Untersucht in diesem gefeierten Abenteuer das Verschwinden des jungen Lucas Fairfax
Jonathan Burroughs, Variable State:
Hi, ich bin Jonathan Burroughs von Variable State. Ich möchte euch heute etwas über Virginia erzählen, den Mystery-Thriller, dessen Entwicklung ich vor Kurzem mit geleitet habe. Das Spiel wurde von Variable State entwickelt und wird von 505 Games veröffentlicht. Es steht ab heute für alle Spieler auf PlayStation 4 zur Verfügung – und PlayStation Plus-Mitglieder erhalten sogar 10 % Rabatt auf den Titel.
Virginia ist ein aufreibender FBI-Noir-Thriller, der im titelgebenden Staat der frühen 90er-Jahre spielt. Das Spiel dreht sich um Anne Tarver, eine erst vor Kurzem eingestellte FBI-Sonderermittlerin, und ihre Partnerin, Maria Halperin, die gemeinsam versuchen, das Rätsel zu lüften, das das Verschwinden von Lucas Fairfax umgibt. Lucas ist ein kleiner Junge, der im Ort Kingdom in Virginia lebt – einer kleinen Stadt mit einem Geheimnis.
Das Spiel wird von 505 Games herausgegeben – und nur dank ihrer Hilfe konnten wir Virginia überhaupt auf das PlayStation 4-System bringen. Die Zusammenarbeit mit 505 Games war einfach fantastisch. Sie haben uns erstaunlich viel Freiraum gelassen, den kreativen Prozess geschützt und uns zu jeder Zeit unsere eigenen Entscheidungen treffen lassen.
Neben mir gibt es noch einen anderen verantwortlichen Leiter für Virginia, nämlich Terry Kenny, der viele Animationen für das Spiel erstellt hat und Hauptverantwortlicher für den Grafikstil des Spiels ist:
„Unsere Philosophie beim Grafik- und Animationsdesign war, alles so simpel und deutlich wie möglich zu halten. Wir wollten auf unnötigen Schnickschnack verzichten, damit der Spieler die Bedeutung jeder einzelnen Szene erkennen und verstehen konnte, egal, wie kurz sie auch ist.”
„Es erforderte enorm viel Talent im Lösen von Problemen, an so einer abgespeckten Form von visueller Sprache festzuhalten. Zum Glück hatten wir ein Entwicklerteam, das immer nach der elegantesten Lösung gesucht hat.”
Virginia besitzt ein Element, das es im Vergleich zu anderen Spielen ungewöhnlich macht: Es macht in Echtzeit Gebrauch von Filmbearbeitungstechniken wie Schnitten, Überblendungen und Montagen, die in passenden Momenten während des Spiels in Erscheinung treten, um die Dramatik zu erhöhen und die Handlung voranzutreiben. Diese Schnitttechnik wird durch den Soundtrack von Virginia ergänzt, der vom Komponisten Lyndon Holland geschrieben wurde, einem Absolventen der National Film and Television School:
„Die Musik untermalt größtenteils die subjektive Perspektive unserer Protagonistin. Daher reagiert und ändert sie sich in vielen Fällen in Echtzeit, um ihre Gedankengänge musikalisch wiederzugeben – also in vielerlei Hinsicht so ähnlich, wie typische Filmsoundtracks arbeiten.”
„Oft haben wir Schnitte und spezifische Details der Animationen mit präzisen Zeitcodes in der Musik gepaart, um so den dramatischen Effekt der Szenen zu unterstreichen. Das letztendliche Ziel war es, einen Soundtrack zu erschaffen, der organisch klingt und sich anfühlt, als würde er gleichzeitig mit der Handlung voranschreiten, die sich dem Spieler offenbart.”
