Hier erfahrt ihr, wie das stylische Assassinen-Duo dank der Zusammenarbeit eines talentierten Teams seinen Weg vom Concept Art ins Spiel gefunden hat.
Im Laufe der Entwicklung hat sich Deathloop natürlich verändert, aber während des gesamten Prozesses dienten unsere zwei Hauptcharaktere, Colt und Julianna, als roter Faden, an dem wir uns langhangeln konnten. Schon ganz am Anfang war uns klar, wer die beiden sind und wie wir sie agieren und aufeinander reagieren lassen wollen. Wir haben ihre Persönlichkeiten, ihre Eigenheiten und ihre Schwächen definiert – und ein absolut cooles Design für die beiden entwickelt.
Die Anfänge
Das Erste, was wir uns fragen, wenn wir anfangen, für ein neues Projekt zu recherchieren, ist: Was können wir aus unseren vorherigen Titeln mitnehmen und was wollen wir anders machen? Viele Leute kennen uns durch das Dishonored-Franchise mit seinem einzigartigen Artstyle. Uns ist wichtig, diesen Artstyle ständig weiterzuentwickeln, während wir das beibehalten, was den Stil von Arkane im Kern wirklich ausmacht.
Für Deathloop wollten wir viele Aspekte der stilisierten Outfits übernehmen – ebenso die markante Anatomie, wobei wir hier ein paar realistischere Proportionen anstrebten. Wir möchten, dass sich unsere Charaktere wie ein Teil dieser Welt anfühlen. Sie haben eine Vergangenheit und teils heftige Geschichten erlebt. Mit unserem Stil möchten wir die Persönlichkeit der Charaktere hervorheben und bestimmte Proportionen verklären. Daher sind uns klare Formen und starke Linien wichtig. Zu viele Details und Wiederholungen vermeiden wir dabei. Üblicherweise verbringen wir am Anfang eines Projekts einige Monate damit, für Fülle, Texturen und Material das richtige Gleichgewicht zwischen „stilisiert“ und „realistisch“ zu finden. Der Charakter soll schließlich auch aus der Entfernung identifizierbar sein, beim Näherkommen aber nicht platt oder detaillos wirken.
Die 1960er durch die Augen von Arkane
Als Art Director Sébastien Mitton vorschlug, dass Deathloop optisch in den 1960er angesiedelt werden soll, war das Team sofort dabei. Wir haben für Dishonored ein Jahrzehnt in der viktorianischen Ära verbracht und waren bereit für frischen Wind. Da kamen uns die 1960er sehr entgegen, weil sie viel Spielraum und Nährboden für neue visuelle Ideen lieferten. Allerdings hat jeder von uns seine eigene Vorstellung, was die 1960er optisch so geprägt hat. Es hat einige Zeit und spannende Diskussionen gebraucht, bis wir auf dem gleichen Nenner waren, was denn nun Arkanes optischer Take der 1960er sei.
Wir haben Hunderte von Referenzen gesammelt und uns wichtige Persönlichkeiten der Mode-Welt der 1960er angeschaut: André Courrèges Mode, Pierre Cardins lebendige Farben, Vidal Sassoons ikonische Frisuren und vieles mehr. Wir haben markante Materialien und Texturen, die typisch für die 1960er waren, nachgebildet und entwickelt – wie zum Beispiel der Glitter, den man auf einigen Waffen und Charakteren sieht, oder das durchsichtige Plastik auf einigen der Skulpturen der Insel.
Die Geburtsstunde von Colt und Julianna
Julianna und Colt sollten schon immer das stylische Duo sein, das sie heute sind. Uns war von Anfang an klar, dass die beiden Charaktere viel miteinander interagieren und reden würden, und beide sollten darin gleichermaßen elegant und natürlich wirken.
