Wir haben das Action-RPG angespielt und dabei mythische Kreaturen bekämpft, Vasallen rekrutiert und uns das Herz stehlen lassen.
Seit der Veröffentlichung des Action-Rollenspiels Dragon’s Dogma und der umfangreichen Erweiterung Dark Arisen vor über zehn Jahren gilt Capcoms Fantasy-Epos als Geheimtipp unter Rollenspielfans und hat sich mittlerweile millionenfach verkauft. Gründe für den Erfolg sind unter anderem die freie Erkundung der riesigen, offenen Spielwelt, die herausfordernden Kämpfe gegen mystische Kreaturen, das mittelalterlich geprägte Fantasy-Setting oder das ausgeklügelte Vasallen-System, bei dem der Hauptcharakter von bis zu drei KI-gesteuerten Mitstreitern begleitet und tatkräftig unterstützt wird.
Was viele vielleicht nicht mehr für möglich gehalten hätten: Mit Dragon’s Dogma 2 wird eine Fortsetzung erscheinen, die in einer ähnlichen Welt wie der beliebte Vorgänger spielt und erneut einen „herzlosen“ Helden auf ein episches Abenteuer schickt. Wir konnten bereits eine nicht finale Version des actionreichen Rollenspiels anspielen und uns als Kämpfer, Dieb oder Bogenschütze mit Goblins, Zyklopen und einem mächtigen Greif anlegen.
Eine echte Herzensangelegenheit
Wie bereits in Dragon’s Dogma wird der individuell erstellte Charakter in einen Kampf verwickelt, den er nicht gewinnen kann. In einer Rückblende steht der Held oder die Heldin allein in einer zerstörten Stadt vor einem riesigen Drachen und versucht, die Bogenschützin Ulrika zu beschützen. Ein leider vergebliches Unterfangen, das damit endet, dass der Drache das Herz des Helden aus dem halb verkohlten Körper reißt und verschlingt.
Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende, denn die Tortur macht aus dem tapferen Recken einen sogenannten Erweckten, dessen Schicksal es nun ist, den räuberischen Drachen zu suchen und im Kampf zu besiegen. So begeben wir uns auf eine lange und gefährliche Reise durch Vermund, das Land der Menschen mit seinen dichten Wäldern, grünen Wiesen und prächtigen Schlössern, und das Land Battahl, die Heimat der felinen Bestrien, einer brandneuen Rasse in Dragon’s Dogma 2. Im Gegensatz zu Vermund ist die Landschaft von Battahl geprägt von uralten Ruinen und tiefen Schluchten.
Welche Laufbahn wollt ihr einschlagen?
Über welche Fähigkeiten die selbst erstellte Spielfigur verfügen soll, entscheidet der Spieler durch die Wahl seiner Laufbahn. Zur Auswahl stehen der klassische Kämpfer mit Rüstung, Schwert und Schild, der agile Dieb, der mit seinen beiden Dolchen eine Schneise der Verwüstung hinterlässt, der Magier mit mächtigen Zaubern oder der für den Fernkampf prädestinierte Bogenschütze. Die Wahl der Laufbahn wird nicht nur für den spielbaren Charakter getroffen, sondern auch für den ebenfalls selbst erstellten Hauptvasallen, der seinem Meister nicht von der Seite weicht. Mit dem Magiebogenschützen und der Mystischen Klinge sind bereits weitere Laufbahnen angekündigt, die jedoch nur vom spielbaren Erweckten beschritten werden können.
Wir konnten mit Dieb, Kämpfer und Bogenschütze bereits drei Laufbahnen ausprobieren und sind begeistert, wie unterschiedlich sich die Klassen spielen. Während der Kämpfer mit mächtigen Hieben enormen Schaden austeilt und sich und seine Verbündeten mit seinem Schild gegen Attacken schützt, greift der Bogenschütze aus sicherer Entfernung die Schwachstellen der Gegner an oder erlegt mit einem Dreifachschuss gleich mehrere Feinde auf einmal. Besonders viel Spaß hat es uns gemacht, mit dem flinken Dieb auf den Körper eines riesigen Zyklopen oder Greifs zu klettern und dessen lange Lebensleiste mit einer Haftbombe oder einem Dolchstoß zu verkürzen.
