Seit der Enthüllung des PlayStation 4-Systems im Februar wurde das Innenleben der PS4 in allen Medien mehr als ausführlich diskutiert. Ihr habt erfahren, wie viel Arbeitsspeicher das System bieten wird, welche Grafikchips zum Einsatz kommen werden, wie viel GB Speicher integriert sein werden und so weiter. Und zumeist hat der Architekt des Systems, Mark Cerny, genau erläutert, weshalb diese technologischen Entscheidungen getroffen wurden.
Doch beim Konsolen-Design gibt es natürlich zwei Seiten: das Innenleben eines Systems und das Äußere – und über Letzteres wurden bislang noch nicht allzu viele Worte verloren. Daher hat sich unser Kollege Fred Dutton vom UK Blog letzten Monat mit Tetsu Sumii unterhalten, dem für das äußere Erscheinungsbild des PS4-Systems verantwortlichen Chefdesigner in der UX Platform Design Group, um mehr über die Design-Grundsätze des neuen Systems zu erfahren.
„Als wir mit der Arbeit am Produktdesign des PS4-Systems begonnen haben, ging es zunächst nicht um die Form des Systems. Wir haben uns vielmehr gefragt, wie wir durch das Produkt eine neue Markenidentität schaffen können”, erklärt Sumii.
Ohne ins Detail zu gehen, räumt Sumii ein, dass sein erstes Konzept für das PS4-System „komplett anders” war als das endgültige Design. Seine Kernphilosophie für das Design des PS4-Systems blieb jedoch unverändert und spiegelt sich klar in den markanten Linien und Konturen des Launch-Modells wider.
„Ich wollte ein einfaches Objekt für das Wohnzimmer gestalten. Manchmal haben Produkte ein leicht übertriebenes Design. Dabei ist ‚einfach’ oft besser. So sehe ich das zumindest”, sagt er.
Außerdem legte Sumii-san Wert darauf, dass das Gerät aus jedem Winkel einen guten Eindruck macht, egal ob die Spieler es liegend platzieren oder im Standfuß hochkant aufstellen.
„Ich hatte die Horizontale im Kopf, nicht nur die Vertikale”, erläutert er weiter. „Und ich habe mir Gedanken über die Rundumansicht gemacht. Auch die Rückseite sollte schön anzusehen sein.”
Zwar wurde das Erbe früherer PlayStation-Systeme nicht über Bord geworfen (PlayStation-Veteranen erkennen im Aussehen des PS4-Systems vielleicht einige Elemente der PS2-Konsole wieder), doch eine neue Hardware-Generation rechtfertigt einen frischen Design-Ansatz. Sumii-san, der vor dem Projekt in der Mobilfunk-Sparte von Sony tätig war und damit sein Debüt im Konsolendesign gab, brachte die gesuchte neue Perspektive.
„Es gehört zu meinen Aufgaben, eine einheitliche Identität für PlayStation zu schaffen. Aus diesem Grund hatte ich beim Design nicht nur die Konsole selbst im Blick, sondern auch den DUALSHOCK 4 Wireless-Controller, die DUALSHOCK 4 -Ladestation, den vertikalen Standfuß, das Mono-Headset, PS Vita – einfach alles”, sagt Sumii-san.
„Ich denke, das Markenimage von PlayStation braucht eine kleine Veränderung. Es ist schließlich ein neues System und wir müssen andeuten, wohin der Weg in Zukunft gehen wird. Daher sollte es eins der schicksten, coolsten und intelligentesten Produkte von Sony werden – nicht nur von Sony Computer Entertainment, sondern von Sony insgesamt.”
„Es sollte eines der besten, coolsten und ausgereiftesten Produkte sein, die wir jemals geschaffen haben. Das war unser Ziel”, bekräftigt er.
Als Fred direkt nach dem kurzen Gespräch das eindrucksvolle, kompakte PS4-System in den Händen hielt, musste er anerkennen, dass Sumii und sein Team genau das geschafft haben. Und da der Launch in nicht einmal mehr zwei Monaten ansteht, könnt ihr euch schon sehr bald selbst davon überzeugen.
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