Ein Beispiel warum JRPGs auch heute noch funktionieren
Daniel Meyer, freier Redakteur
Rund fünf Jahre sind ins Land gegangen, seit Ni No Kuni: Der Fluch der Weißen Königin für die PS3 auf den Markt gekommen ist. Der Titel konnte schon damals aufgrund der runden Gameplay-Mechaniken, der märchenhaften Geschichte sowie der wunderschönen Inszenierung im Design des japanischen Anime-Studios Ghibli überzeugen. Entsprechend hoch fallen die Erwartungen an Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreiches aus.
Spieler müssen sich hier zudem auf einiges gefasst machen: nicht nur war das Studio Ghibli nur noch marginal an der Entwicklung beteiligt, ihr bekommt es auch mit einem komplett neuen Kampfsystem sowie zahllosen weiteren Neuerungen zu tun. Dass Sorgen jedoch unbegründet sind, das zeigen wir euch im Folgenden auf!
Magie, Märchen und … Atomraketen?
Mit Ni No Kuni 2 bekommt ihr es wahrlich mit einer glorreichen Fortsetzung der Marke zu tun, bei der es schwerfällt Ecken und Kanten zu finden. Die Geschichte ist mehrere hundert Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers angesiedelt und ebenso beginnt der Start des Abenteuers recht skurril.
Hier könnt ihr die Fahrt des Präsidenten eines großen Staates in seinem Diplomatenfahrzeug durch eine Großstadt mit Wolkenkratzern mitverfolgen, als plötzlich eine Rakete über die Stadt hinweg fegt. Es folgt eine gigantische Explosion und der schwer verletzte Präsident kriecht aus dem Wrack seines Fahrzeugs, bricht in sich zusammen und löst sich in Luft auf.
Plötzlich findet er sich in einer fremden Welt wieder, im Schlafgemach des künftigen noch sehr jungen Königs Evan. Noch ehe die Verwirrung aufgeklärt werden kann kommt es jedoch zum Putsch. Der eigentliche König wurde vergiftet und zusammen mit dem ehemaligen Präsidenten Roland, der nun in einem recht jungen Körper steckt, fliehen die beiden aus dem Schloss.
An diesem Punkt beginnt eine faszinierende aber vor allem sehr magische Reise, innerhalb derer ihr nicht nur zahlreiche neue Gefährten finden könnt, sondern auch ein gänzlich neues Königreich begründen müsst. In diesem Regierungs-Modus könnt ihr so euer eigenes Königsreich von Grund auf errichten. Doch dazu benötigt ihr auch Untertanen, die in den unterschiedlichen Gebäuden ihr Tagwerk verrichten sollen.
Diese erhaltet ihr durch das Abschließen von Sidequests. Was hier als kleine Nebenaufgabe beginnt, artet später zu einem massiven Unterfangen aus, welches sich aber auch lohnen kann. Denn nicht nur bereitet der Aufbau des Reichs viel Unterhaltung, auch erhaltet ihr so unterschiedliche Upgrades und Verbesserungen, die euer Abenteuer erleichtern.
Absolut rund und wunderschön inszeniert
Mit Ni No Kuni 2 dürft ihr euch auf Echtzeitkämpfe freuen, in denen ihr mit bis zu drei Charakteren ins Gefecht zieht. Neben unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten, werdet ihr auch von den sogenannten Gnuffis unterstützt. Dies sind kleine Elementargeister, die euch gelegentlich mit Spezialattacken unter die Arme greifen. Das Besondere ist hier zudem, dass diese auch sehr stark individualisiert werden können. Zusätzlich dazu wartet eine Echtzeit-Strategie-Komponente auf euch, in der ihr mit mehreren Einheiten gegen gegnerische Armeeverbände im Stein, Schere, Papier-System antreten müsst.
Auch die Geschichte hinter Ni No Kuni 2 fällt sehr magisch aus und ist ohne Frage für alle Altersklassen bestens geeignet. Dabei spürt man wie viel Liebe und Herzblut in den Titel investiert wurden, was sich auch in der Gesamtpräsentation widerspiegelt. Ein hochkarätiger Soundtrack, eine atemberaubende Optik und zahlreiche weitere Spielmechaniken wissen hier langfristig zu fesseln.
Es zeigt sich, dass JRPGs auch heute noch wunderbar funktionieren können, aber nur wenn das Entwicklerstudio mit der Zeit geht und die nötige Extrameile auf sich nimmt. Mit Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs ist dies wunderbar gelungen, und ihr könnt den Titel ab sofort für 69,99 Euro im PlayStation Store vorfinden – Es lohnt sich!
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