Die filmische Schnitttechnik erfordert, dass die Szenen nahtlos und augenblicklich ineinander übergehen. Kieran Keegan ist der leitende Techniker des Spiels:
„Virginia verwendet Schnitt- und andere Filmtechniken, um seine Story zu erzählen. Um das zu unterstützen, werden permanent Szenen unsichtbar im Hintergrund geladen und wieder aus dem Speicher entfernt. Niemand mag Ladebildschirme, daher bin ich froh, sagen zu können, dass uns diese Systeme ermöglicht haben, sie komplett aus dem Spiel zu entfernen.”
„Variable State ist ein kleines Team, und da die Zeit jedes Einzelnen kostbar ist, war es eine der obersten Prioritäten, diese Zeit optimal zu nutzen. Wir hatten uns für die Unity-Engine entschieden, da wir mit ihr schnell loslegen und Ideen durchprobieren konnten, während sie uns gleichzeitig ermöglichte, die PlayStation-Hardware optimal zu nutzen.”
Dafür, dass es ein eher kleiner Titel ist, weist Virginia eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Charakteren auf, die alle einen physischen Auftritt haben. Der Animationsaufwand für das Spiel ist vergleichbar mit dem eines großen Animationsfilms. Die ungeheure Menge an Arbeit konnte dank der Unterstützung von Niamh Herrity und ihres Animationsstudios Pink Kong Studios realisiert werden:
„Es hat uns gefreut, mit Variable State an ihrem neuen Spiel Virginia zu arbeiten. Es war eine großartige Erfahrung, und als wir das erste Mal mit Terry und Jonathan gesprochen hatten, wurde ziemlich deutlich, was ihre Vorstellungen in Bezug auf das Storytelling des Spiels waren.”
„Wir fanden die Prämisse und den durchgängigen Gebrauch der Musik klasse. Es war definitiv eine neue und innovative Art, eine tolle Geschichte für Spiele zu erzählen. Das bedeutete zwar, dass die Animationen und insbesondere ihr schauspielerischer Aspekt im Akkord erstellt werden mussten, aber wenn man sich das fertige Produkt so ansieht, hat sich diese Arbeit definitiv gelohnt.”
Eines der Mitglieder vom Animationsteam von Pink Kong war Abby Roebuck. Virginia war das erste Videospielprojekt von Abby:
„Die Animationen für Virginia waren eine ziemliche Herausforderung. Die Charaktere mussten eine Geschichte erzählen können, ohne ein einziges Wort zu sagen. Jede einzelne Person war ein potenzieller Verdächtiger und ihre subtilen Animationen haben einen immer wieder dazu gebracht, ihre Motive infrage zu stellen. Es gab einige Animationen, die ich immer wieder durchgegangen bin, um sie richtig hinzubekommen.”
„Mein liebster Part war, die Animationen zeitlich an die Musik anzupassen. Auf einen bestimmten Audioübergang zu warten, an den man seine Animation anpassen muss, hat enorm zur Spannung und Atmosphäre des Spiels beigetragen. Es hat wirklich Spaß gemacht und war sehr bereichernd.”
Zusätzlich zum großen Animationsaufwand sorgt der Gebrauch von Filmbearbeitungstechniken dafür, dass die Handlung schnell zwischen einer Reihe verschiedener Orte und verschiedener Tageszeiten wechselt. Künstler Stephen Brown war dafür verantwortlich, den Großteil der Szenen und Requisiten für Virginia zu erstellen:
„Neben der exzellenten Musik und den Animationen wird viel des Storytellings von den Orten übernommen, die man erkundet. Jedes einzelne Objekt, das die Räume von Virginia füllt, wurde sowohl aus der Perspektive der Charaktere als auch in Bezug auf die Interpretation seitens des Spielers wohl durchdacht.”
„Virginia ist ein großer Ort. Jede Umgebung erscheint beängstigender als die vorherige und viele von ihnen werden nur für einen flüchtigen Augenblick gezeigt. Jedoch wurde jede von ihnen mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail erstellt, was hoffentlich erkennbar ist. Nehmt euch Zeit, euch ausgiebig umzusehen. Ich bin mir sicher, dass es so einige Details gibt, die sogar den anderen Entwicklern entgangen sind.”
