Puristisch, akkurat und tödlich - so laufen die Auseinandersetzungen in Ghost of Tsushima ab.
Endlich gibt es handfeste Informationen zum Fighting System von Ghost of Tsushima. Und das entpuppt sich als äußerst überzeugender Zugang, die verheißungsvolle Action sowohl mit Bodenhaftung als auch mit einer ordentlichen Portion Adrenalin zu versorgen. Dabei tragen die drei folgenden Eigenschaften wesentlich dazu bei, dass ihr euch mitten in einem wahr gewordenen Samurai-Traum wähnt.
1. Geschwindigkeit
Die Hauptwaffe der Samurai ist das Katana. Und diese verhältnismäßig leichte Waffe (ein bis eineinhalb Kilogramm) ermöglicht schnelle Angriffe. Jene realistischen Bewegungsabläufe wurden per Motion-Capturing aufgenommen und in das Spiel integriert. Doch damit war die Arbeit noch lange nicht getan. Schließlich ist die menschliche Reaktionszeit nicht flott genug, um rechtzeitig auf solche rasend schnellen Attacken souverän zu reagieren.
Deshalb war viel Feinarbeit nötig, damit die Spieler in der Rolle von Jin einerseits eine faire Chance besitzen, andererseits jedoch stets herausgefordert sind, gegen die perfekt eingestellten KI-Gegner zu bestehen. Denn im Gegensatz zu Samurai-Filmen, wo die gezeigte Choreografie natürlich einstudiert wurde, müssen in diesem Open-World-Abenteuer gegnerische Attacken jedesmal aufs Neue richtig gelesen werden.
Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa die Fünf-Treffer-Kombo, eines der mongolischen Angriffsmuster. Aufgrund der eingeschränkten menschlichen Möglichkeiten, muss ausreichend Zeit vorhanden sein, um auf die erste feindliche Attacke zu reagieren. Dagegen gelten andere Regeln hinsichtlich Antizipation, welche bei der Vorhersehbarkeit der Folgeangriffe unterstützt, die demgemäß eine schnellere Abfolge besitzen.
Darüber hinaus stellen die Entwickler von Sucker Punch Jin mitsamt seinen einzigartigen Fähigkeiten zahlreiche ernstzunehmende Feinden gegenüber, die vorzugsweise auch gleichzeitig in die Offensive gehen – wie im Film 13 Assassins. Ungehemmte Aggression ist die Folge, die gezielt Unbehagen auslösen will. Schließlich soll jeder bestandene Konflikt ein Hochgefühl auslösen, nachdem man nur knapp dem Tod entrann.
2. Schärfe
Während der Entwicklung von Ghost of Tsushima wurde “Respektiere das Katana” zum Leitspruch. Denn wie in den inspirierenden Filmen reichen auch mit Jins Schwert bloß wenige Treffer, um selbst die mächtigsten Gegner zu fällen. Doch obgleich jener rasiermesserscharfer Stahl mit starkem Groll geführt wird, musste hier ebenfalls ein treffsicheres Balancing her. Da ist es nur schlüssig, dass auch die Mongolen Waffen besitzen, um den Protagonisten beinahe dauerhaft in Todesgefahr zu versetzen.
Das gekonnte Wechselspiel aus Angriff und Verteidigung ist der Schlüssel zum Erfolg und sorgt für eine bedrückende Intensität bei sämtlichen Kämpfen im Spiel. Und ähnlich wie der düstere Held verfügen die Invasoren ebenso über diverse offensive sowie defensive Taktiken. Eine bedrohliche Unberechenbarkeit ist die Folge. Nur mit voller Konzentration und Geschick ist der feindlichen Übermacht beizukommen. Wer nachlässig agiert, stirbt.
3. Präzision
Das Katana belohnt Präzision. Wie kein anderer Kriegerstand stehen die Samurai für Disziplin und perfekt dosierte Aggression. Dieses Gefühl wird den Spielern nicht zuletzt dadurch vermittelt, dass Angriffe – sowohl schnelle als auch langsame, kräftige – jederzeit abgebrochen werden können. So ist Jin in der Lage, auch im letzten Moment noch auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.
Die Verteidigung läuft erstaunlich intuitiv ab: Haltet die L1-Taste gedrückt, um Angriffe zu blocken. Doch noch besser ist es, jenen Button erst kurz vor dem gegnerischen Treffer zu betätigen; dann wird aus dem Blocken ein Parieren. Die Folge: Die Attacke wird nicht nur vereitelt, sondern der Aggressor für einen Gegenangriff anfällig. Darüber hinaus befähigt der Geist Jin, erlittene Schmerzen zu seinem Vorteil zu nutzen, was ihm mehr Entschlossenheit bringt: Drückt L1, sobald der Hieb oder Stich landet – und aus dem Parieren wird eine perfekte Parade. Das bringt den Feind völlig aus der Balance, was verheerende Gegenangriffe ermöglicht.
Unterschiedliche Kampfhaltungen, die Jin im Laufe der Geschichte verinnerlicht, sorgen für Abwechslung und Vielseitigkeit in den Auseinandersetzungen. Letztere ist überlebensnotwendig, müssen jene Stile doch auf die zahlreichen Gegnertypen und deren Muster abgestimmt werden. So ist beispielsweise die Stein-Kampfhaltung besonders nützlich, um andere Schwertkämpfer zu duellieren, während die Wasser-Kampfhaltung gegenüber Schildträgern eine wertvolle Unterstützung darstellt.
All das beschert uns ein Kampfsystem, wie es sich unzählige Samurai-Fans sehnlichst erträumten. Mit Ghost of Tsushima, das am 17. Juli exklusiv für PlayStation 4 erscheint, ist es nun demnächst Wirklichkeit.
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