Freitags-Debatte: Schränken Stories in Videogames die eigene Phantasie ein?

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Und schon wieder ist das Wochenende eingetroffen und das ist auch das letzte Wochenende vor dem größten Videospielereignis in Europa: der gamescom.

Für mich ist die gamescom in erster Linie mal Stress – aber positiver Stress denn all die Neuigkeiten die bereits diese Woche begonnen haben, im Internet aufzutauchen sind “Auflösungen” von einigen langerwarteten Titeln und Themen. Und natürlich darf man dabei auch nicht auf all die coolen Trailer vergessen, die zur gamescom erscheinen werden (wir haben hier selbst heute Trailer im Kommen der uns von Nils von Square Enix präsentiert werden wird!).

Und obwohl ich Stress eigentlich liebe, heisst es, dass für Männer in meinem Alter zuviel Stress sich eher schlecht auswirken kann und sich auf die Haarfarbe etc. auswirkt. Das kann ich leider nur bestätigen denn immer mehr graue Haare zieren mein Haupt und es scheint kein zurück mehr zu geben. Mit stolzen 37 Jahren am Buckel hat man auch schon einiges an Games gesehen und erinnert sich auch oft an Zeiten zurück, in denen das Leben einfacher war: Schule, Freizeit und Games. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen und nur Games!

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Für mich war es eine Zeit, in der ich voll und ganz in die Story eines Games eingetaucht bin und die Phantasie wie wild mit mir durchging. Mit Games wie zB. High Noon hatte ich damals Stunden verbracht. Was mir stets in Erinnerung bleiben wird, ist die Tatsache, dass ich mich bei solchen Games völlig in die Story (die zugegebenermaßen eher bescheiden war wenn man sie jetzt so liest) hineinversetzt hatte.

Sehe ich mir dann heute, mehr als 20 Jahre später, mein Gaming-Verhalten an, dann merke ich, dass mir “moderne” Games keine Freiheit in der Geschichte mehr lassen. Die Photorealisitischen Games, die wir dank der aktuellen Konsolengeneration erleben können, erzählen eine Geschichte perfekt und führen den Spieler über mehrere Stunden lang von Level zu Level bis hin zum endgültigen Finale. Zwischen 8 und 15 Stunden durchschnittlich muss der Spieler investieren um den perfekt aufbereiteten Inhalt eines Spiels zu genießen und am Ende ist man um die Geschichte klüger. Die Geschichte, die sich jemand anders ausgedacht hat und mir in der Form einer interaktiven Unterhaltung präsentiert wurde. Über die Story selbst kann mit Freunden meist nur diskutiert werden (was hat der Entwickler damit gemeint etc.) doch mir als Spieler wird nicht mehr die Möglichkeit geboten (eine wenige Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel), mir selbst eine Geschichte zur Spiel-Umgebung zu überlegen.

Fehlt dem modernen Konsumenten die Phantasie, die uns Kindern der frühen 80er-Jahre noch gegönnt war? Wie geht’s euch mit den Geschichten in den Spielen dieser Generation? Wollt ihr lieber von Inhalten und einer Story berieselt werden, die sich eine gruppe kluger Entwickler überlegt hat und euch auf die bestmögliche Art und Weise präsentiert oder geht’s euch ein wenig wie mir, dem die Freiheit in einer Story in Games etwas zu limitiert erscheint.

Oder bin ich einfach nur zu alt oder nostalgisch? Wenn ihr selbst eine Meinung zu dem Thema habt, würden mich eure Gedanken dazu in den Kommentaren interessieren bevor ihr euch ins Wochenende verabschiedet und wir allein auf weiter Flur mit unseren gamescom Vorbereitungen weitermachen….

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