Angespielt: Rage

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Wenn Rage im kommenden Oktober endlich erscheint, liegt bereits ein weiter Weg hinter dem Spiel. Vier lange Jahre ist es her, dass ID Software ihr großes Demoprojekt für die neue, firmeneigene ID Tech 5 Engine erstmals ankündigten. Vier lange Jahre, in denen die Fans permanent in diesem schrecklichen Zustand irgendwo zwischen Vorfreude und Ungewissheit verharren mussten.

Trotzdem büßte das Projekt niemals seine Popularität ein und war auf der vergangenen gamescom einer dieser Titel, die in der Werbung zwar von anderen Titeln verdrängt, in den Messehallen aber trotzdem von unzähligen Fans heiß diskutiert wurden.

Für uns hat die lange Leidenszeit auf der Messe endlich ein Ende gefunden. Auf dem Bethesda-Stand im Businessbereich durften wir eine Stunde lang Hand anlegen und uns selbst ein Bild über das hochinteressante FPS-/Racing-/RPG-Crossover-Spiel machen.

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Unsere Spielsession setzt ganz zu Beginn des Games ein. Als einer der wenigen Überlebenden eines Meteroiteneinschlags kämpfen wir uns zu Fuß und auf rasanten Dünen-Buggys durch eine ungastliche Welt. Plötzlich werden wir von einem Mutanten angegriffen und wähnen uns schon im Totenreich, als ein erfreulich menschlich aussehender Siedler uns im letzten Moment rettet. Sehr freundlich. Natürlich stehen wir jetzt auch in seiner Schuld und erklären uns bereit, ein paar Aufträge für ihn zu erledigen.

“Aufträge erledigen” bedeutet für uns zunächst einmal, irgendwelche Gebäude von diesen abartigen Mutanten zu befreien. Das macht bei dem grundsolidem Shooter-Gameplay zwar schon ordentlich Spaß, Rage wäre aber nur halb so viel wert, wenn man auf Weg zu den Aufträgen nicht mit coolen und aufrüstbaren Fahrzeugen durch das Wasteland düsen müsste.

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Genauso wie das klug durchdachte Action-Gameplay, funktionieren die Racing-Passagen ebenfalls sehr gut und intuitiv. Die Fahrten sind flüssig und schnell, die Fahrzeuge sprechen gut an. Hin und wieder sind wir ein wenig voreilig von unserem Gefährt geworfen worden weil wir eine kleine Felswand touchiert haben, aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch.

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ID Software macht das, wofür alle Bethesda-Entwickler am Besten bekannt sind: Sie werfen den Spieler in eine post-apokalyptische Gesellschaft und konfrontieren ihn mit den teils perversen Überresten der Zivilisation. Es wäre Herausforderung genug, wenn es hier nur ums Überleben gehen würde, doch ohne Mission würde man all diese kranken und doch in ihrer Tristess und Grausamkeit aufregenden Attraktionen verpassen.

Man könnte jetzt vielleicht erwarten, dass das Spiel eine für Egoshooter altbekannte Krankheit (oder auch Stärke, je nach Geschmack des Spielers) mitbringt und den Spieler von der Story distanziert um ihn etwas alleingelassen in diese merkwürdige Welt zu schicken. Doch von dem Moment, an dem man nichtsahnend durch eine scheinbar verlassene Ruine wandert und plötzlich völlig unvermittelt von einem Mutanten angegriffen wird, der einen in sein Lager zerrt und eine völlig neue Ausgangslage im Level schafft, wird einem klar, dass das Spiel alles unternimmt, um den Spieler tief in die Story hineinzusaugen.

Auch wenn die Spielwelt mit ihrem Aussehen und ihren verschiedenen Gruppierungen ohne weiteres eine Erweiterung von Fallout 3 sein könnte, zeigt Rage nicht diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Spieler. Plötzlich eintretende Events wie das oben Beschriebene sorgen dafür, dass der Spieler nicht mehr die Wahl hat, der Story zu folgen oder es zu lassen. Ob man die Atombombe in der Siedlung in die Luft jagt oder nicht, steht nicht mehr zur Debatte. Die Bombe MUSS gefälligst entschärft werden. Und vermutlich passieren auf dem Weg zum Zündkopf noch drei Überfälle, die jede Zielsetzung völig auf den Kopf stellen.

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Die Storyführung lässt es schon vermuten, das Gameplay bestätigt es: Rage setzt voll und ganz auf immerwährende Abwechslung. Im Großen bedeutet das, dass man seinen Charakter und seine Fahrzeuge rollenspielartig entwickelt und modifiziert, um dann in bester und flüssiger FPS-Manier ein paar Mutanten niederzustrecken bevor man in Form eines Racers flüchtet. Im Kleinen wird dieser Trend aber fortgesetzt. ID Software lässt den Spieler noch nicht mal sterben ohne nicht ein kleines Minigame dazuzupacken. Wenn die Lebensleiste leer ist, kann man sich über ein kleines Geschicklichkeitsspiel mit den beiden Analogsticks noch einmal wiederbeleben.

Rage ist rasant, dicht und widerlich – genau der richtige Zeitvertreib für den Herbst. Freuen wir uns auf den PlayStation 3 Release im Oktober.

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