Hier bin ich wieder. Noch immer zählt mein Fuß ganze zehn Zehen und das Programm geht Schlag auf Schlag gnadenlos weiter. Die Leute bei MotorStorm Arctic Edge haben allen Teilnehmern, soviel kann ich jetzt schon sagen, wirklich eine unvergessliche Reise beschert. Wo war ich stehen geglieben? Beim Ski-Doo glaube ich…
27. Dezember
Nach der Ski-Doo Action, die uns den ganzen Vormittag durch die Wälder Nordfinnlands geführt hat, hatten wir dann alle eine kurze Verschnaufpause um unsere Sachen für die Wildnistour zu packen.
Um 15:00 gings dann endlich los und wir wurden mit dem Bus zum Startpunkt des Überlebenstrainings gebracht. Nachdem es rund um uns bereits stockdunkel geworden war, gings dann bewaffnet mit einem GPS Gerät und einem Ski-Doo daran, 5 Stationen zu finden.
Jedes Team durfte einmal voranfahren und konnte so seine Orientierungsfähigkeiten in der Wildnis beweisen. Zu finden gab es schlussendlich jeweils einen Buchstaben, der auf Bäumen mitten im Wald versteckt war. Nach kleineren Zwischenfällen (ein Team kippte mit dem Ski-Doo um, konnte aber unverletzt die Reise fortsetzen) ging es dann in die Wildnishütte, in der wir auch alle die Nacht verbringen würden.
Nach kurzer Rast in der Hütte bei offenem Kamin und ein paar Keksen gab es einen kleinen Rundgang mit Erklärung der nächsten Programmpunkte – darunter die Sauna im eigenen Gebäude und mit der Möglichkeit ins Eisloch zu springen, am See Eisfischen und für alle gemütlichen bzw. romantischen einen Spaziergang mit Schneeschuhen.
Während sich also einige von uns am Eisfischen versuchten (wohlgemerkt versuchten denn nach 30 Minuten verlor die Fischer-Gruppe die Geduld und trotz gebohrter 5 Löcher im See konnten wir keinen Fisch weit und breit entdecken) gingen die anderen in die Sauna und sprintenten danach die 300 m zum Eisloch, das in den See führte – schlussendlich haben sich allerdings nur 2 der 6 Mann ins Eisloch getraut und das obwohl die Sauna wohlige 90 Grad hatte und die Aussentemparatur bei erträglichen (zumindest für uns am 2. Tag) minus 22 Grad standen.
Da Angeln und Saunieren mächtig hungrig machen, war unser Koch auch schon fleissig an der Arbeit und bereitete das leckere Abendessen – frischer Lachs auf offenem Feuer – zu.
Nach Speiß und Trank ging plötzlich das Licht aus und wir lauschten alle dem Wolfsgeheul, das plötzlich vor der Hütte stattfand. Nach einiger Zeit betrat dann auch schon das “Tier” die Hütte und entpuppte sich als samischer Schamane, der uns einer echten Lappentaufe unterziehen wollte.
Nach einer Geschichte über die Trolle, die in Lappland ihr Unwesen treiben, bekam dann jeder von uns die Taufe verpasst. Viel Glück soll die Taufe angeblich bringen – allerdings nur dann, wenn die Markierungen die ihr auf den Fotos seht, ganze 6 Monate nicht abgewaschen werden würden.
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So eine Lappentaufe macht müde und so verzogen sich die ersten bereits um 22:00 in Richtung Bett (wohl um gestärkt für den nächsten Tag zu sein) während so manch anderer sein Unwesen auf Kosten hilflos schlafender trieb.
Dass am nächsten Morgen nicht jeder so gestärkt war, wie er es gerne gemocht hätte lag wohl daran, dass 2 Sägemeister (bzw. Schnarcher) die ganze Nacht wie wild in der Hütte gearbeitet hatten!).
28. Dezember
Am nächsten Morgen gings dann schon um 08:30 los mit einem frisch von Kinski (unsere finnische Begleiterin über die gesamte Reise) servierten Frühstück. Gesättigt gings dann per Ski-Doo (das wohl beste Fortbewegungsmittel in Finnland zu dieser Jahreszeit) zu einer Rentierfarm.
Dort bekommen wir erstmal einen Crash-Kurs über das Fahren und Führen eines Rentierschlittens. Danach folgt eine Lasso-Übung zum einfangen der Rentiere und die Theorie über die Geschichte der Rentiere, welche Rolle sie hier in Finnland spielen etc. Als Highlight des Vormittags erhält dann jeder von uns von der Rentier-Prinzessin und dem lokalen Rentier-Führer den Rentier-Führerschein übergeben.
Dass so ein Führerscheinkurs auch richtig hungrig macht, merken wir alle als wir zu einer finnischen Kåta marschieren um dort leckere Rentier-Fleisch-Suppe mit Kartoffel am offenen Feuer serviert zu bekommen. Bevor es dann endgültig zum Hotel zurück geht, bekommen wir noch Tee bzw Kaffee und einen leckeren Nordlichtkuchen serviert.
Gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Bus, der uns wieder ins Hotel bringt.
Im Hotel angekommen, erfahren wir, dass auch gleich 20 Minuten später eine Langlauf-Ski-Tour am Plan steht – doch darüber erfahrt ihr dann morgen.
Roland
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