Casey Hudson von BioWare stellt uns seine Lieblings-PS4-Spiele vor

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Casey Hudson von BioWare stellt uns seine Lieblings-PS4-Spiele vor

Der Leiter des Entwicklerstudios spricht mit uns über die Spiele, die ihn als Entwickler und als Spieler gleichermaßen begeistert haben

Casey Hudson, Studioleiter, BioWare


Für mich sind Videospiele absolut magisch. Man kombiniert Kunst und Technologie und erhält so unglaubliche neue Erlebnisse. Das gefällt mir so daran. Aber ich widme mich nur relativ wenigen Spielen intensiver. Stattdessen suche ich mir jedes Jahr ein paar aus, die mich wirklich in ihren Bann ziehen können, und spiele sie bis zum Umfallen. Dabei tauche ich erst richtig in die Spielwelt ein und dann nehme ich sie auseinander, um herauszufinden, wie sie programmiert wurden.

Das war bei mir schon immer so, egal ob als kleiner Junge oder als Leiter eines Entwicklerstudios: Wenn mich ein Spiel so begeistert, dann will ich herausfinden, wie die Entwickler das bewerkstelligt haben. Vielleicht kann ich diese Erkenntnisse nutzen, um magische neue Momente für andere Spieler zu erschaffen?

Nachfolgend präsentiere ich euch also einige Spiele, die mich auf ihre eigene Art und Weise sehr bewegt haben – sowohl als Spieler als auch als Entwickler …

Inside

Limbo von Playdead hat mir so gut gefallen, dass ich mich so richtig auf Inside gefreut habe, und ich muss sagen, dass es meine Erwartungen noch übertroffen hat. Was mich bei Inside so beeindruckt hat, ist der nahtlose Übergang zwischen intelligenten Gameplay-Mechaniken und der spektakulären Grafik, um eine Geschichte zu erzählen, die zum Nachdenken anregt.

Im Spiel gibt es einige wirklich bewegende Momente. An einem Punkt muss man seine Bewegungen sozusagen einer Gruppe Menschen anpassen, um voranzukommen. An manche dieser Story-Momente werde ich mich wohl mein ganzes Leben lang zurückerinnern. Als ich das Spiel dann durchgespielt hatte, wunderte ich mich, ob da nicht mehr dahintersteckt.

Until Dawn

Ich spiele nur wenige Survival-Horror-Spiele, aber ein Freund hat mir Until Dawn empfohlen und ich hatte meinen Spaß damit. Es ist gruselig, aber nicht übertrieben blutig oder stressig. Stattdessen baut sich langsam eine packende Story auf, die durch interessante Charaktere und eine bedrückende Atmosphäre geprägt wird. Und ja, ich bin mehr als einmal so richtig erschrocken!

Es ist nicht einfach, einem Spieler Angst einzujagen, ohne auf billige Tricks zurückzugreifen. Das hat Until Dawn aber meiner Meinung nach sehr gut hinbekommen – und zwar von Anfang bis Ende. Nicht nur die Grafik, sondern auch die schauspielerische Leistung (von Rami Malek zum Beispiel), der unverbrauchte Ansatz und wie die Entscheidungen des Spielers durch den Butterfly-Effekt dargestellt wurden, trugen ihren Teil dazu bei.

Diesem Spiel widme ich mich immer wieder, wenn ich mal wieder nachts in der Dunkelheit sitze und herausfinden will, ob es mir dabei noch immer kalt über den Rücken läuft.

GTA V

Ich habe alle GTA-Titel gespielt und fand sie alle toll, aber die Story hat mich nie sonderlich interessiert. Ich hatte einfach nur Spaß in der offenen Spielwelt. Bei GTA V bin ich zuerst genauso an die Sache rangegangen, aber die Welt war so riesig und gut aufgebaut, dass ich mich dann doch der Story gewidmet habe, um auch wirklich alles zu erleben, was das Spiel zu bieten hat.

Es ist das erste GTA, das ich wirklich durchgespielt habe, und ich glaube, die Qualität der Story und die innovative Erzählweise bekommen nicht genug Aufmerksamkeit. Auch so viele Jahre später kehre ich immer wieder gerne in diese digitale Welt zurück, um mich zu entspannen und der Realität zu entfliehen.

Thimbleweed Park

Dieses Spiel fesselt mich mit einer anderen Art von Magie: Nostalgie. Als Kind habe ich viele Point-and-Click-Adventures gespielt. Da habe ich mich natürlich auf ein neues von einer Legende wie Ron Gilbert gefreut.

Es bietet eine Menge verrückter Rätsel und haufenweise lustig geschriebener und toll vertonter Charaktere, die einem im Gedächtnis bleiben. Das Beste daran ist aber, dass es die besten Elemente des Genres nimmt und verbessert, dabei aber auf subtile Weise neue Design- und Kreativelemente einführt, sodass es sich wie ein modernes Erlebnis anfühlt.

Unravel 2

Ich habe Unravel 2 komplett mit meinem 10-jährigen Sohn durchgespielt und das war bislang wohl das beste Koop-Erlebnis, das ich hatte. Durch das clevere Fädenschwingen ergeben sich einige echt harte Rätselaufgaben, aber sie sind so fair gestaltet, dass man keine Angst haben braucht, nicht weiterzukommen.

Wir haben gemeinsam herumexperimentiert, um die Lösung herauszufinden – und dieses Experimentieren hat eine Menge Spaß gemacht. Was mir so daran gefallen hat, war, dass mein Sohn und ich ständig zusammen herumgerätselt haben.

Und zwischen den härteren Herausforderungen konnten wir das tolle Fortbewegungssystem und die wunderschöne Grafik genießen. Durch Unravel 2 haben wir uns über die Symbolik der Spielerfahrung unterhalten und über die Erfahrungen, die man beim Erwachsenwerden erlebt.

Diese wurden vom Spiel subtil behandelt, zum Beispiel ging es da um Mobbing, Geschwister, Einsamkeit und so weiter. Ich zähle dieses Spiel immer wieder gerne auf, wenn es darum geht, zu zeigen, dass Videospiele durchaus Kunst sein können, die in der Lage ist, Emotionen hervorzurufen.

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