Regisseur und Executive Producer Matt Shakman spricht über seine persönliche Beziehung zu Godzilla und die Erweiterung des MonsterVerse im neuen TV-Format
Seit die Zuschauer 2017 in Kong: Skull Island von Legendary zuletzt in das von Monstern bevölkerte Universum reisen konnten, brodelte ein Geheimnis vor sich hin. Im Film kam eine zwielichtige Organisation namens Monarch vor, die ein besonderes Interesse an der steigenden Präsenz von gigantischen Monstern wie King Kong und Godzilla hatte. Wir haben gesehen, wie sich Titanen auf der Kinoleinwand epische Kämpfe lieferten, und eine Brotkrumenspur aus Hinweisen zu den Machenschaften von Monarch erhalten. Heute wird diese Spur weiterverfolgt, denn Monarch: Legacy of Monsters feiert Premiere auf Apple TV+, und knüpft aus der spannenden neuen Perspektive der facettenreichen menschlichen Protagonisten an die MonsterVerse-Story an.
Um diesen Meilenstein für das MonsterVerse zu markieren, hatte ich das Vergnügen, mit Regisseur und Executive Producer Matt Shakman (WandaVision, Succession, Game of Thrones) sprechen zu können. Wir haben über seine persönliche Beziehung zu Godzilla gesprochen, darüber, wie man dieses filmische Universum in eine TV-Serie überträgt, und vieles mehr.
PlayStation Blog: Danke, dass du hier bist, Matt. Wie bist du zu Monarch: Legacy of Monsters gekommen?
Matt Shakman: Es ist toll, hier zu sein. Danke. Ich bin ein riesiger Godzilla-Fan. Das war ich schon als Kind. Ich schaute mir die Filme mit meinem Vater an – das sind schöne Kindheitserinnerungen. Als Legendary mich fragte, ob ich bei den ersten beiden Folgen der Serie Regie führen wolle, war mein Interesse sofort geweckt, weil auch Godzilla darin vorkommen sollte. Und als ich dann die Drehbücher lesen und die wirklich schöne, dramatische Mehrgenerationen-Story entdecken konnte, die sie sich ausgedacht hatten, war ich sofort Feuer und Flamme. Noch dazu spielen Kurt Russell und Wyatt Russell denselben Charakter [Lee Shaw]. Wirklich aufregend. Ich war sofort dabei. Was meine Laufbahn davor angeht, ich bin Filmemacher, Regisseur und Produzent, ich arbeite im Theater, im Film und im Fernsehen. Das ist meine bisherige Geschichte.
Du hast erwähnt, dass die neue Serie mehrere Generationen umspannt. Wie gehst du das in der Serie an?
Monarch ist eine Organisation, die bereits in den MonsterVerse-Filmen von Legendary vorkam. Es ist eine Organisation, die Monster untersucht. Eine Art geheime Gruppe. Unsere Geschichte handelt von dieser Organisation, von ihrer Entstehung und wie sie aktuell arbeitet. Wir folgen den Charakteren in mehreren Zeitebenen, ihre Verbindungen untereinander werden im Lauf der Serie aufgedeckt. Ich will nicht zu viel über die Geschichte dieser familiären Verbindungen verraten. Aber in Wirklichkeit geht es um ein Trauma, das viele Generationen betrifft, darum, was Monster auf der Erde bedeuten, und wie das Leben jetzt, wo sie Teil unseres Alltags sind, aussieht. Dieser Teil spielt in unserer aktuellen Zeit, nach den Ereignissen des Godzilla-Films aus 2014, in dem sich uns die Monster zum ersten Mal zeigten. Es geht um eine Gesellschaft, die mit einer neuen Realität umgehen und einen Weg finden muss, Seite an Seite mit diesen Kreaturen zu leben.
Wie weit reicht die Zeitleiste im MonsterVerse zurück?
Ich will nicht zu viel verraten, ich möchte, dass die Leute es selbst herausfinden. Das „Wann“ ist ein großer Teil des Storytellings, aber es gibt Ereignisse, die vor denen aus Skull Island liegen, Ereignisse, die sich danach zutrugen, und Ereignisse, die näher an unserer Gegenwart sind. Offensichtlich spielt die Serie noch nicht direkt in der heutigen Zeit, sondern vor ein paar Jahren.
Du hast erwähnt, dass du mit Kurt Russell und seinem Sohn Wyatt Russell gearbeitet hast. Wie gehst du als Regisseur mit zwei verschiedenen Menschen um, die denselben Charakter in verschiedenen Lebensabschnitten spielen?
