Praktische Spielerfahrung: BioShock Infinite für PS3

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Praktische Spielerfahrung: BioShock Infinite für PS3

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Genialerweise entspricht das Opening von BioShock Infinite auf subtile Weise den ersten Momenten des originalen BioShock. In beiden Spielen findet ihr euch selbst in einem wilden Ozean treibend wieder, langsam euren Weg in Richtung eines Leuchtturms machend, welcher stolz aus dem mürrischen Meer herausragt. Der entscheidende Unterschied ist, dass ihr diesmal nicht in die kühlen Tiefen des Atlantiks gestürzt seid, sondern euch hoch in die Lüfte auf der Suche nach Columbia erhebt, ein schurkischer Stadtstaat, der sich von den US Staaten in einer alternativen Version des Jahres 1912 losgesagt hat.

In beiden Spielen sind die Dinge nicht so, wie sie zunächst scheinen. Bioshocks Unterwasserstadt Rapture funktionierte durch schwammige Agenden unter dem Deckmantel der Philosophie und Gelehrsamkeit, aber lag ganz klar schon in seinen letzten Atemzügen, als ihr zum ersten Mal einen Fuß in seine Geister-Hallen gesetzt habt.

Columbias Krankheit ist ebenfalls tödlich, liegt aber tiefer, entzieht sich der direkten Entdeckung. Tatsächlich sind eure ersten 30 Minuten in Columbia warm und friedlich, fast schon idyllisch. Der Schein unzähliger Kerzen erleuchtet euch den Weg in die Stadt während engelsgleiche Chöre angenehm im Hintergrund summen.


Es lohnt sich, sich langsam zu bewegen, um die Liebe zum Detail des Spiels besser aufnehmen zu können, seien es nun die Menschentrauben, die sich auf dem lokalen Jahrmarkt tümmeln, die Kolibris, die geschäftig von Rosenbusch zu Rosenbusch summen, oder die Kinder, die in den Wasserspritzern eines geöffneten Feuerhydranten spielen. Columbia lebt.

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Da dies BioShock ist, wisst ihr natürlich, dass irgendwo eine Schlange in diesem Garten Eden lauert. Diese Schlange könnte gut in Form von Vater Comstock kommen, einen selbsternannten Propheten Columbias, welcher rassische Reinheit predigt und sich endlos mit dem Vox Populi bekriegt, eine Rebellen-Truppe, die andere, aber vielleicht ähnlich fragwürdige Ansichten vertritt. In BioShock ist der Kampf zwischen diesen beiden philosophisch unvereinbaren Fraktionen die Triebkraft für vieles der Geschichte des Spiels.

Wenn ihr die Entwicklung von BioShock Infinite nicht verfolgt habt: Ihr spielt die Rolle des ehemaligen Pinkerton Agenten Booker DeWitt, einem erfahrenen, aber verfolgten Detektiv. DeWitt wurde genötigt, Columbia zu infiltrieren um Elizabeth zu evakuieren, einem gefangen genommenen Teenager, die die erstaunliche Macht hat, Risse in der Raumzeit zu öffnen.

Elizabeth ist eine regelmäßige Verbündete und Irrational Games hat einen beträchtlichen Aufwand und Mühe aufgebracht, damit ihre Präsenz willkommen ist. Sie ist klug genug, sich aus der Sicht zu ducken, wenn der Hauptcharakter anfängt zu fliegen und versorgt euch hilfreich mit heilende Items und Munition, wenn ihr in Gefahr seid. Und noch besser: Sie bereichert das Spiel, welches mit ein paar extrem dunklen und verstörenden Themen inne hat, mit einem wunderbaren Glimmer des Humors und der Unschuld.

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Verglichen mit dem BioShock von 2006 fühlen sich Infinites Schiess-Grundlagen sicherer und zufriedenstellender an. Ich spielte mit einer Vielzahl Waffen — Pistole, SMG, Karabiner, Sniper Rifle und RPG — und sie alle bewiesen, dass sie wirksame, vielseitige Todesbringer sind. Obwohl das Spiel jetzt ein Zwei-Waffen-System hat, habt ihr immer noch die Möglichkeit, eure Waffen mittels Automaten, die überall in Columbia verteilt sind, zu upgraden und Genauigkeit, Schaden, Clip Größe und vieles mehr zu verbessern. Das aufpolierte Steuerungssystem hat vernünftigerweise einige Schlüsselaktionen neu zugeordnet, inklusive einer Melee Attacke via Dreieck Button und einem nützlichen Sprint, aktiviert via L3. Alles in allem fühlt sich die DualShock 3 Steuerung solide, gewohnt und verlässlich an. Während die finale Version des Spiel den PlayStation Move Controller unterstützen wird, konnten wir das leider dieses Mal nicht ausprobieren — wir schauen zu, dass wir dies so schnell wie möglich tun.

Vigore sind die Antwort Infinites auf Plasmide, und auch sie haben eine stark erweiterte Funktionalität bekommen. Jeder Vigor kann auf zwei verschiedene Arten benutzt werden; drückt Devils Kiss und ihr werft einen explosiven Feuerball, ladet ihn auf und ihr werft eine feurige Mine. Murder of Crows bewies, ein besonders zerstörerischer, aber Energie-intensiver Vigor zu sein, während Bucking Bronco Feinde aus ihrem Versteck und in die Sicht meines treuen Wiederholungstäter katapultierte. Mein Liebling war wahrscheinlich Possession, welcher es mir möglich machte, aus der Entfernung feindliche Türme zu zerstören und Extra-Münzen an den Automaten zu bekommen. Wie bei BioShocks Plasmiden könnt ihr auch die Vigore upgraden, um zusätzliche Effekte und Leistungen zu bekommen, obschon die Art des Upgradens hier abwechslungsreicher und flexibler zu sein scheint.

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Letztendlich ist noch erwähnenswert, dass die PS3 Version des Spiels scharf aussieht und weich läuft, sogar wenn die Szenerie in den schwindelerregenden Skyhook Segmenten spielt. Ladezeiten waren auch selten.

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