Erfahrt mehr über den mysteriösen Side-Scroller, der für PlayStation erscheint, und seine Entwicklungsgeschichte.
Bis letztes Jahr hatte ich vier Jahre lang im Geheimen an einem Spiel über Erkundung, Geheimnisse und Tiere gearbeitet. Nachdem ich Animal Well auf dem PlayStation Blog angekündigt und dann beim Day of the Devs auf dem Summer Game Fest vorgestellt hatte, habe ich weiter fleißig daran gearbeitet – allerdings etwas weniger im Geheimen. Als Dunkey schließlich ankündigte, dass sein neues Publishing-Label für Indie-Spiele namens Bigmode mein Herzensprojekt veröffentlichen würde, von dem bis dahin nur meine Eltern und enge Freunde wussten, landete es bei vielen ganz oben auf der Liste der am meisten erwarteten Spiele.
Es ist an der Zeit, ein Status-Update über die Entwicklung des Spiels zu geben und es denjenigen vorzustellen, die erst kürzlich davon erfahren haben. Dies schließt natürlich (und vor allem) auch diejenigen mit ein, die in diesem Beitrag zum ersten Mal davon hören.
Ich freue mich, euch heute mit einem Trailer, in dem einige spannende Gameplay-Momente zu sehen sind, mehr von Animal Well zeigen zu können. Haltet im neuen Video Ausschau nach den überarbeiteten hängenden Ranken, die jetzt lebensecht schwingen, während ihr euch durch sie hindurchkämpft. Verschafft euch einen ersten Eindruck davon, auf welch ungewöhnliche Weise die Spielelemente genutzt werden können, und erfahrt, wie ihr mit den Tieren interagieren könnt. Dies sind einige der Hauptmerkmale von Animal Well, bei dem ihr viel mit überraschenden Interaktionen mit Tieren und dem Einsatz verschiedener Gegenstände zu tun haben werdet.
Die Entstehungsgeschichte des Spiels
In gewisser Weise fühlt es sich so an, als ob all die verschiedenen Interessen und Hobbys, denen ich im Laufe meines Lebens nachgegangen bin, mir genau die Fähigkeiten vermittelt haben, die nötig waren, um dieses Spiel zu veröffentlichen. Als Kind habe ich gerne Sachen gebaut, gezeichnet und Klavier gespielt. Als ich klein war, wollte ich immer Comiczeichner oder Tierarzt werden. In der High School beschäftigte ich mich mit Filmen und Animation und entwickelte mit der Zeit ein immer größeres Interesse an Computern. Später ging ich dann auf eine Filmschule und brachte mir in meiner Freizeit das Programmieren bei. Verschiedene Interessen kamen und gingen, aber eines blieb immer gleich – meine große Faszination für Videospiele. Sie übten auf mich schon immer eine magische Anziehungskraft aus und ich habe sie geliebt, so lange ich zurückdenken kann. Erst nach dem Studium wurde mir klar, dass alle meine Hobbys nur ein Versuch waren, einen bestimmten Aspekt ihrer Entstehung zu verstehen. Ich war auf die Details fixiert, ohne das Gesamtbild zu sehen.
Um Weihnachten 2006 herum hatte ich durch meine Arbeit bei Blockbuster Video genug Geld gespart, um mir direkt zum Verkaufsstart eine PS3 kaufen zu können. Hier ist der Karton an verschiedenen Orten im Haus meiner Eltern zu sehen
Nachdem mir dies klar geworden war, musste ich schnell feststellen, dass es unglaublich schwierig war, Spiele allein zu entwickeln. Also habe ich die nächsten zehn Jahre bei verschiedenen Spielestudios gearbeitet, um so viel wie möglich über diesen Prozess zu lernen. Animal Well ist mein Versuch, zu verstehen, was nötig ist, um ein Spiel von Anfang bis Ende zu entwickeln – angefangen bei einem blinkenden Cursor in einem leeren IDE-Fenster bis hin zum fertigen Spiel. Ich habe mir diese Aufgabe dabei sogar besonders schwer gemacht, weil ich auf den Einsatz von Middleware oder Standard-Engines verzichtete. Natürlich ist überhaupt nichts gegen Spiele einzuwenden, die diese Tools nutzen. Es ist nur so, dass viele meiner Fragen unbeantwortet geblieben wären, wenn ich sie verwendet hätte.
