Herausforderung Hard Mode: Adrenalinrausch mit XCOMs Ironman-Modus

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Herausforderung Hard Mode: Adrenalinrausch mit XCOMs Ironman-Modus

Garth DeAngelis, Senior Producer von XCOM 2, spricht mit uns über Taktik – denn nicht einmal 5 % der Spieler haben diesen Modus erfolgreich beendet

Für den nächsten Eintrag in unserer PS Blog-Reihe zu den besten Beispielen härterer Schwierigkeitsgrade in PlayStation-Spielen – und um die Veröffentlichung von XCOM 2: War of the Chosen gebührend zu feiern – haben wir uns mit Firaxis zusammengesetzt, um über den härtesten Modus in XCOM zu sprechen.

Die XCOM-Reihe von 2K ist so etwas wie ein Aufnahmeritual für Spieler, die sich für besonders schwierige Spiele interessieren. Das Spiel ist bereits auf niedrigeren Schwierigkeitsgraden extrem fordernd; wer sich ins Gefecht stürzt, ohne jeden Winkel zu sichern und seine Angriffe vorauszuplanen, der schickt seine virtuellen Mannen in einen schnellen Pixeltod. Selbst der unerfahrenste XCOM-Spieler weiß, dass er gut überlegen und vorsichtig vorrücken muss. Noch viel wichtiger ist aber das häufige Speichern des Spielstands.

Aber auch die hartgesottensten XCOM-Spieler denken zweimal darüber nach, bevor sie ein Spiel im Ironman-Modus starten. Für die härtesten der Härtesten ist genau das aber das einzig wahre XCOM-Erlebnis. Allerdings muss man sich dem Modus zu 100 % verschreiben, bevor man sich daran versucht.

Nicht nur sind die Gegner schneller, aggressiver und gefährlicher, dem Spieler steht auch nur ein einziger Speicherstand zur Verfügung. Und dieser Spielstand wird durch jede Aktion im Spiel überschrieben.

Das bedeutet, dass es keine Gnade gibt, wenn sich ein Spieler zu schnell durch den Kriegsnebel bewegt hat und seine Mannschaft nun von Aliens umzingelt ist – kein Fehler wird verziehen, denn es gibt nur diesen einen Spielstand. Ein Spieler hat seine XCOM-Soldaten vielleicht über Stunden aufgelevelt und ausgerüstet und muss dann mit ansehen, wie sie alle binnen weniger Minuten das Zeitliche segnen, weil er einen taktischen Fehler begangen hat – und es gibt nichts, was er tun könnte, um seine Leute zu retten.

XCOM 2

Firaxis zum Konzeptdesign des Modus

„Die grundsätzlichen Prinzipien des Ironman-Modus sind ein Kernbestandteil der XCOM-Reihe. XCOM ist ein Spiel, bei dem es darum geht, schwierige Entscheidungen zu fällen und mit den teilweise extremen Konsequenzen zu leben. In den modernen XCOM-Spielen kann man zwar vor und nach jeder Entscheidung speichern, aber das wahre XCOM-Erlebnis erhält man nur, wenn man zu seinen Entscheidungen steht”, sagt Garth DeAngelis, der Senior Producer von XCOM 2.

„Als wir XCOM: Enemy Unknown entwickelten, wollten wir klarstellen, dass wir nicht vorhaben, die Herausforderungen der Reihe aufzuweichen. Wir haben zwar mehrere Schwierigkeitsgrade und Optionen implementiert, damit ein breiteres Publikum in den Genuss von XCOM kommen konnte, aber für alle Fans des Original-XCOM haben wir natürlich auch den Ironman-Modus mit an Bord gepackt. Der Modus ist sozusagen unsere Liebeserklärung an das ursprüngliche Spiel.”

XCOM im Ironman-Modus abzuschließen, ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Im Gegenteil, es ist so schwierig, dass es laut DeAngelis bisher weniger als 5 % der Spieler geschafft haben. Die Glücklichen, die sich durchgekämpft haben, gehören nun zu einer elitären Unterkategorie der Spielerschaft. Diese wenigen Spieler haben bewiesen, dass der Ironman-Modus zwar bockschwer ist, aber doch nicht unmöglich.

XCOM 2

Schwer, aber fair – das Design des Ironman-Modus

DeAngelis verriet uns, dass die Entwickler bei Firaxis vor einer gewaltigen Herausforderung standen. Der Ironman-Modus sollte nicht einfach nur schwer werden, sondern auch fair.

