Ich gestehe es direkt am Anfang ein: Ich habe mit Tennis nicht ganz so viel am Hut. Das liegt vielleicht daran, dass mich am Sport seit jeher hauptsächlich “das Bier danach” interessiert hat und genau das schmeckt in der Gesellschaft einer ganzen Mannschaft einfach besser. So reiht sich in weiterer Punkt in die lange Liste der Dinge ein, bei der mich meine PlayStation eines Besseren belehrt hat.
Seit einigen Tagen dresche ich nämlich mit dem PlayStation Move Motion Controller auf die virtuellen Bälle in Virtua Tennis 4 und bin mir manchmal nicht ganz sicher, ob die Flüssigkeit die von meinem Kopf hinabperlt jetzt aus Schweiß oder Freudentränen besteht. DIESES SPIEL MACHT EINFACH UNGLAUBLICH SPASS!!! Da muss ich ja quasi ein Interview mit den Entwicklern machen, oder? Ja, ich denke, das muss ich wirklich! Hab ich auch. Viel Spaß dabei!
PlayStation.Blog: Zu Beginn dieses Interviews möchte ich mich ein bisschen auf den PlayStation-Move Support in Virtua Tennis 4 konzentrieren. Einige Leute sagen, VT könnte der bisher interessanteste Move-Titel überhaupt sein. Trotz der offensichtlich sehr attraktiven Idee, den PlayStation Move Motion Controller für ein Tennis-Spiel zu benutzen, habt ihr euch aber dafür entschieden, den Move nur für einzelne Partien nutzbar zu machen, nicht aber für euren überarbeiteten Karriere-Modus. Warum? Wird es vielleicht noch einen Patch geben, der den Move-Support für den Karriere-Modus freischaltet?
Mie Kumagai: Über so einen Patch denken wir im Moment nicht nach.
Wir wollten jeden Spielmodus auf einer ganz eigenen Steuercharakteristik basieren.
Das bedeutet im Detail: Der PlayStation Move-Controller konzentriert sich auf ein Spielgefühl wie es ein professioneller Spieler erlebt, nicht so sehr auf die detaillierten Bewegungen des Sports. Der Karrieremodus verlangt hingegen unterschiedliche Strategien und Fähigkeiten. Der Spieler kann hier detaillierte Bewegungen und ein anspruchsvolles Gameplay mit dem normalen Controller erleben.
Außerdem: Aufgrund der vielen körperlichen Bewegung die man mit dem Move-Controller leisten muss, erschien es uns etwas zu anstrengend für den Spieler, durch den viele Stunden langen Karrieremodus zu gehen.
Man kann aber übrigens auch Koop-Doppel mit dem Move Controller spielen.
Virtua Tennis ist, auch einen Motion Controller, für seine intuitive Steuerung bekannt. Stell dir zwei Spieler vor, beide haben genau die gleichen Fähigkeiten und spielen gegeneinander. Ein Spieler nutzt den klassischen Controller, der andere spielt mit PlayStation Move. Wer wird wahrscheinlich gewinnen?
Wie schon gesagt: Die beiden Steuerungen haben komplett unterschiedliche Charakteristika. Die Move-Spiele geben nicht die strategischen Elemente des Tennissports wieder. Wenn also zwei absolut gleichfähige Spieler gegeneinander spielen, würde der Spieler mit dem normalen Controller gewinnen weil er eben auch strategische Elemente für sein Spiel nutzen kann. Weil die beiden Controller aber so komplett unterschiedliche Charakteristika anbieten, unterstützt VT4 solche Spiele gar nicht.
Virtua Tennis 4 kehrt zu den Wurzeln der Franchise zurück, zumindest wenn man sich den Entwickler anschaut. Vor zehn Jahren begann AM3 mit der erfolgreichen Franchise, jetzt sind sie für Virtua Tennis 4 wieder an der Reihe gewesen. Ist das neue Spiel mehr ein Sequel für das erste Virtua Tennis als für Virtua Tennis 2009?
Im Jahr 2010 feiert die Virtua Tennis-Serie auf Konsolen ihren zehnten Geburtstag. Das Team in Japan hat VT 4 als nächsten innovativen Schritt nach vorne in der Serie entwickelt um dieses Jubiläum zu feiern. Das Team hat jede Version des Spiels außer VT 2009 entwickelt. Der Titel konzentrierte sich darauf, das Spieler Line-Up zu überholen sowie darauf, die Legenden und Minigames einzuführen. VT 4 hingegen führt brandneue Features und Innovationen ein und bedient sich auch der jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet der Hardware.
Jedes Genre hat ein paar Elemente, die den Erfolg des Spiels bestimmen. Strategiespiele brauchen eine perfekte Balance und strategische Optionen, RPGs müssen ein gutes Storytelling und Charakterentwicklungssystem bieten (, Shooter brauchen ein großes PR-Budget.. 😉 )… Auf welche Elemente habt ihr euch konzentriert?
Wir haben ein Sportspiel entwickelt und darauf abgezielt, dem User ein Spielgefühl auf professionellem Level zu bieten – ein Level, welches die meisten von uns in der Realität nicht erreichen können, egal wie hart sie auch trainieren.
Ich denke, es ist wichtig, nach einem intuitivem Gameplay zu streben, auch wenn es nur ein Spiel ist. Man muss ein Spiel bieten, in dem Spieler mit einem größeren Verständnis der Charakteristika und der Strategie des Sports einen Vorteil haben.
Ihr habt ein paar Features ins Spiel gebracht, die die Spielerfahrung noch erweitern. Zum Beispiel ist das Selbstvertrauen des Spielers jetzt ein Faktor der über den Erfolg entscheidet und einige Entscheidungen die ein Spieler während der Karriere treffen muss haben überhaupt nichts mit dem Tennisplatz zu tun. Kannst du uns einen kleinen Überblick darüber geben, welche Features das Spiel bietet und wie sie das Gameplay beeinflussen?
Wir haben den Karriere-Modus in der Hoffnung erschaffen, dass die User wirklich ein Star werden wollen und den Respekt ernten, den auch ein echter Profi bekommt. Die Spieler werden auf Basis all ihrer Aktivitäten beurteilt, wie zum Beispiel anhand ihres Umgangs mit den Fans aber auch anhand ihres Willens, sich während der Reise zu verbessern. Während der Karriere werden die Spieler mit einer Reihe von Entscheidungen konfrontiert die mehr Dramatik zu ihrem Tennisleben hinzufügen.
Es ist eine komplett neue Sicht auf den Karrieremodus. Wir wollten, dass die Singleplayer-Erfahrung wieder mehr Spaß macht, so haben den kalenderbasierten Karrieremodus völlig ersetzt. Darüber hinaus wurde der Online Modus neu designed um bessere Spieloptionen zu bieten. Es gibt auch einige Verbesserungen um die Kommunikation zu erleichtern.
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