Die Kämpfe sind herausfordernd, aber nie unfair. Man sollte sich nur klar sein, dass die kleinen Punkte unter der Lebensleiste kräftigerer Kreaturen bedeuten, dass sie über genauso viele komplette Auffüllungen verfügen. Einen schnellen Kampf gegen einen umherstreifenden Zyklopen sollte man nicht erwarten, es ist ein hartes Stück Arbeit, die Monster zur Strecke zu bringen – aber auch unglaublich befriedigend. Und wenn man gegen ein fliegendes Monster kämpft und auf seinen Rücken klettert, sollte man sich nicht wundern, wenn man sich schnell in luftigen Höhen wiederfindet und mit einer unsanften Landung rechnen muss.
Lagerstätten und Ochsenkarren
Nach den ganzen Abenteuern muss sich die Truppe natürlich auch mal ausruhen. Das ist nun an Lagerstätten möglich, die auf der sich Stück für Stück aufdeckenden Übersichtskarte entsprechend markiert sind. Hier kann man in aller Ruhe mit den Vasallen sprechen oder seine Ausrüstung optimieren. Dragon’s Dogma 2 wird einen Tag-Nacht-Rhythmus haben und wenn die Sonne untergeht, wird es noch gefährlicher. Dann ist es vielleicht an der Zeit, die Zelte aufzuschlagen und eine leckere Mahlzeit zur Stärkung zuzubereiten.
Habt ihr nicht nur Monster verkloppt, sondern auch ein paar Schweine, Hasen oder Ziegen erlegt, dann brutzelt ihr über dem offenen Feuer ein nahrhaftes Mahl, das euch zudem für eine Weile wertvolle Boni beschert. Und vor allem: Die Gerichte sehen so lecker und realistisch aus, dass einem vor dem Bildschirm das Wasser im Munde zusammenläuft.
Neu ist auch eine Schnellreisefunktion per Ochsenkarren. An festgelegten Orten besteigt ihr einen Wagen, nachdem ihr den Fahrer natürlich vorher bezahlt habt und macht euch auf die Reise. Die lässt sich erheblich abkürzen, wenn ihr euch dafür entscheidet, ein Nickerchen zu machen, aus dem ihr erst am Ankunftsort wieder erwacht. Allerdings kann die beschauliche Kutschfahrt auch rüde unterbrochen werden, wenn der Wagen von Monstern oder Banditen angegriffen wird. Dann zückt ihr und eure Vasallen die Waffen und macht den Weg frei.
Auf eure Vasallen ist Verlass
Dragon’s Dogma 2 ist erneut ein Einzelspieler-RPG, lässt euch aber nicht alleine erkunden und kämpfen. Das geniale Vasallensystem kehrt zurück, bei dem ihr einen Hauptvasallen erstellt und bis zu zwei weitere Gefährten rekrutiert. Plant ihr strategisch, dann lassen sich so alle vier Laufbahnen besetzen und eine perfekte Party zusammenstellen, deren Mitglieder sich ideal ergänzen. Eine Möglichkeit, Vasallen zu rekrutieren, sind die blau glühenden Riftsteine, die in fast jeder Siedlung und Stadt zu finden sind.
Die Auswahl an möglichen Gefährten lässt sich nach mehreren Kriterien filtern, so dass sich garantiert immer der richtige Vasall findet. Klasse: Viele der rekrutierbaren Vasallen sind Hauptvasallen anderer Spieler, die man ausleihen kann. Das hat unter anderem den Vorteil, dass man wertvolle Hilfe bekommt, wenn ein Leihvasall eines anderen menschlichen Spielers eine Quest bereits erfüllt hat und somit über zusätzliches Wissen verfügt. Einen Erscheinungstermin für das Action-Rollenspiel hat Capcom bislang nicht genannt, aber wir können es gar nicht abwarten, mehr über das Schicksal unseres „herzlosen“ Helden zu erfahren und gemeinsam mit unserem Vasallen-Trupp die Länder Vermund und Battahl zu erkunden. Was haltet ihr von Dragon’s Dogma 2? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
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