD ausgestattet ist, die die Ladegeschwindigkeit drastisch verbessert, ist die Größe der Original-Disc, die gelesen werden kann, immer noch begrenzt, sodass diese Technologie wirklich unverzichtbar ist.
Final Fantasy VII Rebirth wurde ja in erster Linie als PS5-Spiel entwickelt. Wie habt ihr euch die Leistungsfähigkeit der Hardware hinsichtlich der Grafik und des Gameplays zunutze gemacht?
Um ein Gefühl der Dichte auf der Weltkarte zu erzeugen, haben wir uns darauf konzentriert, die tatsächliche „Quantität“ der Elemente zu erhöhen, anstatt nur einen einzigen Screenshot zu verfeinern, um das Gefühl einer gut bevölkerten Karte zu vermitteln. Mit PS5 wurde ein neuer Primitive Shader als eigene Geometrie-Pipeline implementiert und in Kombination mit dem Compute-Shader wurde die Rendering-Pipeline so gestaltet, dass sie eine große Menge an Elementen rendern kann. Dieser Ansatz funktioniert gut mit der SSD, die eine große Anzahl an Elementen schnell laden kann. Dadurch erwartet die Spieler eine wunderschöne, abwechslungsreiche und weitläufige Welt, die sie in Final Fantasy VII Rebirth erkunden können.
Welche Möglichkeiten hat euch die SSD der PS5-Konsole in diesem Spiel geboten?
Die PS4-Version von Final Fantasy VII Remake musste aufgrund von Einschränkungen der Ladegeschwindigkeit vorab heruntergeladen werden, was die Speicherkapazität einschränkte und die Spielinhalte beeinträchtigte. Auch Streaming war notwendig, da wir wussten, dass die nahtlose Welt, die wir für dieses Spiel erschaffen mussten, im Vergleich zu früheren Spielen noch mehr Anforderungen an die Speichernutzung stellen würde. Eine der Herausforderungen, auf die wir bei Final Fantasy VII Remake Intergrade gestoßen sind, war, dass die CPU-Verarbeitungszeit zur Erweiterung des Speichers für zusätzlichen Platz nach dem Laden aufgrund der hohen Geschwindigkeit der SSDs zumeist zu zeitaufwendig war. In diesem Spiel wird die CPU-Auslastung für die Speichererweiterung so gering wie möglich gehalten und das Dateiformat wurde als Speicher-Layout entworfen, um die hohe Ladegeschwindigkeit der SSDs auszunutzen. Insbesondere die Pipelines für das Rendern und Streamen von Hintergrundmodellen wurden neu gestaltet. Die Leistung der schnellen SSDs der PS5-Konsole erwies sich als unglaublich hilfreich dabei, Elemente in viel feineren Abstufungen zu laden. So konnten wir Objekte sehr detailliert rendern, wenn sie nah sind, und gröber, wenn sie in der Ferne sind.
Die Charaktermodelle in Final Fantasy VII Remake und der verbesserten PS5-Version Final Fantasy VII Remake Intergrade sind nach wie vor visuell beeindruckend. Konntet ihr zusätzliche Details zu den Designs der wiederkehrenden Charaktere auf PS5 hinzufügen?
Die Charaktere in Final Fantasy VII Remake Intergrade, darunter auch Cloud, wurden auf Basis der PS4-Konsolengeneration erschaffen. Dieses Mal wurden die Modelle verändert, um den Anforderungen der PS5-Konsole zu entsprechen, und die Hauptcharaktere wurden komplett neu designt, von den Haaren bis zu den Outfits. Ich würde mich freuen, wenn sich die Spieler neben den Gesichtszügen der überarbeiteten Charaktere in den Nahaufnahmen auch die detaillierten Haare und die Haut genauer ansehen. Ich glaube, ihr werdet die Verbesserung der physischen Texturen und Details deutlich spüren.
