Mein Leben mit Spielen: Konrad Tomaszkiewicz von CD Projekt RED wählt seine Lieblingstitel

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Mein Leben mit Spielen: Konrad Tomaszkiewicz von CD Projekt RED wählt seine Lieblingstitel

Der Game Director von The Witcher 3: Wild Hunt über die Spiele, die ihm in Erinnerung geblieben sind


Gillen McAllister, Content Producer, SIEE :

Heute ist es zwei Jahre her, seit CD Projekt Red seinen Action-RPG-Opus The Witcher 3: Wild Hunt auf PlayStation 4 rausgebracht hat. Das fesselnde, mitreißende Abenteuer hat manche von uns Hunderte Stunden damit verbringen lassen, als Monsterjäger Geralt durch umwerfend detaillierte Ortschaften zu reisen, in tief greifende Storys einzutauchen und Nebenquests abzuschließen.

Um an diesem besonderen Jubiläum teilzuhaben, haben wir mit Konrad Tomaszkiewicz, Game Director bei CD Projekt Red, über die Spiele geredet, die sein Leben mitgestaltet haben. Ganz besonders …

1. Das erste PlayStation-Spiel, das du je gespielt hast.

Mein erstes PlayStation-Spiel war Tekken 3. Tatsächlich habe ich das Spiel sehr viel in Spielhallen gezockt, noch bevor ich es für PlayStation bekommen hab. Schon als ich ein Kind war, haben mich Martial Arts fasziniert, und an was ich mich im Besonderen beim Spiel erinnere, waren die genialen Animationen. Die Art und Weise, wie sich die Charaktere bewegt und wie sie gekämpft haben, war einfach unglaublich. Tekken 3 und Eddy Gordo sind ein maßgeblicher Grund dafür, warum ich einige Jahre später mit Capoeira angefangen habe.

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2. Das Spiel, das in dir den Wunsch auslöste, Entwickler zu werden.

Meine ersten Schritte in Richtung Spielentwicklung waren noch vor der Veröffentlichung des PlayStation-Systems. Damals waren die meisten auf dem Markt erhältlichen Computer noch ohne Laufwerk, und die, die doch eins hatten, basierten auf Datenkassetten. Ich erinnere mich daran, Spielcode von „Bajtek” umgeschrieben zu haben, einem alten polnischen Computermagazin, durch das ich an Spiele gelangt war.

Wenn ich ein Spiel nennen müsste, das mich dazu gebracht hat, Spielentwickler zu werden, dann wohl Monkey Island und/oder Eye of the Beholder. Ersteres fesselte mich durch sein schrulliges Storytelling, während Eye of the Beholder das erste Spiel war, das mir das Gefühl gab, tatsächlich ein Teil davon zu sein und nicht bloß ein Spiel zu spielen.

3. Das PlayStation-Spiel, von dem du wünschtest, du hättest es gemacht.

Ich bin jetzt schon seit sehr langer Zeit ein großer Rollenspielfan. Ich liebe es genauso sehr, RPGs zu spielen, wie sie zu kreieren. Ich hätte allerdings nichts dagegen, an einem Spiel von Naughty Dog wie etwa Uncharted oder The Last of Us zu arbeiten. Sie sind sehr storybasierte, actionreiche Erlebnisse, bieten gleichzeitig aber einen gewaltigen emotionalen Aspekt.

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4. Das PlayStation-Spiel, mit dem du mit Abstand am meisten Zeit verbracht hast.

Die Spiele, die ich wohl am meisten gespielt habe, dürften die aus der Souls-Reihe (inklusive Bloodborne) und Nioh sein. Bei ihnen geht es beim Gameplay genauso sehr um den Level und die Werte des Charakters wie um dein Können als Spieler. Manche der Begegnungen in den Spielen sind extrem herausfordernd, zum Beispiel der Riesenfrosch in Nioh. Um so eine Begegnung zu meistern, muss man viel spielen, viel sterben, währenddessen viele Dinge herausfinden und dies dann anwenden, um beim nächsten Versuch besser zu spielen. Und dann merkt man, dass es vier Uhr morgens ist und man sich für die Arbeit fertig machen muss. Und das in Dauerschleife.

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5. Das letzte PlayStation-Spiel, das dich dazu angeregt hat, das Medium zu überdenken.

Wie vorhin schon gesagt, bin ich ein großer RPG-Fan. Einer der wichtigsten Aspekte des Genres ist die Story, daher neige ich dazu, mich darauf zu konzentrieren, wenn ich storybasierte Titel spiele. Eines der Spiele, das mich sehr dazu angeregt hat, über das Storytelling in Videospielen nachzudenken, ist Heavy Rain. Es hatte viele heftige Momente, die einem noch lange nach dem Abspann nachhängen. So zum Beispiel der Wechsel vom alltäglichen Leben, wie es am Anfang des Spiels dargestellt wird, zu etwas wesentlich Düsterem und Depressivem im späteren Verlauf. Das beschäftigt einen, ganz besonders, wenn man Kinder hat oder welche erwartet. Und die Art, wie die eigenen Entscheidungen die Handlung beeinflusst haben, war etwas wirklich Besonderes.

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6. Der letzte Spielsoundtrack, den du beim Duschen vor dich hingepfiffen hast.

Hier muss ich dann tatsächlich mit The Witcher 3 antworten. Am Soundtrack für Wild Hunt haben wir sehr lange zusammen mit Marcin Przybyłowicz gearbeitet, daher fühle ich mich stark damit verbunden. Außerdem finde ich auch einfach, dass er wirklich gut ist. Es könnte auch etwas damit zu tun haben, dass ich ihn immer und immer wieder gehört habe, als ich das Spiel getestet habe. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde wahrscheinlich noch in den nächsten paar Jahren einen Ohrwurm davon haben.

7. Das letzte PlayStation-Spiel, dessen Abspann du gesehen hast.

Ich beende für gewöhnlich alle Spiele, die ich spiele, aber nur bei wenigen schaue ich mir den Abspann von Anfang bis Ende an. Das letzte Spiel war, denke ich, The Last of Us. Wenn man dieses Spiel spielt, gleicht es einer emotionalen Achterbahn, und als die Fahrt zu Ende war, saß ich einfach nur da und war baff. Ich schaute mir dann schließlich den kompletten Abspann an, zum großen Teil wegen des fantastischen Soundtracks. Einer meiner Freunde, mit dem ich an The Witcher gearbeitet hatte, war Teil des Entwicklerteams für The Last of Us, daher wollte ich dort auch seinen Namen entdecken.

8. Dein Lieblings-PlayStation-Multiplayer-Spiel.

Das ist leicht: Battlefield. Ich habe viele Tage und noch viel mehr Nächte damit verbracht, Teile der Reihe mit Freunden zu spielen. Ich erinnere mich an kein anderes Spiel, das mir so viel Freiheit und die Möglichkeit gewährt hat, epische Momente im Multiplayer zu erleben, wie es Battlefield getan hat.

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