Virginia erreicht seinen eigenständigen, malerischen Look durch den Gebrauch von maßgeschneidertem Post-Processing, sorgfältig durchdachter Belichtung und modernen Shadertechniken. Matt Wilde war für den technischen Aspekt des Spieldesigns zuständig:
„Ich wollte sichergehen, dass das Spiel eine Optik besitzt, die den Stil der Charaktere und Umgebungen ergänzt. Obwohl es auf den ersten Blick ziemlich simpel aussieht, offenbart sich die wahre Tiefe des Spiels, wenn man erst einmal näher hinsieht. Außerdem haben wir ein einzigartiges Beleuchtungsmodell, das komplizierte Techniken und Effekte nutzt, bevor es zum semi-flachen Shadermodell wird, das man sehen kann. Dies soll dazu führen, dass sich alles in der Welt solide und passend anfühlt, obwohl der Stil augenscheinlich so simpel ist.”
„Die Nutzung von Farben ist ein wichtiger Aspekt für das Gesamtgefühl des Spiels. Wir haben speziell angefertigte Shader, die das berühmte Herbstlaub von Virginia nachstellen sollen. Die Beleuchtung in den Szenen reicht von subtil bis extrem, und Schlüsselmomente sind mithilfe von starken, bunten Effekten miteinander verbunden. Ich hoffe, dass dies alles dazu beiträgt, das Spielerlebnis der Spieler zu intensivieren.”
Neben der 3D-Grafik bietet das Spiel auch originale Illustrationen und Grafikdesigns vom Künstler und selbstständigen Spieleentwickler Conor Mccann, der sich extra Zeit abseits von seinen eigenen Projekten genommen hat, um an Virginia mitarbeiten zu können:
„Ein Spiel wie Virginia gibt es nicht allzu oft, und die Chance, an so was zu arbeiten, war eine seltene Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte.”
„Für die Illustrationen habe ich so getan, als sei ich ein aufstrebender Maler mittleren Alters, der gerade einen Auftrag vom Stadtrat erhalten hat, um eine Karte der Stadt anzufertigen. Die netten Leute von Variable State haben mitgespielt und mir einen der schönsten Momente meiner Karriere beschert.”
„Die Menü-Illustrationen sollten dazu dienen, die Story und das Setting auf spaßige Weise zu unterstreichen, anstatt bloß schmuckes Beiwerk zu sein. Ich habe die durchdachte Herangehensweise des Teams bei dieser Entscheidung äußerst geschätzt.”
Virginia ist das erste PlayStation 4-Spiel von Variable State. Es bildet den Abschluss von beinahe drei Jahren Arbeit, die Entwickler aus aller Welt umfasst, einschließlich England, Irland, Schweden, Belgien und den Vereinigten Staaten.
Es ist ein Spiel, dass die Beiträge vieler Einzelpersonen vereint. Ich konnte hier nur einige wenige nennen, doch jeder hat dem Spiel seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Als Terry und ich mit Virginia begannen, wollten wir damit ein Spiel erschaffen, das ein Abbild seiner Schöpfer ist. Es sollte durch die Arbeit in einem kleinen Team auch im fertigen Zustand immer noch die Pinselstriche seiner Erschaffer aufweisen.
Die Arbeit an diesem Spiel war eine große Herausforderung – eine, die ohne großes Glück, die Unterstützung und Geduld von Freunden und Familie sowie den guten Willen befreundeter Spieleentwickler und Spieleenthusiasten nicht möglich gewesen wäre. Durch die Unterstützung von 505 Games waren wir in der Lage, Virginia für PlayStation 4 herauszubringen. Ich bin außerordentlich dankbar dafür, dass der Publisher das Risiko mit einem solch ungewöhnlichen Spiel auf sich genommen hat, ohne dabei unsere künstlerische Freiheit einzuschränken.
Virginia ist ein unkonventioneller Mystery-Thriller. Und ein Experiment in Sachen Storytelling. Ich freue mich schon darauf, es mit der PlayStation-Community zu teilen.
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