Wie Call of Duty: Infinite Warfare echte Wissenschaft mit Science-Fiction vermischt

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Wie Call of Duty: Infinite Warfare echte Wissenschaft mit Science-Fiction vermischt

Brian Horton von Infinity Ward erklärt die Herausforderungen, die entstehen, wenn man Call of Duty ins Weltall verlagert


Matthew Groizard:

Auf der E3-Pressekonferenz von PlayStation letzte Woche hat Activision die neuesten Bilder und Videos zum kommenden Shooter Call of Duty: Infinite Warfare enthüllt. Durch die Erdatmosphäre fliegend zeigt das neue Gameplay, wie sich Entwickler Infinity Ward mit der Reihe mutig in neue Gefilde wagt.

Nach der Show konnten wir uns Senior Art Director und Branchenveteran Brian Horton schnappen, um mehr darüber zu erfahren, wie die neue Umgebung alles neu formt, vom Vorwärtsbewegen bis hin zum Werfen von Granaten.

„Eine Sache, die wir tun wollten, war, das altbewährte Call of Duty-Rezept zu nehmen und eine Möglichkeit zu finden, die Mechaniken zu erweitern. Auf visueller Ebene wollten wir etwas ausprobieren, was wir vorher noch nie gemacht haben”, so Brian über Infinite Warfares außerirdisches Setting.

„Die Herausforderung dabei war: Wie sieht so was denn eigentlich aus?”, führte er fort.

„Mit etwas Fingerspitzengefühl stellten wir uns eine Mischung aus NASA und der Navy vor: Man nimmt die militärischen Elemente der Navy, wie z. B. Kriegsschiffe, und bringt sie ins Weltall. Dort werden diese mit Design und Optik der NASA vermischt, und so kam letztlich etwas dabei raus, was wir als eine sehr plausible Zukunft ansehen.”

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Brian war sehr daran gelegen, zu unterstreichen, wie wichtig es war, über altbekannte Science-Fiction-Motive hinauszugehen und etwas zu kreieren, was sich wirklich wie eine Zukunft anfühlt, die wir einmal erleben könnten. Wir wollten unbedingt herausfinden, wie er und sein Team es geschafft haben, eine Balance zwischen glaubwürdiger Realität und spaßigem Gameplay zu finden.

„Wenn man sich zu sehr auf absolute wissenschaftliche Korrektheit fixiert, leiden einige Grundprinzipien darunter, die ein tolles Call of Duty ausmachen”, meint er.

„Man muss die Fakten etwas dehnen und wenden, um das zu erhalten, was man wirklich mit dem Spielerlebnis erreichen will. Also haben wir uns etwas künstlerische Freiheit in Sachen Wissenschaft erlaubt – schließlich ist das ein Produkt für die breite Masse, wie ein Actionfilm. Aber wir wollten sichergehen, dass wir nicht bei Laserstrahlen und Aliens landen.”

„Wir beginnen immer mit den Dingen, die wir schon kennen, und fragen uns dann: Welche Fantasien hat man über den Weltraum? Was kann ich beispielsweise in einer schwerelosen Umgebung machen?”

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„Und man erinnert sich: Schwerelosigkeit macht einen sehr langsam. Also wird man etwas brauchen, um sich schnell durch die Umgebung zu bewegen – und so entstand der Greifhaken.”

„Man kann eine Stelle auswählen, zu der man sich ziehen möchte, oder man kann damit einen Gegner greifen und ihn zu sich ziehen. Für uns bedeutet diese Greifmechanik, an der Grenze von Science-Fiction zu kratzen. Aber man kann sich immer noch vorstellen, wie jemand diesen Haken entwickelt hat.”

Ab da erzählte uns Brian von den verschiedenen Waffen, die im Trailer gezeigt wurden – inklusive der Gravitations-Granate, die ein Antigravitationsloch schafft, welches Gegner kurzzeitig in der Luft schweben lässt. Seine Begeisterung für die neue Technik, die er und sein Team entwickeln, war deutlich zu sehen. Als er angefangen hat, über Gadgets zu reden, wollte er gar nicht mehr aufhören:

„Gewöhnliche Granaten können in der Schwerelosigkeit eine Herausforderung sein, also haben wir eine Sucher-Granate entwickelt. Die Granate hat ihren eigenen Waffen-Antrieb, der beim Werfen an das Ziel ranzoomt und es in die Luft jagt. Wir haben einige dieser klassischen Waffen, wie z. B. Granaten, an die Umgebung angepasst.”

„Ein weiteres neues Hilfsmittel, das wir eingeführt haben, ist die kleine Roboterspinne. Anstatt einer Granate wirft man also dieses kleine Kerlchen, das einen Gegner anpeilt, sich an ihn heftet und explodiert.”

Nebenan können wir das Rumpeln und die Explosionen der Präsentation des Spiels hören, die hinter verschlossenen Türen den Journalisten gezeigt wird. Wir müssen uns fragen, wie das im Weltraum möglich ist. Dort herrscht ein Vakuum – wie funktioniert das mit den Geräuschen?

„Wir haben ein wenig nachgeforscht, um zu sehen, ob wir Geräusche im Weltraum simulieren können, denn im militärischen Einsatz wären fehlende Geräusche sehr von Nachteil. Man braucht die Rückmeldung – die Explosionen, das Vorbeizischen von Kugeln – um zu reagieren. Und das spielt natürlich auch für den Spieler eine Rolle.”

„Im Spiel ist dein Anzug in der Lage, diese Geräusche und Einschläge mit Hilfe von Photonen zu simulieren. Dadurch hat man eine taktische Wahrnehmung über seine Umgebung. Wir haben die Geräusche etwas gedämpft, aber sie sind immer noch da, um sicherzustellen, dass der Spieler Spaß an der Sache hat. Das ist eigentlich auch keine Science-Fiction, sondern sogar sehr plausibel.”

Diese Plausibilität zu erhalten, scheint das Hauptziel des Teams von Infinity Ward zu sein. Es hat uns sehr beeindruckt, wie viel Zeit das Team in die Recherche von realistischen Lösungen für die Herausforderungen, die die neue Umgebung mit sich bringt, gesteckt hat. Wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie das alles im finalen Spiel ablaufen wird.

Call of Duty: Infinite War erscheint weltweit am 4. November – ihr könnt es ab sofort im PlayStation Store vorbestellen.

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