Samurai Jack: Battle Through Time erscheint diesen Freitag auf PS4
Seitdem Samurai Jack 2001 erstmals auf Cartoon Network ausgestrahlt wurde, konnten wir ihn auf einer wunderbaren Reise begleiten. Genndy Tartakovskys epische Vision eines noblen und heldenhaften Samurais, der gegen das Böse kämpft, ist bei vielen Menschen auf der ganzen Welt direkt gut angekommen – und seine Legende inspiriert bis heute Tausende von Fans.
Und nun kehrt Samurai Jack in einem brandneuen Videospiel zurück: Samurai Jack: Battle Through Time. Vor der Veröffentlichung des Spiels erzählten uns Genndy Tartakovsky, Schöpfer von Samurai Jack, und Darrick Bachmann, Serienautor, wie es für sie war, nach dem dramatischen Serienfinale wieder in die Welt von Jack zurückzukehren.
Hättet ihr gedacht, dass ihr nach dem Ende der Serie jemals wieder zu Samurai Jack zurückkehren würdet?
GENNDY: Ich dachte, meine Arbeit an und mit Samurai Jack wäre vollendet. Als man mir also das Angebot für das Spiel unterbreitet hatte, war ich aufgrund meiner vorherigen Erfahrungen zunächst nicht sehr begeistert. Als das Spiel dann aber immer konkreter wurde, habe ich gemerkt, dass es doch völlig anders und einzigartig sein würde. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich darüber gefreut, dass Jack auch nach der Serie weiterleben wird.
DARRICK: Die Rückkehr in die Welt von Samurai Jack schien nach dem Finale von Staffel Fünf eher unwahrscheinlich. Die Serie endete ja mit dem Abschluss von Jacks Mission: der Reise zurück in die Vergangenheit, um dort Aku auszuschalten und so eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Es gab vom erzählerischen Standpunkt her also nicht mehr wirklich viel Spielraum. Außerdem arbeitete Genndy zu diesem Zeitpunkt bereits seit fast zehn Jahren am Abschluss von Jacks Geschichte. Deswegen dachte das Team, dass wir das erreicht hatten, was wir uns ursprünglich vorgenommen hatten. Allerdings hat uns das Spiel dann doch auf neue Gedanken gebracht, die wir so noch nicht hatten.
Wie war es, in diese Welt und zu diesen Charakteren zurückzukehren?
GENNDY: Das ist immer ein schönes Gefühl. Das ist, wie wenn du dein Kind nach langer Zeit wiedersiehst.
DARRICK: Als die Arbeiten an der Geschichte des Spiels begannen, war es nicht so schwierig, uns in die Welt und die Charaktere zu versetzen, wie wir erwartet hatten. Wir hatten erst vor ein paar Jahren die Arbeiten an der fünften Staffel beendet, deswegen waren Charaktere wie Ashi, die Töchter des Aku oder Scaramouche in unseren Köpfen noch sehr präsent. Die echte Herausforderung lag jedoch darin, uns all die Charaktere und Schauplätze aus den ersten vier Staffeln wieder ins Gedächtnis zu rufen. Plötzlich mussten wir uns wieder daran erinnern, wie Jacks Beziehung zu so genialen Charakteren wie dem Schotten oder Da Samurai war, uns wieder in packende Kämpfe gegen Feinde wie Imakandi versetzen oder an Orte wie den Friedhof aus Folge 30 reisen. Es war wirklich spannend, wieder in dieser Welt unterwegs zu sein.
Wie fühlte es sich an, die Charaktere, die ihr geschaffen habt, nicht nur zu sehen, sondern mit ihnen oder gegen sie zu kämpfen?
GENNDY: Das hat super viel Spaß gemacht! Mir war gar nicht bewusst, wie viele Charaktere ins Spiel eingebaut wurden. Eine Fernsehepisode zu entwickeln war ziemlich ähnlich, denn in jeder Folge musste Jack den Charakter bekämpfen, den wir gerade gezeichnet hatten. Aber im Spiel hat das definitiv mehr Spaß gemacht, denn man war natürlich gleich mitten in der Action.
DARRICK: Als wir die Gelegenheit erhielten, bei Soleil Game Studios in Japan die Demo-Version auszutesten, wusste ich nicht so recht, was ich von dem Ganzen erwarten sollte. Es gab ja in der Vergangenheit bereits mehrere Samurai-Jack-Spiele, aber keines war so wirklich auf dem Niveau der Serie. Aber dieses Spiel hat uns gleich zu Beginn begeistert! Das Team von Soleil Game Studios ist wirklich überragend und die Leute haben unermüdlich daran gearbeitet, Jacks Welt zum Leben zu erwecken. Sie sind alle riesige Fans der Serie, weswegen man in der dreidimensionalen Umgebung des Spiels auch die Liebe sehen und spüren kann, die sie dort hineingesteckt haben.
Wie hat es sich angefühlt, den Controller in die Hand zu nehmen und das Spiel zu spielen?
GENNDY: Es war schon komisch, hat aber Spaß gemacht! Normalerweise werden bei mir ja alle von Jacks Kämpfen mit dem Stift in der Hand auf einem Blatt Papier ausgetragen, aber durch das Spiel wurde mir das jetzt mit einem einzigen Tastendruck ermöglicht.
DARRICK: Ich hatte totale Gänsehaut. Aku City als dreidimensionale Stadt und Jack rennen, springen und kämpfen zu sehen, war einfach unglaublich. Und gegen den Schotten zu kämpfen?! Das hat unfassbar viel Spaß gemacht!
Wer ist euer Lieblingscharakter?
