Der Schöpfer des packenden Mystery-Spiels spricht über Inspirationen und potenzielle Fortsetzungen
Zin Hasegawa, Director, Root Letter:
Root Letter Letter ist ein einzigartiges Spiel hinsichtlich Atmosphäre, und die Leute haben ständig gefragt: “Was war die Inspiration dafür?”
Root Letter ist ein sehr persönliches Projekt für uns. Charakter-Designer Minoboshi Taro und ich teilen eine Leidenschaft für japanische Teenager-Filme aus den 70ern. Wir wollten schon immer an etwas arbeiten, das durch diese Gefühle inspiriert wurde. Dinge wie erste Liebe und Erinnerungen an unsere Schulzeit. Die Kadokawa Gruppe hatte stets eine Menge Mystery-Serien, entweder in Buch- oder Filmform, deshalb dachten wir, dass wir an einem Videospiel mit den gleichen Themen arbeiten sollten, das der etablierten Kadokawa-Tradition folgt.
Eines der wesentlichen Dinge, die wir tun wollten, war es, ein Setting zu erschaffen, das anders ist, um eine Seite Japans zu zeigen, die die Leute nur selten sehen. Die Shimane-Region ist interessant, da es einige Städte gibt, in denen die Berge aufs Meer treffen. Einer dieser Orte ist die Stadt Matsue. Wir wollten das Spiel außerdem in einer kleinen Stadt ansiedeln, ein großer Kontrast zu einer Großstadt wie Tokyo. Es gibt einen guten Grund dafür. In einer kleinen Stadt – mehr als in großen – wachsen Leute auf und halten ihr gesamtes Leben die gleichen Beziehungen aufrecht.
Dieses Spiel dreht sich darum, wie sich jene Beziehungen entwickeln, während sich eine der größten Fragen der Menschheit regelmäßig stellt: “Was, wenn ich in der Vergangenheit anders entschieden hätte?”
Eine der Verkörperungen dieses Gefühls – Nostalgie und die Beständigkeit der Vergangenheit – ist der Brief. Eine Art der Kommunikation, die mittlerweile nicht mehr oft verwendet wird, aber in unserer Jugend besaßen sie sehr persönlichen Charakter. Sie eignen sich perfekt dazu, die Vergangenheit einer Person zu ergründen, können aber auch sehr irreführende persönliche Artefakte sein, besonders wenn wir Geschichten erzählen oder über die Vergangenheit berichten.
Briefe erwecken in den Lesern auch eine gewissen Erwartungshaltung, besonders bei Brieffreundschaften. Ich denke, damit kann jeder etwas anfangen. Das moderne Äquivalent dazu ist, eine bisher nur online bekannte Person im echten Leben zu treffen.
Das ist nur eines der Themen, mit denen wir uns beschäftigen wollten. Beziehungen und die Art und Weise, wie Menschen emotional wachsen, sind ein komplizierter Prozess, daher gibt es viele Nuancen im Leben einer Person. Wenn man jung ist, hat man Träume und Erwartungen, die die Realität nicht immer erfüllen kann. Durch Briefe können wir einen Moment im Leben eines Charakters festhalten. Und dann, wie in einer Zeitkapsel, können wir sie durch die Interaktion des Spielers wieder erleben. Natürlich sind die Reaktionen dann nicht immer nur angenehm.
Letztendlich wollten wir ein Spiel haben, das sich gänzlich auf die Realität bezieht. Wir wollten, dass die Spieler das Gefühl haben, jemand zu kennen, im Guten wie im Schlechten; und dass sie den Eindruck hatten, einen Schauplatz und seine Bewohner gut zu kennen.
Wir arbeiteten beispielsweise sehr eng mit den Ämtern der Shimane-Region zusammen. Wir suchten Standorte und baten die Menschen, die wir während dieses Prozesses kennenlernten, Teil des Spiels zu sein. Sie halfen uns auch dabei, weitere interessante Orte zu finden, sie lasen das Skript und fügten lokalen Dialekt und Ausdrücke hinzu, um dem Spiel mehr Farbe zu geben; das passierte alles sehr natürlich.
Wir freuen uns sehr auf das Feedback der Spieler von Root Letter, besonders weil es auf der japanischen Kultur beruht. Wir sind aber auch sicher, dass die Themen des Spiels wie Nostalgie und Jugend universell sind. Auf einem gewissen Level gibt es eine Verbindung, die über kulturelle Unterschiede hinausgeht. Wir hoffen, dass westliche Spieler Freude am Lebensweg einer gewöhnlichen japanischen Person haben und in der Story ein wenig Spannung empfinden können — und vielleicht entsteht der Wunsch, nach Japan zu reisen und die Shimane-Region kennenzulernen.
Wie ihr wisst, ist Root Letter das erste Spiel in der Kadokawa Mystery Game Serie. Wir haben schon ein paar Ideen für das Sequel. Wir hatten drei Standorte in Japan als mögliche Settings. Für das erste Spiel, Root Letter, wählten wir Shimane. Der nächste Titel könnte anders sein, aber die Kadokawa Game Mystery Serie wird immer durch drei Elemente verbunden sein: die digitale Schauspielerin, ein Schauplatz mit einer faszinierenden Geschichte, und natürlich eine interessante Story mit einem spannenden Geheimnis.
Ich hoffe sehr, dass euch Root Letter Spaß machen wird und bedanke mich für all eure Unterstützung!
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