Blut und Feuer – Far Cry Primal angespielt

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Blut und Feuer – Far Cry Primal angespielt

Ubisoft Montreal schickt euch auf einen intensiven Trip in die Urzeit.

Zwar würden wir, Angesicht zu Angesicht mit einem Raubtier, wohl anders darüber denken, aber im Grunde genommen, können wir Menschen uns als Spitze der Nahrungskette betrachten. Zugegeben, die Jagd zwischen den Kühlregalen ist nur minder spannend – ausgenommen die Steaks sind im Angebot! – doch in unseren Städten, Wohnungen und Autos gibt es nicht mehr viel in der Fauna, dass uns noch gefährlich werden könnte.

Vielleicht es es gerade diese Tatsache, die Spiele wie Far Cry Primal, die uns in eine wildere Zeit zurückschicken, so reizvoll machen. In Primal ist nichts umsonst; jeder Meter den ihr in Oros zurücklegt ist gefährlich, jeder Speer der nicht sein Ziel trifft, sind verschwendete Materialien und jeder schlecht geplante Angriff auf ein Mammut könnte eure letzte Jagd sein. In Far Cry Primal zahlt jedes Lebewesen mit seinem Schweiß und seinem Blut und nur der Stärkste und Klügste überlebt in dieser Welt. Keine schlechte Ausgangsbasis für einen Titel, der uns zu unseren ureigensten Charakterzügen zurückführt.

Genre:

Action

Systeme:

PS4

Wer hat’s gemacht?

Hinter dem Urzeitabenteuer steckt Ubisofts Montreal-Studio, welches 1997 eröffnet wurde und dessen nunmehr 1600 Mitarbeiter uns Hitserien wie Tom Clancy’s Splinter Cell, Prince of Persia und Watch_Dogs bescherten.

Worum geht’s?

In Far Cry Primal packen euch die kanadischen Entwickler 10.000 Jahre vor Christus in die Felle des urzeitlichen Jägers Takkar, der mit seinen Stammesangehörigen nach dem Land Oros und dem dort lebenden Abkömmlingen der Wenja sucht, die sich dort niedergelassen haben. Doch nach einer verunglückten Mammutjagd findet ihr euch alleine in diesem fremden Teil der Welt wieder. Viel schlimmer noch: Die Wenja dort sind fast an den Rand der Ausrottung getrieben worden und sind nun in alle Windesrichtungen verstreut.

Das könnt ihr so natürlich nicht hinnehmen und deshalb zieht ihr los um dem Volk der Wenja wieder auf die Beine zu helfen und es in bessere Zeiten zu führen.

Wie spielt es sich?

Wer die letzten zwei Far Cry-Iterationen gespielt hat, wird in mechanischer Hinsicht schon eine gute Vorstellung haben, was den Spieler erwartet, doch das Gewand, in dem sich der neueste Teil der Far Cry-Reihe präsentiert, ist nicht nur optischer Zuckerguss. Epochenbedingt müsst ihr euch von jeglicher moderner Hardware verabschieden und euch mit dem begnügen, was die damaligen Jäger und Sammler an Ausrüstung hatten — also Speere, Bögen, Keulen und Schleudern.

Durch die Abwesenheit von Schusswaffen hebt sich das Jagen als entscheidendes Gameplay-Element viel deutlicher hervor, denn zu Beginn eures Abenteuers seid ihr wahrlich keine Ein-Mann-Armee. Stellt euch also schon mal darauf ein, bedacht durchs Unterholz zu schleichen, während ihr euren Bogen angelegt habt. Trefft ihr auf massivere Geschöpfe, wie Säbelzahntiger oder Mammuts, empfiehlt sich der Einsatz eurer Speere, denn wer gut zielt, kann mit diesen Wurfgeschossen verheerenden Schaden anrichten; auch bei menschlichen Gegnern, sollte dies notwendig sein.

Je mehr Missionen ihr erfüllt und je größer euer Stamm wird, desto mehr Fähigkeiten könnt ihr erlernen, die euch zu einem immer gefährlicheren Jäger werden lassen. Doch ihr solltet nie dem Irrglauben verfallen, dass ihr die Spitze der Nahrungskette seid — wer seine Aufmerksamkeit im Dorf lässt, endet sehr schnell zwischen den Kiefern eines Raubtieres.

Quickie oder Langzeitbeziehung?

Wer durch die Hauptmissionen hetzt, wird nicht allzu lange brauchen, allerdings macht man sich damit das Spiel nicht unbedingt leichter und Oros ist eine wunderschöne Welt, die zum Jagen, Sammeln und Entdecken einlädt. Wer keinen Stress hat, kann hier schon eine gute Weile verbringen.

Gefällt euch, wenn ihr…

…Far Cry 3 und 4 in euer Herz geschlossen habt und nun eure animalischere Seite entdecken wollt.

Ideal, um…

…sich auf die Jagd nach gefährlicher Beute zu machen, ein Volk zu retten und auf Mammuts und Säbelzahntigern zu reiten.

Besonderheiten:

Ihr tragt in Far Cry Primal nicht um sonst den Spitznamen “Beast Master”, denn schon nach kurzem Aufenthalt in Oros erlernt ihr das Zähmen von Wildtieren. Während ihr eure Eule als Scout und gelegentlichen Attentäter einsetzen könnt, stellen Berglöwe, Wolf, Bär uvm. eine weitere gefährliche Waffe in eurem Arsenal dar. Je gekonnter ihr im Umgang mit euren Begleitern werdet, könnt ihr im weiteren Spielverlauf sogar auf den kräftigeren Vertretern reiten und auf bzw. mit ihnen attackieren.

Können meine Kinder damit spielen?

Far Cry Primal bietet zwar keine überzogene Brutalität, doch Samthandschuhe trägt der Titel auch keine. Die Zeit war rau, blutig und ein ständiger Überlebenskampf, der schonungslos dargestellt wird.

Womit überrascht Far Cry Primal?

Besonders überraschend ist das Feeling, das der Titel vermittelt. Waren das Jagen und Sammeln von Rohstoffen in den letzten Teilen noch irgendwie Beiwerk zum eigentlichen Game, wirken diese Tätigkeiten in Primal viel wichtiger und integraler, da die Rohstoffe nicht nur dazu dienen, euren Stamm zu vergrößern, sondern ihr braucht sie auch immer wieder, um eure Werkzeuge und Waffen herzustellen. Weiters wird überlegtes Vorgehen besonders belohnt.

Stellt euch einfach mal diese optimale Situation vor: Ihr habt euch an eine Gruppe eines feindlichen Stammes angeschlichen. Den Eingang verseht ihr mit einer Falle, bevor ihr mit eurer Eule die Lage abcheckt. Nach einer Runde stürzt sich der Begleiter von oben auf den Aussichtsposten der Gruppe und schaltet so den Höhenvorteil der Gegner aus. Schnell ein Pfeil angelegt und abgefeuert, fällt der nächste Jäger, bevor der Rest der Gruppe reagieren kann. Nun stürmen die Nahkämpfer mit ihren Keulen auf euch zu, doch während der erste bereits an der Falle scheitert, kommt auch der letzte Angreifer nicht weit, da ihr eurem Säbelzahntiger den Angriffbefehl gebt und dieser den Hinterhalt mit einem gewaltigen Biss zu einem Abschluss bringt. Willkommen in der Urzeit!

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