Nicht nur für Pistenprofis geeignet: Der schicke Sim-Racer erweist sich einsteigerfreundlich.
In Project CARS 3, dem dritten Teil der erfolgreichen Sim-Racing-Reihe, orientieren sich die Motorsport-affinen Briten der Slightly Mad Studios an einem deutlich Aracde-lastigen Spiel aus der eigenen Vergangenheit: „Need for Speed: Shift“. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt virtuelle Profi-Rennfahrer auf eine echte Herausforderung und authentisches Handling der Fahrzeuge verzichten müssen.
Wenn ihr es wollt: Mehr Arcade, etwas weniger Sim
Für die Entwickler steht die Zugängigkeit ihres Racers an einer hohen Stelle: Nicht jeder, der sich für Rennspiele begeistert hat schon Erfahrungen mit Hardcore-Simulationen und möchte seine Fähigkeiten möglichst frustfrei steigern. Dazu bekommt ihr in „Project CARS 3“ alle Mittel an die Hand, um einfach Spaß am Rasen zu haben. Vier verschiedene Schwierigkeitseinstellungen, von der Anfängerstufe, bei der ihr alles an Lenk-, Brems- und Fahrhilfen bekommt, was nur vorstellbar ist bis zur Profioption, in der ihr euer ganzes Können zeigen müsst, um gegen die clevere KI oder menschliche Konkurrenten in Online-Rennen zu bestehen, stehen zur Verfügung. Wenn ihr schon richtig gut mit den PS-Monstern klar kommt, aber vielleicht noch hier und da ein wenig Hilfe bracht, lassen sich die Einstellungen auch benutzerdefiniert definieren.
Als Neuling ist es in den ersten Rennen sinnvoll die Streckenhilfe zu nutzen. Im Vergleich zu anderen Rennspielen zeigt euch keine durchgehende Linie die optimale Fahrstrecke, in Project CARS 3 solltet ihr auf die Symbole am Rand achten. Ein dreieckiges Warnsignal bedeutet, dass ihr abbremsen solltet, ein Kreis markiert den Scheitelpunkt einer Kurve und ein blaues Symbol das Ende des Abschnitts. Habt ihr die Strecke in- und auswendig drauf, könnt ihr euch auf euer Gefühl verlassen und die Streckenhilfen ignorieren.
Der steile Weg auf die Siegertreppe
Vom blutigen Anfänger zum Vollprofi, der sich nur mit dem ersten Platz zufrieden gibt: In dem nagelneuen Karrieremodus wählt ihr zunächst Geschlecht, Montur und Nationalität eures Rennfahrer-Avatars und absolviert ein optionales Tutorial. Das ist erfreulich knapp gehalten und schickt euch mit einem brutal starken Grand-Tourer Chevrolet Corvette C8.R in ein Rennen. Hier erfahrt ihr kurz und knapp alles, was ihr zur Steuerung wissen müsst oder wie ihr die verschiedenen Kameraperspektiven, von der Helmkamera bis zur Verfolgeransicht, umschaltet. Übrigens: Die komplett überarbeitete Controller-Steuerung funktioniert fantastisch und ihr habt ab der ersten Rennsekunde ein perfektes Gefühl für eure Wagen.
Nach dem actionreichen Einsteig müsst ihr aber ganz unten anfangen. Mit den ersten paar Credits die ihr zur Verfügung habt kauft ihr euch einen Einstiegswagen zum Start eurer hoffentlich steilen Karriere. Zur Auswahl stehen zuerst eher günstige Modelle, beispielsweise ein 1999 Mitsubishi Lancer Evolution oder 2016 Honda Civic Type R. Für den Anfang ganz passabel, aber sobald ihr In-Game-Währung durch Siege und Stufenaufstiege gesammelt habt, solltet ihr immer mal wieder den Showroom besuchen und die stetig wachsende Auswahl genau begutachten.
Habt ihr euch mit einem Fahrzeug versorgt, dann geht es auch schon los und ihr beginnt in der niedrigsten Klasse „Road E“ damit eure ersten Erfolge zu sammeln. Dazu absolviert ihr Zeitfahrten in Havana, Straßenrennen in Shanghai auf dem Henan Loop oder heizt über die landschaftlich beidruckende Piste im schottischen Bannochbrae. Insgesamt üppige 120 Strecken au der ganzen Welt könnt ihr in Projet CARS 3 befahren, ein Rekord für die Serie,
Schön: Was immer ihr auch anstellt, ihr sammelt Erfahrungspunkte, mit denen ihr euer Fahrer- und Fahrzeuglevel beständig erhöht. Auch wenn ihr zu Beginn eher unter ferner liefen landet, für jede perfekt genommene Kurve, jeder Überholmanöver oder Windschatten-Fahrt hagelt es die begehrten EP. Das Prinzip erinnert an den Arcade-Racer GRID von Codemasters, zu dem die Slightly Mad Studios nach ihrem Verkauf im vergangenen Jahr jetzt gehören. Das stetige Sammeln von Punkten ist gerade für Neueinsteiger genial, so könnt ich euch nach jedem Rennen über Verbesserungen freuen, auch wenn ihr das Siegertreppchen noch nicht mal aus der Ferne sehen konntet.
Upgrades für euren Boliden
Die hart auf der Piste verdienten Credits, wenn ihr vorgegebene Ziele erreicht oder eine Serie mit einem finalen Rennen abschließt, investiert ihr am besten direkt in euren Wagen – oder kauft gleich einen neuen Boliden. In der Werkstatt montiert oder verbessert ihr je nach vorhandenem Vermögen eure Reifen, Bremsen, Nockenwelle, Kraftstoffeinspritzung oder reduziert das Gewicht. Die Verbesserungen werden euch auf einer Skala am oberen Bildschirmrand angezeigt. Aber Achtung, hier könnt ihr auf ein Problem stoßen. Um in einer höheren Klasse, zum Beispiel „Road D“ oder später „GTA A“, Rennen zu fahren, muss der entsprechende Balken gefüllt sein. Soweit so gut, aber wenn ihr zu früh die virtuelle Kohle auf den Kopf haut kommt ihr in eine höhere Klasse und könnt mit diesem Fahrzeug nicht mehr an Rennen niedrigerer Klassen teilnehmen. Das heißt es: Rückbau oder ein neues Auto kaufen.
Ebenfalls neu in Project CARS ist die Möglichkeit eurem Rennwagen einen individuellen Anstrich zu verpassen. Dazu stehen euch eine ganze Latte an Lackierungen, Mustern, Beklebungen und selbst Kennzeichen zur Verfügung, mit denen ihr euer Gefährt einzigartig macht.
Neben dem umfangreichen Karrieremodus, mit dem ihr bei 192 abwechslungsreichen Events garantiert eine ganze Zeit beschäftigt sein werdet, könnt ihr auch einfach eigene Events erstellen und Wagen, Wetter sowie Strecke frei wählen und einfach loslegen. Weitere Modi umfassen Online-Multiplayer-Rennen mit bis zu 20 Teilnehmer und den spannenden Community-Event „Rivalen“, der tägliche, wöchentliche und monatliche Herausforderungen anbietet, bei denen ihr in den Bestenlisten mit der menschlichen Konkurrenz um Ränge kämpft und satte EP-Gewinne zur Belohung einsacken könnt.
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