Eine virtuelle Welt aus den besten Teilen unserer erschaffen.
Spekulative Erzählungen drehen oft auch die Perspektive der Leser auf ihr eigenes Leben um, weil sie bisher Unbekanntes als Teile einer Geschichte erkennbar machen.
Das ist eine lange Tradition in Sci-Fi: Star Trek mit der Erkundung neuer Grenzen romantischer Beziehungen, Octavia Butlers Parable of the Sower mit einer schwarzen Frau an der Spitze der Flucht der Menschheit ins Weltall, und dystopische YA-Geschichten wie The Hunger Games, die den Wunsch junger Frauen ausdrücken können, die Welt zu verändern, in dem sie bestehende Systeme niederbrennen.
Ich bin Lindsay Ishihiro und für das narrative Design von I Was a Teenage Exocolonist verantwortlich. Ich würde euch gerne davon erzählen, wie unser Spiel dieser Tradition folgt und neue Gebiete eröffnet durch Möglichkeiten, euch und euer Geschlecht, eure Sexualität und Beziehungen in einem Spiel darzustellen.
I Was a Teenage Exocolonist ist ein Spiel, das mehrere Genres verbindet und sich darum dreht, wie es ist auf einer extrasolaren Kolonie aufzuwachsen: es gibt Aspekte von Simulationen, Deck-Buildern, Rollenspielen und Datingsimulatoren. Ihr spielt Sol, ein Kind von Eltern, die in ihrem Leben auf dem sterbenden Planeten Erde unglücklich waren und deswegen in den Weltraum wollten, um eine neue menschliche Kultur auf dem Planeten Vertumna IV aufzubauen.
In dieser Umgebung völliger Freiheit, von Null anzufangen, was bewahrt eine idealistische Gruppe aus menschlichen Kulturen und wovon befreit sie sich? Was können sie nicht abschütteln, auch wenn sie mit besten Absichten unterwegs sind?
Die einfache Charaktererstellung übersteigt das typische System dieser Spiele bei Weitem, denn es gibt nur zwei Fragen: Was sind Sols Pronomen und sollen sie mit maskulinem, androgynem oder femininem Charakteristika aufwachsen?
Selbst die UI für Sols Aussehen ist realitätsnah eine Skala statt drei fixer Buttons, sodass ihr für eure Version von Sol entscheiden könnt, ob sie „nur ein bisschen“ maskulin oder feminin wirken.
Das Spiel bietet eine Standardauswahl an Pronomen, auch geschlechtsneutrale, aber wenn ihr eine spezifische Form präferiert, könnt ihr auch die dem Spiel einfach erklären – im Weltraum können alle sie selbst sein.
Ihr könnt sogar Pronomen und Aussehen von Sol immer wieder verändern – dafür braucht ihr keine Geschlechtsverändernden Gegenstände oder verfluchte Brunnen.
Später wird Sols Anatomie zwar in der Pubertät festgelegter, aber ihr könnt dank futuristischer medizinischer Technologien auch entscheiden, dass Sol gar keine reproduktiven Organe ausbildet. Anatomie, Aussehen und Pronomen verlaufen unabhängig voneinander, sodass ihr viele verschiedene Geschlechter und passende Körper abbilden könnt: cis-Körper, binäre und nichtbinäre trans-Körper, geschlechtsunabhängige Körper.
Auch Teenager in Exokolonien müssen cringewürdige Unterrichtsstunden in Schulen miterleben – Sorry.
Sol ist nicht das einzige Kind, das im Weltraum geboren wurde. Neun weitere Kinder wachsen mit Sol auf, die alle (und noch plus eins) mögliche Freundschaften oder romantische Partner sein können.
Und damit wir das absolute Minimum abgehakt haben: Natürlich gibt es in I Was a Teenage Exocolonist Transgender und nichtbinäre Charaktere und alle können gleichgeschlechtliche, asexuelle, aromantische oder auch polyamore Beziehungen führen.
Unser diverses Team wusste von Anfang an, dass wir eine Geschichte über die Vielfalt menschlicher Erlebnisse nur erzählen können, wenn wir auch ein radikal inklusives Charakterdesign einbauen und diese Perspektive auch in der Interaktion aller Charaktere miteinander und mit euch fortführen.
Und sie interagieren mteinander! Sols Freundeskreis verliebt sich, verletzt sich, erlebt eigene Tragödien – und einige Menschen sterben sogar. Sol ist Teil dieser Geschichten und ihr entscheidet, wie wichtig sie jeweils sind.
Sol kann einzelnen Menschen durch Geschenke und die richtigen Worte näher kommen – aber auch, indem ihre Persönlichkeiten zueinander passen. Wer miteinander arbeitet, ähnliche politische Ansichten teilt oder Anteil nimmt, wird eher eine Freundschaft knüpfen – wie im echten Leben.
Und wie im echten Leben können Freundschaften sich unterschiedlich entwickeln.
In I was A Teenage Exocolonist gibt es unterschiedliche Auslöser für alle Beziehungen. Ja, einige Leute warten auf zehn Herzen, bevor sie Küssen möchten, und andere turnen zu zweit (oder zu dritt) im Weltraum als Kennenlernphase. Einige Charaktere öffnen sich euch nur gern, wenn ihr in einem wichtigen Moment in ihr Leben tretet. Andere sind erst auf ihre Lebensaufgabe fokussiert. Und wieder andere sind von sich aus eher an anderen interessiert und es ist aufwändiger für Sol, sie für sich zu gewinnen.
Dank der seltsamen Eigenheiten eines Wurmlochs erleben Sol immer wieder ihre Teenagerzeit und kann aus alten Fehlern lernen und der Menschheit helfen, eine neue Position zwischen den Sternen zu finden. Ihr werdet immer wieder neue Sols sein – viele Lebensspannen lang.
Ihr sollt in I Was a Teenage Exocolonist das Gefühl bekommen, wirklich voll dargestellt zu werden und das Erlebnis Sol zu sein soll zu eurer einzigartigen Persönlichkeit passen und euch in jeder Form das Gefühl geben, dass genau ihr wichtig für die Menschheit seid.
Das war von Anfang an wichtig für eine Geschichte über Identitätsfindung ganz vorn in der menschlichen Pionierarbeit unserer Zukunft. I Was a Teenage Exocolonist erscheint am 25. August 2022 für PS4 und PS5. Ihr könnt es heute auf eure Wunschliste setzen!
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