GENNDY: Aku war schon immer mein Liebling. Wie das eben meistens so ist: Die Bösewichte sind einfach die interessantesten Charaktere.
DARRICK: Ohne Zweifel ist Aku auch mein Lieblingscharakter im gesamten Samurai-Jack-Universum. Er ist nicht nur der ultimative Bösewicht, sondern auch so vielschichtig, dass er einfach unwiderstehlich ist. Er kann traurig, eifersüchtig, durchgeknallt, dramatisch, erbärmlich oder all das zusammen sein. Außerdem ist seine Beziehung zu Samurai Jack so spannend, da sie ja unterschiedlicher nicht sein könnten. Jack ist stoisch und immer der Held und Aku ist einfach das pure Chaos. Schon ihm beim Bestellen einer Pizza zuzusehen, kann gleichzeitig sehr düster und unglaublich witzig sein. Als Autor wünscht man sich immer solche Figuren wie Aku, denn er kann sich als Person in jede Richtung entwickeln und das Endergebnis ist immer eine Überraschung.
Hat euch das Spiel die Möglichkeit gegeben, Dinge zu realisieren oder zu ändern, für die ihr in der Fernsehserie keine Zeit mehr hattet?
GENNDY: Nein, denn wir haben in den fünf Staffeln wirklich all das mit Jack erlebt, was wir uns vorgenommen hatten. Deswegen war das Spiel für uns eher wie eine nostalgische Zeitreise in die Vergangenheit, in der wir selbst zu Samurai Jack werden konnten.
DARRICK: Am Ende der fünften Staffel fühlte es sich für uns alle so an, als ob Jacks Geschichte nun zu Ende war und wir daran auch nichts mehr ändern konnten. Als Genndy und ich dann das erste Mal darüber sprachen, dass das Studio wollte, dass sich das Spiel wie eine völlig neue Folge der Fernsehserie anfühlte, haben wir Ideen gesammelt und nach Stellen gesucht, wo es in der letzten Staffel vielleicht noch Spielraum für eine Fortsetzung der Geschichte geben konnte.
Während wir uns also das Staffelfinale nochmal ansahen, sind wir kurz vor dem Höhepunkt der Geschichte auf ein etwa 50-sekündiges Fenster gestoßen, in dem Jack und Ashi durch das Zeitportal reisten und nicht zu sehen waren. Plötzlich lies mich der Gedanke nicht mehr los: Was war in diesem Zeitfenster eigentlich passiert? Sind die beiden gerade wirklich ohne Zwischenfall durch Raum und Zeit gereist? Was, wenn Aku einen letzten verzweifelten Versuch unternahm, Jack in diesem Portal aufzuhalten? Die Zeit ist unendlich, also könnten Jack und Ashi Jahre oder sogar Jahrzehnte in diesem Portal feststecken und es würde uns in unserer Zeit nur wie ein paar Sekunden vorkommen. Genndy und ich waren wie besessen von diesem 50-Sekunden-Fenster – und das wurde letzten Endes die Grundlage für das Spiel.
Darrick, wie war es für dich, wieder mit dem Kreativteam und den Sprechern zusammenzuarbeiten?
DARRICK: Samurai Jack war mein erster Animationsjob. Deswegen war es schon wirklich etwas Besonderes, wieder zu diesem Projekt zurückzukehren und das alte Kreativteam wiederzusehen. Schon allein die Aufnahmen haben sich wie ein großes Familientreffen angefühlt. So viele der ursprünglichen und genialen Sprecher – wie Phil LaMarr, John DiMaggio, Tara Strong oder Tom Kenny – haben ihren Charakteren wieder neues Leben eingehaucht, was für das Spiel wirklich wie das Sahnehäubchen obendrauf ist. Außerdem war es wirklich bewundernswert, zu sehen, wie die Sprecher sofort wieder in ihre Charaktere schlüpfen konnten, und das obwohl ihre letzten Aufnahmen zu Samurai Jack teilweise schon 17 Jahre zurücklagen.
Genndy, du hast schon so viele fantastische Welten erschaffen. Gibt es noch mehr Charaktere, die du gerne in einem Videospiel sehen würdest?
GENNDY: Klar! Absolut alle! Und bei allen würde das auch irgendwie spaßig sein. Dexter, der Dee Dee durch ein riesiges Labor jagt, klingt doch vielversprechend!
Könnt ihr euch vorstellen, wieder in die Welt von Samurai Jack zurückzukehren? Oder habt ihr das Gefühl, dass die Geschichte von Samurai Jack jetzt wirklich endgültig abgeschlossen ist?
GENNDY: Also, prinzipiell ist sie ja abgeschlossen. Andererseits ist ja aber nichts wirklich jemals hundertprozentig zu Ende. Lassen wir uns also mal überraschen, was die Zukunft noch für uns bereithält …
DARRICK: Jacks Geschichte ist am Ende angelangt. Es wäre also wirklich schwierig, für weitere Abenteuer zurückzukehren. Wir möchten ja nicht riskieren, etwas von dem abzuschwächen oder zu zerstören, was wir in der Serie mühsam aufgebaut haben. Selbst dann nicht, wenn man sich von ganzem Herzen wünscht, dass Jacks Geschichte noch nicht beendet wäre. Zum Glück wurde uns die Möglichkeit gegeben, mit diesem Spiel wieder in die Welt von Samurai Jack eintauchen zu können.
Wir hoffen wirklich, dass die Fans diese völlig neue Samurai-Jack-Geschichte lieben und sich genauso darüber freuen werden, in die Rolle von Jack zu schlüpfen und das Böse in Form von Aku zu bekämpfen. Samurai Jack: Battle Through Time erscheint am 21. August auf PlayStation 4.
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