Little Nightmares 2: Preview – Nur brave Kinder sind gute Kinder

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Little Nightmares 2: Preview – Nur brave Kinder sind gute Kinder

Mono und Six: Gemeinsam durch die Dunkelheit.

Erst vor wenigen Wochen durften wir in das Krankenhaus-Level von Little Nightmares 2, mitten im Spiel, eintauchen. Wir wussten nicht worum es geht, weshalb wir uns dort befanden und wieso unzählige Krankenschwestern unseren Tod wollten. Und trotzdem hat uns schon dieser erste kleine Einblick begeistert. Jetzt durften wir erneut Hand an Little Nightmares 2 anlegen. Dieses Mal von Anfang an…

Wer Little Nightmares kennt, weiß: Dialoge, Erklärungen oder andere Informationen zur Welt gibt es nicht. Hier wird alles über die Bildsprache und Geräuschkulisse erzählt. So ist es kaum verwunderlich, dass wir Little Nightmares 2 ohne große Vorgeschichte oder Story-Umriss mit Mono starten, der sich in einer völlig verzerrten Welt wiederfindet. Schnell trifft er auf (die zunächst Mantellose) Six und schleicht sich mit ihr gemeinsam durch zahlreiche Gefahren.

Endlich eine hilfreiche KI!

Die Dynamik zwischen Mono und Six ist eine ganz Besondere: Ganz ohne Dialoge sind die beiden schon nach wenigen Minuten ein nahezu unzertrennliches Team, das alle Hindernisse überwinden kann. Ihr steuert dabei immer nur Mono, während Six automatisch handelt. Dabei ist sie keineswegs eine dumme AI, die sinnlos in der Gegend herum steht oder gegen Wände läuft: Six denkt mit und zeigt auch in dem Sequel, dass sie besonders clever und einfallsreich ist. Das kleine Mädchen versteckt sich im richtigen Moment, hilft beim Tragen von Gegenständen und setzt sogar eigenständig relevante Items an den richtigen Platz. Auch vor Kämpfen scheut sich Six nicht – wie praktisch!

Während ihr in Little Nightmares in einem engen, abgesteckten Areal, dem so genannten Schlund, schleichen musstet, öffnet sich die Welt für Mono und Six in Little Nightmares 2 etwas mehr. Der Wald, den ich am Anfang durchstreift, bietet die Möglichkeit zur Weitsicht und etwas frischer Luft: Ihr seht, wie sich die Gräser bewegen und die Bäume am Horizont schon fast eine pure Idylle ausstrahlen. Wäre da bloß nicht der Jäger, der euch mit seinem Gewehr über Stock und Stein jagd! Unermüdlich schlurft euch der puppenähnliche Gegner hinterher und zögert nicht, einen Schuss abzusetzen. Ein offener Kampf ist aussichtslos, euch bleibt nur die Flucht!

Wie auch schon im ersten Teil ist das Verstecken hinter oder unter großen Gegenständen oft eure einzige Möglichkeit, um zu überleben. Doch das schließt einen Kampf nicht völlig aus!

Hinsetzen, sechs! – Willkommen in der Schule

Schnell verschlägt es Mono und Six in eine rieisge Schule voller Kinder, die scheinbar aus Keramik gefertigt sind. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße sind sie für Mono und Six Gegner, die besiegbar erscheinen. Doch vor allem in großer Zahl haben die beiden kaum eine Chance. Schnell wird klar: Eine Waffe muss her!

Da Mono keine großen Gewehre tragen kann, muss er sich etwas in seiner Größe suchen. Das ist in Little Nightmares oft ein Werkzeug, mit dem er kräftig auf die zerbrechlichen Schädel der Gegner schlagen kann. Hier ist gutes Timing gefragt, denn die schwere Waffe ist sehr langsam, die gegnerischen Kinder hingegen flink! Ganz im Gegensatz zu ihrer strengen Lehrerin, die ihre ganz eigenen Methoden hat, die Störenfriede zu beseitigen..!

Neben cleveren Schleichpassagen, Flucht-Sequenzen und der möglichkeit, den einen oder anderen Schädel regelrecht zu zerschmettern, müsst ihr in Little Nightmares 2 auch euren Kopf ein wenig anstrengen. Die Entwickler haben einige kleine Rätsel eingebaut, die es zu lösen gilt. So trefft ihr schon in den ersten zwei Spielstunden auf ein Schach-Rätsel, bei dem ihr die Figuren richtig zusammensetzten müsst. Aber keine Sorge: Ihr müsst keine Schach-Profis dafür sein! Schaut euch in den umliegenden Räumen genau um: Hier und da werdet ihr Hinweise finden, wie das Rätsel zu lösen ist. 

Es steckt mehr dahinter, als ihr denkt

Das Besondere an Little Nightmares 2 sind die vielen Geschichten, die zwischen den Zeilen erzählt werden. Nehmt euch die Zeit, die Gegner und Charaktere zu beobachten und ihren Tätigkeiten zuzusehen. Euch wird auffallen: Nicht jeder ist abgrundtief böse! Nehmen wir den Jäger als Beispiel:

Während ihr durch sein Haus schleicht, könnt ihr ihn beim Rupfen eines bereits erlegten Tieres zusehen. Dass er auf euch losgeht, weil ihr in seinem Haus Unsinn treibt, ist eigentlich schon ein wenig Verständlich, oder?

Auch in der monströsen Lehrerin der Schule Schule steckt mehr, als ihr ausziehbarer Hals zunächst vermuten lässt. Im Laufe des Schul-Levels werdet ihr sie immer wieder treffen und mehr über ihren Alltag herausfinden. Ihr scheint Disziplin wichtig zu sein – wer nicht hört, wird bestraft. Das handhabt sie mit den Kindern in ihrer Klasse so, wie mit Eindringlingen auch. Doch das ist noch nicht alles: Steht sie nicht gerade vor der Klasse, könnt ihr sie beim Klavierspielen beobachten. Ob sie wohl eine zweite Karriere anstrebt?

Preview-Fazit:

Die clevere Mischung aus Stealth-Elementen, Rätseln und Kampfpassagen in einer kranken, verzerrten Welt geben Little Nightmares 2 eine Sogkraft, der man sich nur schwer entziehen kann. Können wir an dieser Stelle auch noch kurz auf die Grafik eingehen, die im Gegensatz zum letzten Teil einen riesigen Sprung nach vorn gemacht hat und sich, Achtung Wortwitz, nicht verstecken muss? Bei den riesigen Wasserfällen, die unentwegt an den Häuserwänden herunter liefen als gäbe es kein Morgen, mussten wir zwar ein wenig schmunzeln, aber dafür sind es die vielen Details einen zweiten und dritten Blick wert. 

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