„Der Ironman-Modus ändert einige Parameter der Kampagne ab, weshalb sich unsere Designer vermehrt auf die Balance der verschiedenen Schwierigkeitsgrade konzentriert haben”, sagt DeAngelis. „Den Schwierigkeitsgrad Legende, den härtesten Schwierigkeitsgrad in XCOM 2, hart aber fair zu gestalten, war unglaublich anstrengend, aber die Spieledesigner haben alles richtig gemacht. Dieser Schwierigkeitsgrad sollte ‚fairer’ werden als der härteste Schwierigkeitsgrad in XCOM: Enemy Unknown. Bei Legende geht es mehr darum, die Fehler der Spieler gnadenlos zu bestrafen. Wer sich sowohl in den Kämpfen als auch beim Basisbau geschickt anstellt, sollte das Spiel jedoch ohne Probleme erfolgreich abschließen können.”

Es schadet natürlich nicht, dass die QA-Tester bei Firaxis zu den besten XCOM-Spielern der Welt gehören. DeAngelis sagt, dass sich das Team bei beiden Spielen regelmäßig an Partien auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad gewagt und diese auch erfolgreich beendet hat. Die Tester waren enorm wichtig, da sie stets wertvolles Feedback geben konnten, wenn etwas ihrer Meinung nach unfair oder zu einfach war. „Der erste Tester, der das Spiel auf Legende abgeschlossen hat, hat uns wirklich geniales Feedback zukommen lassen. In seinem langen Kommentar hat er außerdem erwähnt, was für ein triumphales Gefühl es war, diese harte Nuss geknackt zu haben”, sagt DeAngelis.

Was also erwartet die Spieler, die sich zum ersten Mal an den Ironman-Modus von XCOM heranwagen?

XCOM 2

Tipps für den härtesten Modus in XCOM

Also zum einen muss man sich damit anfreunden, dass es nur noch einen Speicherplatz gibt. Man kann also nichts rückgängig machen, sondern nur „Speichern” oder „Beenden”. Auch der Schwierigkeitsgrad des Spiels zieht kräftig an; alles wird teurer, Gegner sind dem Spieler teilweise technologisch überlegen und manchmal kann es passieren, dass man einfach mitten in der Mission die Beine in die Hand nehmen und flüchten muss. Das kann dazu führen, dass ein Mitglied des XCOM-Rats sich von euch abwendet, aber das ist immer noch besser, als eine Menge Ressourcen und Soldaten in einer Mission zu verheizen, die man ohnehin nicht mehr gewinnen kann.

„Der Ironman-Modus stellt XCOM, ein sowieso schon ziemlich brutales Spiel, in seiner Reinform dar – eine größere Herausforderung gibt es nicht”, sagt DeAngelis. „Man muss sich stets fragen, was verkraftbare Verluste sind, denn es wird nicht nur einmal vorkommen, dass man Soldaten verliert und die Mission deswegen scheitert. Legende macht die Kampagne außerdem um etwa 150 % länger. Man braucht also Durchhaltevermögen.”

„Es ist durchaus möglich, den Ironman-Modus auf Legende zu schaffen, aber man muss aus jedem Gegenstand, aus jedem Soldaten und aus jeder Gelegenheit das Maximum herausholen, um am Ende siegreich zu sein. Wenn man das geschafft hat, ist man ein wahrer Großmeister des Spiels.”

Jeder Spieler, der XCOM oder XCOM 2 im Ironman-Modus in Angriff nehmen möchte, kann auf eine nahezu endlose Menge an Tipps und Informationen zurückgreifen. In der Community gibt es tonnenweise Walkthroughs, Videos und penibel verwaltete Wiki-Seiten, die Details zu allen Aspekten des Spiels bieten – Einheitentypen, Spezialfähigkeiten, welche Forschungen man schnell abschließen sollte und die besten Strategien zum Basisbau.

DeAngelis rät allerdings davon ab, das Spiel gleich im Ironman-Modus zu starten. Er ist der Meinung, dass man sich erst an diesen Modus heranwagen sollte, wenn man das Spiel schon einige Male auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchgespielt hat.

„Der Ironman-Modus auf Legende ist definitiv nicht der geeignete Modus für das erste XCOM 2-Spiel. Im Vergleich zu XCOM: Enemy Unknown haben wir sowohl bei Strategie als auch bei Taktik einiges geändert”, sagt DeAngelis. „Selbst Veteranen müssen ihre Strategien im Nachfolger anpassen.”

„Für das erste Spiel empfehlen wir die Schwierigkeitsgrade Veteran oder sogar Rekrut. Man sollte sich zuerst ein paar Mal durch die komplette Kampagne kämpfen, damit man weiß, welche Ereignisse wann auftreten. Wenn man sich bereits im Voraus darauf vorbereiten kann, macht man sich das Leben viel einfacher. Und die Granaten nicht vergessen, denn damit kann man die Deckung der Gegner zerstören.”

Also. Der Ironman-Modus. Commander, denken Sie, Sie haben das Zeug dazu?

Mehr zur unserer Herausforderung Hard Mode-Reihe findet ihr hier:

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