Neben Modellierungen und Texturen bietet Final Fantasy VII Rebirth auch verbesserte Schattierungen, Animationen und Beleuchtung, und die Gesamtgrafik der Charaktere, die diese verschiedenen Komponenten kombiniert, übertrifft jene aus Final Fantasy VII Remake bei Weitem – darauf könnt ihr euch also wirklich freuen!
Auch die Besetzung wird mit Cid, Cait Sith und Vincent erweitert. Habt ihr bei der Neuinterpretation dieser Charaktere mit moderner Technologie den gleichen kreativen Prozess angewandt wie bei den Charakteren aus Final Fantasy VII Remake?
Die neuen Charaktere wurden im Grunde nach demselben Prozess erschaffen, aber dieser Ablauf ist seit Final Fantasy VII Remake verfeinert worden. Der Großteil des Entwicklerteams des vorherigen Titels hat die Arbeit an Final Fantasy VII Rebirth fortgesetzt, sodass wir mit der bereits gewonnenen Erfahrung in die Produktion starten und an den physischen Texturen und Details der neuen Charaktere Cid, Cait Sith und Vincent feilen konnten. Wir hoffen, dass ihr einen genaueren Blick auf diese Charaktere werft, wenn ihr das Spiel spielt.
Die PS5-Entwickler bieten den Spielern die Möglichkeit, ihre Spiele entweder im Grafikmodus mit Priorität auf 4K-Grafik oder im Performance-Modus mit Priorität auf flüssiger Action bei 60 FPS zu genießen. Kannst du uns verraten, was wir von Final Fantasy VII Rebirth erwarten können und weshalb ihr euch für diese Optionen entschieden habt?
In Final Fantasy VII Rebirth gibt es ebenfalls einen Grafikmodus mit Schwerpunkt auf 4K-Grafik und einen Performance-Modus mit Schwerpunkt auf 60 FPS, zwischen denen die Spieler im Optionsmenü frei wählen können. Die Wahl zwischen diesen beiden Modi ist bei PS5-Spielern mittlerweile zum Trend geworden, weshalb sie uns auch bei diesem Spiel unheimlich wichtig war.
Die einzigartigen Funktionen des DualSense Wireless-Controllers, wie das haptische Feedback und die adaptiven Trigger, lassen die Spieler noch tiefer ins Spielerlebnis eintauchen. Wie habt ihr diese Funktionen für das Spiel genutzt?
Wir haben haptisches Feedback und adaptive Trigger aktiv in Kämpfe und Filmsequenzen – Spielsegmente mit starken Action-Elementen und kinoreifen Darstellungen – eingebaut, sodass alles, was durch die Grafik vermittelt wird, direkt mit dem Controller synchronisiert ist. Da es zudem viele Minispiele für diesen Titel gibt, planen wir, die DualSense-Funktion für jedes davon zu nutzen. Zusätzlich zum haptischen Feedback und den adaptiven Triggern gibt es eine breite Palette an Funktionen wie Bewegungssensor, integriertes Mikrofon und Touchpad.
Wie habt ihr das 3D-Audio genutzt?
Dieses Spiel macht vollen Gebrauch von Tempest 3D AudioTech. Dadurch können die meisten Stimmen, Soundeffekte sowie Hintergrundmusik von jedem Objekt und Charakter kommen, wobei die Geräusche je nach Entfernung von der Kamera und dem umgebenden Raum variieren. Das 3D-Audiosystem reagiert auch aktiv auf die vertikale Position von Sounds und in einigen Bereichen haben wir verschiedene Geräusche über den Spielern platziert, damit sie Bewegungen und Objekte innerhalb dieser Raumdimension ebenfalls wahrnehmen können. Wir freuen uns darauf, wenn ihr die realistische und immersive Atmosphäre erlebt, die durch Tempest 3D AudioTech entsteht, wie zum Beispiel durch den Shinra-Helikopter, der über euch fliegt, die diversen Umgebungsgeräusche in den weitläufigen Graslanden oder die Hintergrundmusik vom Himmel, wenn ihr unterwegs seid, um den Gold Saucer zu erkunden. Das kürzliche Upgrade der SDK-Version unterstützt auch die Ausgabe von Dolby Atmos. Wenn ihr also neben den Kopfhörern eine Soundbar, ein Lautsprechersystem oder andere kompatible Geräte besitzt, könnt ihr dieses Feature ebenfalls genießen.