Ich liebe Kurt Russell. Ich bin ein großer Fan, schon seit meiner Jugend, und ich bin auch ein großer Fan von Wyatt Russell. Beide sind großartige Schauspieler. Interessanterweise sehr unterschiedliche Schauspieler. Sie haben eine unterschiedliche Herangehensweise an die Schauspielerei. Beide sind brillant in dem, was sie tun. Es hat Spaß gemacht, zusammenzukommen und mit diesen beiden Schauspielern einen Charakter zu kreieren. Und ich glaube, ihnen hat es auch Spaß gemacht. Für ein kreatives Vater-Sohn-Projekt konnte man es eigentlich kaum besser treffen. Sie trafen sich in der Mitte. Sie stellten Fragen wie: „Okay, wer ist dieser Kerl? Wie hört er sich an? Wie läuft er …“
Als wir begannen, Wyatts Szenen zu drehen, blieb Kurt in der Nähe des Monitors, sah zu und überlegte. Er beobachte und sagte: „Ich kann das machen, ich kann ein bisschen davon einbringen.“ Ich glaube auch, dass es Wyatt Spaß gemacht hat, sich die Filme seines Vaters anzuschauen und sich zu überlegen, wie er etwas von den klassischen Kurt-Russel-Merkmalen einbringen kann. Sie trafen sich in der Mitte, ich habe nur dafür gesorgt, dass alles rund um diesen Charakter ein Gruppengespräch war. Beide waren gleichzeitig in der Garderobe, in der Maske, alles drehte sich darum, den Charakter gemeinsam zu kreieren.
Wie sorgst du dafür, dass die Leute am Ball bleiben und sich jede neue Folge anschauen?
Es ist die ganze Zeit eine menschliche Perspektive. Und genau das ist das Besondere. Wir folgen diesen Charakteren, und dabei begegnen wir gelegentlich Monstern. Wir sehen die Monster aus der menschlichen Perspektive, das ist meiner Meinung nach der Unterschied zu anderen MonsterVerse-Filmen, in denen vieles auf Godzillas Augenhöhe passiert, und das zu Recht. Es ist spannend, einem Kampf zwischen King Kong und Godzilla aus dieser Perspektive zuzusehen. Wir versuchen, Charaktere zu kreieren, mit denen man mitfiebert, die einem ans Herz wachsen, und die man jede Woche wiedersehen will, um herauszufinden, was sie als Nächstes tun. Das ist Fernsehen, richtig? Das unterscheidet das Fernsehen von Filmen.
Du hast die menschlichen Charaktere erwähnt, durch die die Zuschauer gelegentlich Monstern begegnen. Wie taktest du diese wichtigen Auftritte der Monster?
Das ist eine gute Frage. Und es stimmt, man will natürlich sichergehen, dass ihre Auftritte genau die richtige Länge haben. Denn letztendlich handelt die Geschichte von Menschen. Sie handelt von Cate, Kentaro, Lee Shaw und all den anderen wunderbaren Charakteren und davon, wie die Monster ihr Leben prägen. Weniger ist mehr, wenn es um den großen Kerl geht [Godzilla]. Aber er hat auch eine Schlüsselrolle in der Gesamterzählung zu spielen. Das ist nicht mein Verdienst. Chris Black und Matt Fraction haben die Serie geschaffen. Sie haben entschieden, inwiefern sie Godzilla in der Erzählung brauchen und wo er auftreten und eine wichtige Rolle bei den Wendungen der Geschichte spielen soll. Und letztendlich, wo seine Geschichte endet und welche Schnittstellen seine Geschichte mit der von Cate, Kentaro, Lee, Keiko und all den anderen Charakteren hat, die in der ersten Staffel zu sehen sind.
Kannst du uns von deiner ersten Erinnerung an Godzilla auf dem Bildschirm erzählen und wie sie sich dir eingeprägt hat?
In meiner Erinnerung sitze ich auf einem sehr alten Sofa im Siebzigerjahre-Stil in Ventura, Kalifornien, neben meinem Vater, und wir schauen uns an einem Sonntagnachmittag eine Wiederholung des Original-Godzilla-Films an. Ich hatte dieses Godzilla-Spielzeug aus den späten Siebzigern, von Toho. Der Schwanz war locker und fiel immer von einer kleinen Feder ab … es war mein Lieblingsspielzeug als Kind. Und ich spielte damit, bis nur noch kleine Plastikteile übrig waren. Vor Kurzem habe ich es aus der Garage im Haus meines Vaters hervorgekramt. Es sieht gar nicht so übel aus. Eine Hand fehlt und ein Bein musste ich wieder ankleben. Aber jetzt steht es wahrscheinlich auf dem Regal in meinem Büro. Jetzt, wo die Serie erscheint, ist es großartig, es wieder rauszuholen. Ich liebe Godzilla, und mein Vater liebte ihn auch. Durch die Serie fühle ich mich mit meinem Vater verbunden, das ist sicher eine Parallele zu Wyatt und Kurt [Russell], die Spaß daran hatten, zusammenzuarbeiten.
Möchtest du noch etwas hinzufügen?
Ich freue mich, dass die Leute die Serie endlich ansehen können. Wir haben viel Leidenschaft reingesteckt. Es hat einen Riesenspaß gemacht, sie während des letzten Jahres zu produzieren, und wir hoffen, dass sie den Zuschauern gefällt.
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