Colts primäres Outfit zeigt schon auf den ersten Blick, wo er herkommt. Wir haben uns schon früh entschieden, dass er ein erfahrener Militärpilot sein sollte. Er trägt feste Lederhandschuhe und eine lederne Pilotenjacke, die ihm viel bedeutet – oder zumindest würde sie ihm das, wenn er sich erinnern würde, warum er sie trägt. Aufgrund seines Hintergrunds weiß er mit Waffen umzugehen und wie man sich auf dem Schlachtfeld bewegt. Hier kommt das Muskelgedächtnis ins Spiel, das der Amnesie trotzt und ihm ein ums andere Mal das Leben rettet.
Unten seht ihr ein frühes Concept Art von Colt mit einer Bomberjacke – am Ende haben wir uns aber für die Lederjacke entschieden, die der unangefochtene Liebling des Teams war.
Juliannas Jacke ist bewusst etwas locker und zu groß. Sie trägt enge Hosen aus Elastan, in denen sie sich uneingeschränkt bewegen kann – das soll zeigen, dass sie schnell und beweglich ist. Ihre Handschuhe wurden von Handschuhen aus dem Bogenschießen inspiriert und sollen ihre Rolle als Jägerin symbolisieren. Ihr Haarband und ihre Ohrringe greifen das Pop-/1960er-Thema von Deathloop wieder auf. Juliannas Outfit ist recht schlicht gehalten und wir haben die meisten Details in ihr unverkennbares Gewehr gesteckt, das Sepulchra Breteira.
Alles erzählt eine Geschichte
Wir sind der Meinung, dass selbst das kleinste Detail im Design etwas erzählen muss: über die Situation, Absicht oder das Handeln eines Charakters. Jeder Patch, jedes Abzeichen und jeder Anstecker auf Colts Jacke wurde in Zusammenarbeit mit den Narration-, Concept- und Character-Art-Teams designt. Wer sich Julianna und Colt ganz genau anschaut, wird vielleicht das ein oder andere über ihren Beweg- und Hintergrund erfahren. Ihr könnt euch davon gerne selbst ein Bild machen. Hier sind einige Beispiele:
Jean-Luc Monnet (Associate Art Director & Lead Concept Artist) und sein Concept-Art-Team haben viele verschiedene Outfits designt, bevor sie schließlich DEN Looks fürs Spiel gefunden haben, besonders bei Julianna. Jedes Outfit erzählt, wer diese Charaktere sind, und wir mochten einige dieser Outfits so sehr, dass wir sie als Alternative ins Spiel brachten.
Beispiel: Der Catsuit-Skin für Julianna soll unterstreichen, wie agil, wendig und sportlich sie ist – und ein bisschen diese „3 Engel für Charlie“-Vibes versprühen. Ihr blaues Kleid hingegen arbeitet mit Kontrasten: Sie sieht darin sehr artig und brav aus, aber eigentlich ist sie die ärgste Widersacherin auf ganz Blackreef und hat es faustdick hinter den Ohren. Diese Dualität findet sich auch in den Gesprächen mit Colt wieder. Sie ist smart, hat Humor und macht sich gerne über Colt lustig. Zwar ist keins dieser Outfits schlussendlich ihr Hauptoutfit geworden, aber wir haben Elemente von beidem in ihren finalen Look integriert.
Colts Skins drücken eine Reihe von Gemütslagen aus: vom superstylischen Killer im goldenen Anzug, der in Italien geschneidert wurde, zum selbsternannten Helden mit Hommage an den Gedächtnisverlust-Thriller „Memento“. Wie bei Julianna auch steht jedes Outfit von Colt für einen seiner Charakterzüge.
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Deathloop: Colts freier Tag
Was macht eigentlich ein Held, wenn er Zeit zum Durchatmen hat? Begleitet Colt an seinem freien Tag und erkundet die Insel Blackreef einmal mit anderen Augen. Schaut morgens in Franks Bar vorbei, sammelt Mittags Geschenke für Charlie und stellt Nachmittags euer Wissen in Karls Bucht auf die Probe. Abends gibt es eigentlich nichts schöneres, als das Feuerwerk in Updamm zu genießen. Wenn ihr bereit seid, dann startet den Loop und genießt den freien Tag von Colt.
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