Wie bleibt einem eine Saison in Erinnerung? Triumphal mit Erfolgen für die Ewigkeit? Oder eine krachende Schande für die Vereinsgeschichte? Oftmals reichen wenige Momente aus, um ein ganzes Jahr von einem Extrem ins Andere zu kippen.
Unser Young Journalist Marcel hat das kürzlich am eigenen Leib erfahren. Er war dabei als der FC Bayern München in der heimischen Allianz Arena Arsene Wengers Kicker von Arsenal London empfing – und beinahe in ein tiefes Tal der Tränen gestürzt wurde.
Am Ende hat es noch zu einem Happy End mit blauem Auge gereicht. Marcel erklärt euch die Details am besten selbst 😉
Mit großen Erwartungen fuhr nicht nur der FC Arsenal nach München. Die Ausgangslage war klar, sollte aber noch mehr als ins Wanken kommen. Dazu aber später mehr. Die Kältekammer-Arena machte ihrem Namen wieder alle Ehre an diesem Tag, mit Schneefall und vier Grad Minus.
Erste Station vor Spielanpfiff war ein Interview mit dem Live-Kommentator Béla Réthy. In einem lockeren Gespräch beantwortete er sehr geduldig meine Fragen,
zum Beispiel wieviel Live Fußball im TV er sich privat noch zumute. Überraschend antwortete er, er schaue Fußball immer noch sehr gern, auch die zweite Liga.
Zum Thema Technische Hilfsmittel/ TV-Beweis meinte er, dass es im Rahmen der Gerechtigkeit doch Sinn machen würde, das eine oder andere ausgereifte System zu übernehmen. Als Beispiel führte er das Tor bzw. Nicht-Tor von Bloemfontain an.
Nachdem ein sehr gut gelaunter Béla Réthy all meine Fragen beantwortet hatte, bedankte ich mich bei ihm, ehe er im Ü-Wagen verschwand.
Weiter ging es in den Champions Club, der für den Rest des Abends der Ausgangspunkt für alle Aktionen sein sollte. Wie soll man diesen Club beschreiben – Essen toll, Sound toll, Stimmung toll.
Kurz vor 20 Uhr durfte ich dann den Innenraum der Arena betreten. Die Spieler beider Teams waren schon auf dem Rasen um sich warm zumachen. Nach einer kleinen „Ehrenrunde” im Innenraum ging ich auf meinen Sitzplatz, um mich mental auf das Spiel vorzubereiten.
Schon nach drei Minuten Horrorszenario, Olivier Giroud vom FC Arsenal netzte für seinen Club ein. Nach dem 3:1-Hinspiel-Erfolg der Bayern war dies kein Traumstart. Ein frühes Gegentor war das, was Spieler und Verantwortliche des FC Bayern tunlichst vermeiden wollten. Und so plätscherte die erste Halbzeit ohne große Torraumszenen dahin. Abpfiff erste Halbzeit. Jetzt aber schnell in den Champions Club.
Der FC Bayern kam ein wenig bissiger aus der Kabine und dominierte weitestgehend das Geschehen auf dem Platz, ohne den letzten Pass zu spielen oder zu suchen.
Nervlich war das kein schönes Spiel für einen FC Bayern Fan. Man wusste: wenn der FC Arsenal hier noch eins nachlegt, werden alle nervös. Und dann kam, was kommen musste: in der 74. Spielminute nach einem Eckball stocherte Laurent Koscielny vom FC Arsenal den Ball über die Linie. 0:2. Verdammt. Noch ein Ding und wir sind draußen!!
90 Minuten sind rum, der vierte Offizielle zeigt drei Minuten Nachspielzeit an. Der FC Bayern spielt die letzten drei Minuten clever in der gegnerischen Hälfte an der Eckfahne herunter. Und dann Abpfiff. Wow, eine 0:2 Niederlage fühlt sich doch wie ein Sieg an, komisch.
Der krönende Abschluss dieses Tages war die Trainer- PK. Ich nahm inmitten der englischen und deutschen Pressevertreter Platz und lauschte den Ausführungen der beiden Trainer.
Arsene Wenger, der Trainer vom FC Arsenal, war sehr enttäuscht über das Ergebnis, aber sehr stolz auf seine Mannschaft, die hier gekämpft hat. Er merkte an, dass solche Spiele in 180 Minuten gewonnen werden und es hier nicht gegen einen FC Bayern gereicht hat. Weiter zeigte er sich über das Ausscheiden aller Premier League Clubs sehr betrübt.
Jupp Heynckes bestätigte die gute Leistung vom FC Arsenal. Im Gegensatz dazu kritisierte er bei seinem eigenen Team mangelnde Bewegung, die fehlende Eroberung zweiter Bälle und die nicht vorhandene Aggressivität. Für die Auslosung am Freitag den 15.03.2013 wünschte er sich keinen Gegner, da alle Gegner in der Champions League schwer zu spielen sind.
Den sehr spannenden und kurzweiligen Abend ließ ich im Champions Club ausklingen.
Danke nochmal an alle, die das ermöglicht haben.
Gruß und hoffentlich bis demnächst, euer
Marcel Bernhart
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