Mein Leben mit Spielen: Elite: Dangerous-Schöpfer David Braben über seine liebsten Spiele

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Mein Leben mit Spielen: Elite: Dangerous-Schöpfer David Braben über seine liebsten Spiele

Nachdem das Release-Datum für Elite Dangerous auf PS4 fixiert ist, hat der CEO von Frontier Zeit um über Defender, Portal und mehr zu plaudern


Matthew Groizard, SIEA:

Diese Woche haben wir uns mit dem Entwickler David Braben unterhalten, der zusammen mit seinem Team bei Frontier Developments der Abenteuer-Weltraumsimulation Elite: Dangerous vor der Veröffentlichung für PS4 den letzten Schliff verleiht. Der Start auf PS4 ist für den 27. Juni angesetzt und ihr könnt das Spiel ab sofort im PlayStation Store vorbestellen.

Aber solange wir Davids Aufmerksamkeit hatten, dachten wir, fragen wir ihn doch für unsere fortlaufende Artikelreihe ein bisschen über sein „Leben in Spielen” aus. Wir haben ihn – wie immer – gebeten, sich zurückzulehnen und seinen Geist wandern zu lassen, und zwar zu:

Dem ersten Spiel, das du je gespielt hast.

Das erste Computerspiel, das ich je gespielt habe – und damals gab es eine lange Warteschlange, darum hat es eine ganze Weile gedauert -, war das originale Space Invaders von Taito, 1978 in einem Londoner Pub. Es hatte einen schwarz-weißen Bildschirm mit farbigem Overlay, sodass es aussah, als wäre es in Farbe. Ich weiß noch gut, wie ich es am Anfang jedes Mal unbedingt weiter schaffen wollte und wie frustriert ich dann immer war, dass der Schwierigkeitsgrad so schnell anstieg, je weiter das Spiel voranschritt, vor allem, weil jeder Versuch 10 Pence kostete!

Später kam dann Galaxian und danach Defender – mein absoluter Liebling unter den frühen Spielen -, aber irgendwie gerieten die Spiele aus dieser Zeit immer schnell in einen gewissen Trott hinein, der darauf abzielte, dass die Spieler immer weiter Münzen in die Automaten steckten.

Dem Spiel, das in dir den Wunsch auslöste, Entwickler zu werden.

Das erste Programm, das in mir den Wunsch weckte, Software-Entwickler statt nur Hobbyprogrammierer zu werden, war wahrscheinlich das Animal Learning Program in der Bedienungsanleitung für den Acorn Atom.

Es war unglaublich simpel, und es hatte nur ein paar Dutzend Zeilen, aber es konnte verblüffende Dinge. Es stellte eine Frage und dann noch eine und erriet so schließlich das Tier, an das man gedacht hatte, oder was auch immer man ihm beibrachte, und war in der Lage, aus seinen Fehlern zu lernen. Eigentlich erstellte es einfach nur eine sehr simple Datenbank, aber der entscheidende Faktor für mich daran war, dass das Programm auch tatsächlich simpel war: ein leicht verständliches Programm, das trotzdem ein komplexes Ergebnis hervorbrachte. Das brachte mich dazu, das Programmieren mit anderen Augen zu betrachten, und führte mich letztendlich zu dem, was wir heute prozedurale Generierung nennen.

Dem Spiel, das du gerne entwickelt hättest.

Damals war das wahrscheinlich Defender von Williams, geschrieben von Eugene Jarvis. Trotz seiner Schlichtheit fand ich es unheimlich toll, wie es indirekt eine Geschichte erzählte, ohne sie einem plump unter die Nase zu reiben. Man hatte die Aufgabe, kleine Menschen aus den Fängen ihrer Entführer zu retten, bevor sie verschleppt und in schreckliche Mutanten verwandelt wurden. Ich bin Eugene zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Event in Kanada begegnet und wir haben gemeinsam in Erinnerungen an diese Zeit geschwelgt.

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Dem letzten Spiel, das dich das Medium „Spiel” mit anderen Augen hat betrachten lassen.

Das kommt heutzutage leider ziemlich selten vor, aber z. B. Gang Beasts von Boneloaf, das sich derzeit im Early Access für PC befindet, hat mich umgehauen. Es ist ein Prügler mit lokalem Koop-Modus für acht Spieler, aber der größte Spaß daran ist sein Partycharakter – es ist im Grunde genommen ein „Suff”-Prügler. Das Spiel erinnert mich an die Anfangstage des Gamings, eine Zeit, die uns vielleicht entglitten ist.

Dem letzten Spielsoundtrack, den du beim Duschen vor dich hingepfiffen hast.

Es hat schon tolle Ohrwürmer in Spielen gegeben, aber der letzte, den ich im Kopf vor mich hingesummt habe, war die Schlussmelodie von Portal, der Song „Still Alive” von Jonathan Coultons, der während des Abspanns vom GlaDOS-Computer gesungen wird (direkt, nachdem man ihn vermeintlich vernichtet hat!). Der Song hat einen seltsamen und ziemlich witzigen Text und ist mir selbst nach all den Jahren noch im Gedächtnis geblieben.

Dem letzten Spiel, bei dem du es bis zum Abspann geschafft hast.

Ich glaube, das letzte Spiel, das ich durchgespielt habe, war wahrscheinlich Everybody’s Gone to the Rapture. Es ist ein ziemlich schräges, sehr relaxtes Spiel, aber am Ende war ich dann doch ganz heiß darauf, zu erfahren, worum es eigentlich geht. Ich war irgendwie besessen von diesen seltsamen Zahlensequenzen, die im Spiel vorkommen, und habe sie fleißig notiert, aber selbst nach dem Abspann war ich keinen Deut schlauer …

Übrigens haben wir die Stationen in Elite: Dangerous auch nummeriert! Vielleicht solltet ihr euch die Zahlen aufschreiben. 😉

Deinem Lieblings-Multiplayer-Spiel.

Was die letzten Jahre angeht, müsste ich hier, abgesehen von unseren eigenen natürlich, wohl wieder Gang Beasts nennen – vor dem letzten Update. Ich liebe die Unbekümmertheit dieses Spiels einfach! Das ist Unterhaltung, bei der man einfach abschalten kann!

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Elite Dangerous erscheint am 27. Juni als Datenträger- und Downloadversion für PlayStation 4 und kann ab heute europaweit im PlayStation Store vorbestellt werden.

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