Aber worum geht es in Animal Well überhaupt?
Animal Well dreht sich in erster Linie darum, eine geheimnisvolle Welt zu erkunden. Man schlüpft aus einer Blume und muss sich in seiner Umgebung zurechtfinden, um voranzukommen. Die Spielwelt ist die Heimat vieler Lebewesen und wird unter anderem von Hunden, Mäusen, Kängurus, Wasserschweinen und Chinchillas bevölkert. Es ist nicht so, dass ihr dort nicht willkommen wärt. Es ist nur so, dass sie zuerst da waren. Einige der Tiere können euch freundlich gesinnt sein, andere sind eher abweisend. Sie sind nicht euer Feind, aber auch nicht euer Freund. Sie reagieren auf nachvollziehbare Weise auf ihre Umwelt. Vielleicht müsst ihr mit ihnen zusammenarbeiten oder sie umgehen, um euer Ziel zu erreichen.
Möglicherweise entdeckt ihr auch einige Gegenstände, die euch dabei helfen, euch in der Welt zurechtzufinden. Vielleicht stoßt ihr auf versteckte Passagen und geheime Pfade, die euch ganz neue Bereiche zum Erkunden eröffnen. Auf eurem Weg müsst ihr Rätsel lösen und knifflige Sprungpassagen bewältigen, für die ihr manchmal einige Anläufe benötigen werdet.
Ich verfolge die Entwicklung von Animal Well nun schon seit einem Jahr. Wie geht es voran?
Es geht sehr gut voran. Ich habe große Fortschritte gemacht und dem Spiel allein im letzten Jahr mehr Inhalte hinzugefügt als in den beiden Jahren davor. Meine Engine und mein Leveleditor sind schon seit einer Weile fertiggestellt (aber es kommen immer wieder neue Funktionen dazu). Dadurch konnte ich in kurzer Zeit viele Inhalte hinzufügen. Beim Design wollte ich vor allem sicherstellen, dass alle Aspekte des Spiels gut miteinander harmonieren – nichts sollte sich aufgesetzt oder überflüssig anfühlen. Aber ich füge nicht nur neue Sachen hinzu, sondern gehe auch immer wieder zurück, um die bestehenden Inhalte zu überarbeiten. Dann überlege ich zum Beispiel, welche Gegenstände ein Spieler haben könnte, wenn er einen bestimmten Punkt erreicht, welche Eingänge zu einem Raum er betreten könnte und ob der Schwierigkeitsgrad von Anfang bis Ende ausgewogen ist. Nach jedem Entwicklungsschritt folgt intensiver Feinschliff.
Mir ist klar, dass viele Spieler mit unterschiedlichen Erwartungen an das Spiel herangehen werden. Einige wollen es einfach nur durchspielen und das Ende erreichen. Diese Spieler haben bereits Spaß daran, immer wieder neue Räume zu entdecken. Andere werden sich hingegen die Zeit nehmen, um wirklich alle Ecken und Winkel zu erkunden. Diese Spieler suchen nach Geheimnissen und durchstöbern jeden Raum ganz genau, um Details zu entdecken, die anderen vielleicht gar nicht erst aufgefallen sind. Andere wiederum beschäftigen sich akribisch damit, in welcher Beziehung bestimmte Räume zueinander stehen und welche Details in einem Raum etwas über einen anderen verraten könnten. Diese Gruppe möchte sich möglichst intensiv mit dem Spiel befassen. Bei der Entwicklung von Animal Well berücksichtige ich jede dieser Gruppen, damit alle Spieler genau das bekommen, was sie sich erhoffen – und hoffentlich noch mehr.
Leider kann ich noch kein Veröffentlichungsdatum bekanntgeben, aber ich versichere euch, dass ich hart daran arbeite, Animal Well den letzten Feinschliff zu verpassen. So möchte ich sicherstellen, dass sich das Warten auch wirklich gelohnt hat.
Kommentare sind geschlossen.