In Final Fantasy VII Remake Intergrade gibt es einen Fotomodus. Wird es dieses Feature in Final Fantasy VII Rebirth auch geben und falls ja, gibt es irgendwelche Änderungen?
Der Fotomodus wurde natürlich auch in Final Fantasy VII Rebirth implementiert. Außerdem wurde für diesen Titel ein Fotorahmen-Feature eingeführt, mit dem ihr einen Rahmen eurer Wahl für all eure liebsten Schnappschüsse auswählen könnt. Darüber hinaus ist der Fotomodus selbst in die Weltansicht des Spiels integriert, mit Nebeninhalten wie einem fotobegeisterten Charakter namens Snaps, der Cloud bittet, an diversen Orten auf der Weltkarte Fotos zu machen. Durch das Erfüllen dieser Anfragen werden zusätzliche Features des Fotomodus freigeschaltet, auf die ihr euch ebenso freuen könnt.
Gibt es eine bestimmte Szene, einen besonderen Ort oder einen Moment in Final Fantasy VII Rebirth, der euer Meinung nach am besten verkörpert, was dank der Leistungsfähigkeit der PS5-Konsole möglich ist?
Um ehrlich zu sein, verwendet jede Szene die technischen Fähigkeiten der PS5-Konsole in so hohem Maße, dass FFVII Rebirth ohne sie nicht möglich wäre … aber wenn ich mich für eine Sache entscheiden müsste, wäre es wohl die Stadt. Für Städte wird eine große Anzahl an NPCs benötigt, aber gleichzeitig ist auch die Dichte der Ressourcen im Allgemeinen sehr hoch. Wir haben großen Wert darauf gelegt, den NPCs in der Stadt ein lebendiges Gefühl zu geben, und ich denke, dass ihr die Fähigkeiten der PS5-Konsole voll und ganz erleben könnt, wenn ihr durch die Straßen geht. Ich persönlich liebe es, wie die Stadt Junon während der Parade zur Amtseinführung von Präsident Rufus dargestellt wird, und ich hoffe, dass ihr diesen Moment selbst im Spiel erleben könnt.
Welche anderen PS5-Spiele haben euch beeindruckt? Wie haben sie sich aus Sicht eines Entwicklers das Potenzial der PS5 zunutze gemacht?
Mit Marvel‘s Spider-Man 2 konnte ich die Fähigkeiten der PS5-Konsole am besten von allen im Jahr 2023 veröffentlichten Titeln erleben. Die Verwendung von SSDs hat Spider-Mans Netzschwünge und Wandläufe wirklich beschleunigt, was meinen Spaß beim Spielen noch verstärkt hat. Außerdem war die Schnellreise-Funktion atemberaubend und es hat mich geradezu aufgewühlt, dass es bei der Reise über die Karte so gut wie keine Wartezeiten gab. Als Entwickler hatte ich das Gefühl, dass dieses Spiel ohne die schnelle SSD der PS5-Konsole nicht möglich gewesen wäre.
*Oodle Kraken ist eine von RAD Game Tools entwickelte Datenkomprimierungstechnologie, die speziell zur Reduzierung der Größe von Videospiel-Assets und zur Verbesserung der Ladezeiten ohne Einbußen bei der visuellen Qualität entwickelt wurde.
**Oodle Texture ist eine Komponente der Oodle-Suite, die sich speziell auf die Texturkomprimierung konzentriert. Es verwendet innovative Techniken, um die Größe der Texturdateien zu verkleinern und gleichzeitig ihre visuelle Wiedergabetreue zu bewahren.
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