Creative Director Gauthier Malou bietet einen Blick hinter die Kulissen der Entwicklung des Spiels, das am 25. Mai erscheint
Roller Champions erscheint am 25. Mai für PS4 (und PS5 via Abwärtskompatibilität) und bietet rasante, kompetitive Free-to-Play-Matches, in denen ihr zur Sportlegende aufsteigen könnt. Diese Rollerskate-Arena-Action basiert auf drei simplen Regeln: Fangt den Ball, dreht eine Runde, während er im Besitz eures Teams ist, und erzielt einen Punkt!
Um ein besseres Verständnis für das Spiel, seine Ursprünge und Gameplay-Entscheidungen zu bekommen, haben wir mit Gauthier Malou gesprochen, dem Creative Director von Roller Champions.
Anfänge bei den Gladiatoren
„Den Kern von Roller Champions bildet ein Gemisch“, sagt Malou, was besonders im Hinblick auf seine Ursprünge zutrifft, die Inspirationen aus diversen Arcade-Spielen und einem dystopischen Film aus den 70ern vereinen. Vor Roller Champions war Malou Teil eines kleinen Teams bei Ubisoft, das mit zwei Missionen beauftragt war: kostenlose Mobile Games erschaffen und den Markt im Auge behalten, um die Trends zu verfolgen. Während dieser Zeit stellte sein Team fest, dass sich „der Markt immer weiter in Richtung Interaktion zwischen Spielern, Zuschauern und Organisatoren bewegte“, erinnert er sich und nennt dafür Beispiele wie Twitch und Esports-Wettbewerbe.
„Streamer sind wie ein römischer Kaiser, der die Menge unterhalten muss“, sagt Malou, „und je mehr Spaß es macht, bei einem Spiel zuzusehen, desto mehr Zuschauer werden die Streamer bitten, dieses Spiel noch mal zu spielen. Anfangs dachten wir an ein klassisches Gladiatorenspiel mit Schwertern.“
Das Team wollte die Idee allerdings mit einer einzigartigen Herangehensweise umsetzen, und da kam Malou ein Geistesblitz: Rollerball, einer seiner Lieblingsfilme aus den 70er-Jahren. Er zeigt eine dystopische Welt, in der Unternehmen die Kontrolle übernehmen und Spektakel erschaffen, um die Massen zu unterhalten. Der Film ist gewalttätig und düster, aber das ist nicht, was ihn daran so fasziniert hat.
„Die Tatsache, dass dieser Film Gladiatoren auf Rollerskates in einer kreisförmigen Arena hatte – wie bei Ben Hur –, ist ein einzigartiger Denkansatz“, erläutert er. „Rollerskates basieren auf Physik und Trägheit, was uns ein spaßiges Gameplay bietet, in dem wir uns gegenseitig anrempeln und umstoßen können.“
Natürlich ist im farbenfrohen und dynamischen Roller Champions nichts von der düsteren und erbarmungslosen Welt von Rollerball zu sehen. Stattdessen strebte das Team an, einen Prototyp in einer Rollerskate-Arena zu erschaffen, der den Wettbewerb zum Mittelpunkt des Spiels machte, gleichzeitig aber spaßig und zugänglich sein sollte.
Indem wir Fußball, Basketball, Handball, Roller Derby und eine Handvoll anderer Sportarten miteinander kombiniert haben, hat das Team einen völlig einzigartigen Sport erschaffen. Malou erklärt, dass Roller Champions ein Spiel völlig ohne Schusswaffen, Autos oder Machtkämpfen ist, das „auf kein Geschlecht zugeschnitten ist und nicht vor lauter Testosteron strotzt. Das macht es meiner Meinung nach ultramodern, da Rollerskates ein umweltfreundlicher Weg sind, Betonstädte zurückzuerobern.“
Aber der Wettbewerb bildet immer noch den Kern des Spiels. „Wir haben immer an den starken Effekt geglaubt, den eine Konfrontation mit sich bringt. Es steckt in uns drin, wir sind kompetitiv“, sagt Malou. „Und damit wir Konfrontationen mit positiven Werten und Fair Play haben können, haben wir eine Sportart erschaffen.“
Spaß beim Spielen und Zusehen
Während das Team an den Details dieses neuen Sports gearbeitet hat, folgte es einer klaren, zentralen Leitlinie: Das Spiel sollte beim Spielen und Zusehen gleichermaßen Spaß machen, und jemand, der nicht mit den Regeln des Spiels vertraut ist, sollte dennoch Spaß an der Action haben können, wenn sich die Spieler auf die Strecke bewegen.
