MUBI-Movie Poster of the Week: Das Beste aus 2010

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Love Still Here

Unentschieden an Position 1: ICH BIN DIE LIEBE und I’M STILL HERE

Meine Filmplakatfavoriten des Jahres 2010: eins für meinen Lieblingsfilm des Jahres, das andere für einen Film, den ich nicht einmal gesehen habe. (Nicht, dass ich es nicht gewollt hätte, aber Casey Afflecks Geständnis am Eröffnungswochenende hat meinen Enthusiasmus etwas gedämpft.) Ein perfektes Paar.

Ich habe eine Schwäche für einfache Filmplakate, bei denen perfekt ausgewählte Schrift auf ein wunderschönes Film-Still gedruckt wird, doch diese hier sind etwas ganz anderes. Zum einen handelt es sich eher um Porträts als um Stills (Tilda Swinton in vollendeter Eleganz, Joaquin Phoenix kalkuliert zerzaust). Zum anderen wurde den Titeln ebenso viel Aufmerksamkeit gewidmet wie den Bildern. Sie scheinen mit ihnen zu ringen, sie womöglich zu überwältigen und letztendlich zu umarmen. Es ist schön zu sehen, wie Serifen- und Script-Schriftarten im Zeitalter des „Sans Serif”-Minimalismus so stilvoll eingesetzt werden. Ich wünschte nur, Ich bin die Liebe hätte nicht so viel für die Kulisse ausgegeben – etwas, das I’m Still Here völlig vermeidet (und stattdessen in Designer und Fotografen investiert). Ich bin die Liebe wurde von The Refinery entworfen, I’m Still Here vom großartigen Kellerhouse, der auch mein Lieblingsposter aus dem Jahre 2009 entworfen hat.

3. BLACK SWAN

Die Filmplakate des Jahres, über die am meisten gesprochen und in Blogs geschrieben wurde, kamen als Viererserie in limitierter Auflage mit illustrierten Teaser-Siebdrucken für Black Swan daher und wurden von den britischen Designern LaBoca kreiert. Sie sind genial, und abgesehen davon, dass ich gerne einen Satz besitzen würde, gibt es nicht viel mehr darüber zu sagen. Dies ist mein Liebling unter den Vieren, der am besten die düsteren Wandlungen und bösartigen Verbindungen des Films widerspiegelt.

Expendables

4. THE EXPENDABLES

The Expendables, Sylvester Stallones Reigen knallharter Stars (ein heimlicher Favorit einiger Mitglieder des MUBI-Teams), wartete mit dem gewöhnlichen Wust von Charakter- und Ensemble-Plakaten auf (IMP Awards zeigt 22 unterschiedliche Designs), von denen keins besonders hervorstach. Doch dieses wundervoll illustrierte mexikanische Plakat spielt in einer ganz eigenen Liga.

American

5. – 7. THE AMERICAN, AND EVERYTHING IS GOING FINE und CARLOS – DER SCHAKAL

Die Rache der Schwarz-Weiß-Bilder. Obwohl es nicht perfekt ist, war das Plakat zu The American diesen Sommer eine Wohltat für die Augen in den Multiplex-Kinos. (Es war definitiv das einzige Poster in meiner Liste, das ich in der U-Bahn gesehen habe.) Sam Smiths vergleichbares Retro-Plakat zu Carlos – Der Schakal nimmt den Fehdehandschuh der Actionfilme der 60er-Jahre auf, den The American geworfen hat, und zeigt etwas Authentisches. Ich bin stolz darauf zu wissen, dass Movie Poster of the Week etwas damit zu tun hatte. Schließlich – und nicht nur weil die drei Plakate zusammen so perfekt aussehen – das Zweifarben-Poster zu Steven Soderberghs Dokumentation über Spalding Gray, And Everything Is Going Fine, ein Meisterwerk der Schlichtheit. Tatsächlich würde es auch sehr gut aussehen neben …

Fish Tank

8. FISH TANK

Das australische Plakat zu Andrea Arnolds Fish Tank (noch einer meiner Lieblingsfilme des Jahres), entworfen von Jeremy Saunders (der mit der Antichrist-Schere) ist das einzige „Fish Tank”-Poster, das es richtig macht und sowohl Katie Jarvis’ Ausgelassenheit als auch die Enge ihrer Sozialwohnung vermittelt. Und Jarvis sieht tatsächlich aus, als schwebe sie in einem Wassertank. (Hätte Criterion doch nur Saunders’ Design verwendet anstelle von dem hier.) Außerdem handelt es sich um eine der besten Möglichkeiten, eine Masse von Text (Zitate, Auszeichnungen, Slogans und Mitwirkende im Überfluss) unterzubringen, die ich seit Langem gesehen habe (schaut euch nur mal die Schatten an, die den Schwebe-Effekt erzeugen). Auch Saunders’ Design für The Parking Lot Movie könnt ihr weiter unten unter den Nominierten finden.

Sweetgrass

9. SWEETGRASS

Habe ich meine Liebe zu perfekt ausgewählten Schriftarten in Kombination mit wunderschönen Film-Stills schon erwähnt? Das hier ist das beste Beispiel, das ich das ganze Jahr über gesehen habe. Komm zurück, Helvetica (Neue Ultra Light), alles ist verziehen.

Enter the Void

10. ENTER THE VOID

Vom Minimalismus zum Maximalismus. Ich habe dieses Plakat nicht wirklich zu schätzen gewusst, bis ich den Film gesehen habe, aber jetzt weiß ich, wie perfekt es das grellbunte, neonfarbene Universum und die schwindelerregende Allwissenheit des Films vermittelt. Ich weiß nicht einmal genau, wie das Poster gemacht wurde. Ist es eine Fotografie, ist es eine Illustration? Ich liebe außerdem den in mehreren Schriftarten gehaltenen Mitwirkenden-Block am Rand des Posters – genau der gleiche wie im Vorspann des Films. Die vollständige Wirkung könnt ihr hier im Detail sehen.

Widersprecht mir ruhig (was, Inception ist nicht dabei?), doch unten findet ihr den Rest meiner 40 besten Filmplakate des Jahres 2010 in keiner anderen Reihenfolge als einer absichtlich ästhetischen. Euch allen ein frohes neues Jahr.

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