Wer schon lange mal ein Spiel gesucht hat, in dem nichts schießt, explodiert oder uns sonst um die Ecke bringen möchte, sollte dieses MMO-Experiment am Radar haben.
Spiele, in denen man mit der digitalen Welt interagiert, ohne etwas (wie z.B. andere Spieler) zu Kleinholz zu verarbeiten, sind zu einer sehr raren Begebenheit geworden. Sich gegenseitig zu helfen ist oft nur ein Mittel zum Zweck, da ein größeres Böses, wie auch im echten Leben, eint. Die Entwickler von Wander wollen mit ihrem Werk diesem Trend entgegenwirken und uns wieder dazu motivieren Dinge zu entdecken und uns gegenseitig – sei es aus Freundlichkeit oder Neugierde – unter die Arme zu greifen. Diese Idee finden wir gut und sind schon einmal losgewandert.
Genre: Adventure
Systeme: PS4
Wer hat’s gemacht?
Nicht ganz so kreativ wie in ihrem Spiel, zeigt sich das Team dahinter in ihrer eigenen Namensfindung. So nannten sich die Damen und Herren rund um Teamchef Loki Davidson kurzerhand Wander MMO und begannen damit Davidsons Vision von einem gewaltfreien Spiel umzusetzen. Davidson, geboren im ländlichen Australien, formte die Idee für Wander nach Jahren des Reisens durch Deutschland, Russland, Korea, Serbien und Usbekistan. Alles ohne Explosionen.
Worum geht’s?
Ihr erwacht in Wander als Baumwesen, sogenannte Orens, und könnt euch an nichts erinnern. So beginnt ihr eure Entdeckungsreise durch den Urwald, der euch umgibt, auf der Suche nach Hinweisen, wer oder was ihr seid. Auf eurer Suche nach Spuren eurer Herkunft trefft ihr auf andere Spieler, denen es ähnlich geht, und gemeinsam gilt es, die Geheimnisse der Insel zu entschlüsseln.
Nach einiger Zeit wird klar, dass es sich bei euch um eine Art von Formwandler handelt und je mehr ihr von der Insel und ihren Einwohnern entdeckt, desto mehr Formen könnt ihr annehmen, darunter die majestätischen Greifen, die amphiben Azertash oder die menschenähnlichen Hira.
Wie spielt es sich?
Wander ist eine spannende Idee, denn der Fokus des Titels liegt auf dem Entdecken der Insel und der Interaktion mit anderen Spielern. Diese wird zunehmend wichtiger, denn in Wander gibt es weder ein HUD noch eine Karte, die euch zeigt, wo ihr seid oder wo ihr hinmüsst. Der einzige Hinweis, den ihr bekommt, dass ihr in der Nähe einer geheimen Stätte gestolpert seid, die weitere Informationen enthält, ist eine Art Sirenengesang (der von echten Opernsängern gesungen wird), der abhängig von eurer Entfernung zu oder abnimmt.
Habt ihr eine der geheimen Stätten gefunden, winken entweder mehr Informationen zur Insel, eine neue Form, in die ihr euch verwandeln könnt oder ein neues Zeichen der In Game-Sprache, die der einzige Weg ist, mit anderen Spielern zu kommunizieren. Dabei hat jedes Wort ein bestimmtes Symbol, das ihr mit dem Touchpad des Controllers eingebt. Wollt ihr einen anderen Spieler z.B. begrüßen oder verabschieden formt ihr einen Kreis.
Quickie oder Langzeitbeziehung?
Sehr motivierte Entdecker werden die Insel bald auf den Kopf gestellt haben, doch wenn ihr nett seid und anderen Spielern helft bzw. einfach mal die digitale Natur um euch herum genießt, sollte schon ein wenig Zeit ins Land streichen.
Gefällt euch, wenn ihr…
…Spiele ohne Krach-Bumm schätzt und Entdeckernaturen seid.
Ideal, um…
…mal ein wenig zu entspannen und nette Leute zu treffen.
Besonderheiten:
Es gibt keine Bedrohungen in Wander und der einzige Weg mit anderen zu kommunizieren ist die In Game-Sprache Rozhda.
Können meine Kinder damit spielen?
Auf jeden Fall. Das Spiel ist frei von Gewalt und ermutigt Spieler auf Entdeckungsreise zu gehen.
Womit überrascht Wander?
Die Abwesenheit eines HUDs und sehr dezente Aufforderungen einen Knopf zu drücken geben dem Spiel einen eigenen Charakter. Auch die Abwesenheit eines Soundtracks passt in das Konzept, da die Geräusche der Natur viel stärker in den Vordergrund rücken.
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