Während der Entwicklung fand Malou innovative Wege, um zu testen, ob sich das Spiel auf dem richtigen Kurs befindet. „Ich habe meiner Mutter ein Match gezeigt, als sie nicht einmal wusste, was das Spiel überhaupt ist“, erinnert er sich. „Sie meinte dann so: ,Oh, der ist gut, weil er einen Rückwärtssalto gemacht hat und sauber auf seinen Füßen gelandet ist. Ah, der da taugt nichts, weil er auf den Hintern gefallen ist.‘ Sie konnte das Spiel genießen, ohne mit den Regeln vertraut zu sein.“
Diese Charakteristiken des Spiels – dass es sofort zugänglich, verständlich und spaßig ist – sind nicht nur für das Gameplay wichtig, sondern auch für die Tatsache, dass es kostenlos spielbar ist. Malou merkt an, dass Roller Champions auf den ersten Blick vielleicht kompliziert wirken mag, da es einen völlig neuen Sport einführt und Spieler erst einmal alles lernen müssen.
„Unsere Stärke jedoch“, führt er fort, „liegt im sofortigen Spaß, den die Leute haben, wenn sie den Controller in die Hand nehmen, um es auszuprobieren.“ Ein Preisschild stellt eine Einstiegshürde dar, meint Malou, doch bei einem kostenlosen Spiel „lassen sich die Leute darauf ein, wenn sie es ausprobieren“.
Zwar ist das Spiel sofort verständlich und macht von Anfang an Spaß, jedoch bedeutet das keinesfalls, dass es simpel ist. Das grundlegende Konzept – den Ball aufbeben, eine Runde damit drehen und einen Punkt erzielen – wird durch Moves erweitert, die miteinander kombiniert werden können, um exponentielle Möglichkeiten zu erschaffen.
„Der Komboaspekt hat für eine Menge an Vielfalt gesorgt“, sagt Malou. „Direkt nach einem Sprung treten, einen zweiten Sprung machen, wenn man bereits in der Luft ist, zweimal hintereinander ausweichen, einen Pass ausführen, nachdem man gestürzt ist …“
Dasselbe Kombokonzept findet auch bei den vielen Spielmodi Anwendung, die das Team testet. „Zum Beispiel ,Hot Potato‘ (Heiße Kartoffel)“, erklärt Malou. „Es ist exakt das gleiche Spiel, aber wenn man nach fünf Sekunden keinen Pass mit dem Ball macht, explodiert er in den eigenen Händen. Und diesen Spielmodus kann man perfekt mit dem 2-gegen-2-Modus kombinieren.
„Jedes Mal, wenn wir weitere Spielmodi hinzufügen, steigert sich die Anzahl möglicher Kombinationen exponentiell“, sagt Malou.
Die Superstars
Zwar hat das Entwicklerteam mit anderen Kombinationen experimentiert, doch der Hauptspielmodus wird immer 3-gegen-3 sein. „Wir möchten, dass sich die Spieler wie Superstars fühlen“, erläutert Malou, „damit jeder mal im Rampenlicht stehen, einen Moment des Ruhms erleben und angefeuert werden kann. Hinsichtlich der Anzahl an Spielern möchten wir es so innig wie möglich halten.“
Um den Aspekt hervorzuheben, dass die Spieler bekannte Stars sind, gibt es keine Klassen im Spiel. Jeder erhält die gleiche Ausrüstung und damit auch die gleichen Chancen. „Die Spieler selbst haben ihre eigenen Geschichten und Fähigkeiten“, merkt Malou an, „wenn ihr also einen guten Verteidiger in eurem Team wollt, solltet ihr einen Spieler rekrutieren, der gut verteidigen kann. Die Spieler selbst sind die Champions, nicht ihre Charaktere.“
Das Kartendesign ist eine weitere Gameplay-Entscheidung, die den Fokus auf die Spieler legt. „Das Spiel hat keine riesigen Karten mit Hunderten von Spielern. Stattdessen ist es sehr intim“, meint Malou. Was den Effekt der geringen Größe verstärkt, ist die Tatsache, dass die Karte komplett einsehbar ist; die Wand in der Mitte ist transparent, damit die Zuschauer jederzeit die Champions im Auge behalten können.
Um sicherzustellen, dass alle Zuschauer das gleiche Erlebnis haben können, hat das Team zudem die Anzahl subjektiver Elemente so gut wie möglich reduziert. Spieler werden das gegnerische Team nicht etwa rot markiert sehen. Stattdessen tragen die Teams als neutrale Farben Gelb und Blau. Indem das Entwicklerteam solche visuellen Konkurrenzelemente entfernt hat, wird sichergestellt, dass das Publikum größeres Augenmerk auf die Fähigkeiten der Spieler als auf den Kampf zwischen den Teams setzt.
„Alles wurde mit dem Gedanken im Hinterkopf gestaltet, dass die Zuschauer alle das Gleiche sehen können sollen, damit das Erlebnis für alle gleich ist“, sagt Malou. „Das führt zu einem Gemeinschaftsgefühl, da alle zur selben Zeit über dieselbe Sache sprechen.“
Roller Champions erscheint am 25. Mai kostenlos spielbar für PS4 und ist via Abwärtskompatibilität auf PS5 spielbar. Macht euch bereit, schnallt eure Skates fest und rast zum Ruhm – werdet die neuen Superstars!
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