Bungie legt im Gespräch über den neuen Raid Verborgenes frei.
Seit der Veröffentlichung von Destiny 2: Lightfall, der neuesten Erweiterung für Bungies Sci-Fi-Action-MMO, sind die Spieler mit neuen Aktivitäten beschäftigt, entdecken eine neue elementare Macht in Strang und erforschen die Geheimnisse der verborgenen Stadt Neomuna auf Neptun. Eine neue Erweiterung bedeutet natürlich auch einen neuen Raid – einen von Destiny 2 herausfordernden Coop-Abenteuern für sechs Spieler, die das Können und die Fähigkeiten zur Problemlösung und zur Zusammenarbeit des ganzen Trupps auf die Probe stellen. Am 10. März stürzten sich Hüter aus der ganzen Welt in den bisher neuesten – und womöglich visuell atemberaubendsten – Raid: Wurzel der Albträume.
Anlässlich der Veröffentlichung von Lightfalls neuem Raid haben wir uns mit drei Mitgliedern des Destiny-Teams getroffen: Associate Designer Kailani Marrero, Staff Designer June Meyer und Design Lead Brian Frank gewährten uns einen Blick hinter die Kulissen und sprachen darüber, wie es ist, an einigen der mysteriösesten, aufregendsten und herausforderndsten Inhalte der Gamingwelt zu arbeiten (und ihnen Namen zu verpassen).
Wie treibt der Raid “Wurzel der Albträume” die Geschichte nach den ersten Ereignissen von Lightfall voran?
June Meyer: In “Wurzel der Albträume” erkunden die Spieler die Pyramide des Zeugen nach den Ereignissen der Lightfall-Kampagne. Dabei sehen sie mit eigenen Augen, wie das Licht des Reisenden die Landschaft verwandelt, neues Leben erschafft und die existierende Umgebung aufwirbelt. Bisher gab es keine Gelegenheit, diesen Vorgang zu sehen oder zu beeinflussen, und dieser Raid gibt Spielern die Möglichkeit, die Umgebung durch ihre eigenen Handlungen zu formen.
Kailani Marrero: Dabei musste das, was der Spieler (und Hüter) auf Neomuna erfahren hat, in die Reise während des Raids eingeflochten werden. Während der Kampagne dauert es eine Weile, bis der Hüter die Situation verarbeitet hat, vor allem, was Osiris angeht, und er lernt, Strang zu nutzen. Das haben wir in den Raid einfließen lassen. Ohne denen die Vorfreude zu nehmen, die den Raid noch nicht selbst gemacht haben: Die Hüter wissen, wer die Bedrohung ist und dass sie besiegt werden muss. Selbst im Angesicht dieser überwältigenden Herausforderung gibt es keinen Weg daran vorbei, und das Vertrauen in euch selbst und eure Verbündeten, das dürft ihr niemals verlieren.
Frage: Gibt es konkrete Beispiele, wie Bungie erzählerische Elemente in das puzzleartige Gameplay der Raids in Destiny 2 einfließen lässt?
Brian Frank: In “Der Schwur des Schülers” [aus Destiny2: Die Hexenkönigin], wurden die Symbole mit ihren Bedeutungen als ein System entworfen, aus dem Spielereignisse Aussagen über die Orte und Charaktere in unserer Welt aufbauen würden. Im Kontext der Thematik der Irreführung und Illusion in “Die Hexenkönigin” sollten sie an Wahrheiten, Lügen oder Prophezeiungen erinnern. Außerdem sollten sie die Spieler vor die Aufgabe stellen, sie zu interpretieren und sie ihrem Einsatztrupp zu übermitteln, um im Raid weiterzukommen.
KM: Die erzählerischen Elemente sind meist das i-Tüpfelchen, das dem Raid-Erlebnis den gewissen Extrawumms verpasst. Viele der Mechaniken werden unter einem groben Storykonzept festgelegt und danach liefert der Storydesigner zusätzlichen erzählerischen Kontext. Das Gerüst steht, aber um darauf aufzubauen und es noch cooler zu machen, dafür braucht man diesen Kontext.
JM: Unser thematisches Ziel für die Mechaniken von “Wurzel der Albträume” war, dass die Hüter ihren Kampf gegen den Zeugen durch den Einsatz von Licht und Dunkelheit gewinnen können. Zu Beginn nutzen die Spieler ausschließlich Licht, bei der zweiten Begegnung werden sowohl Licht als auch Dunkelheit benötigt, aber nicht in Kombination miteinander. Bei der letzten Begegnung haben die Spieler dann gelernt, wie sie diese Elemente auf wirklich bedeutsame Art kombinieren können.
Frage: Welche Raidnamen der bisherigen Erweiterungen zählen zu den Favoriten im Team und warum?
KM: Darauf hätte sicher jeder von uns eine andere Antwort! Ich persönlich finde “Wurzel der Albträume” mit Abstand am besten. Es hat etwas gedauert, bis wir uns einig waren – dass wir unbeabsichtigt der altbewährten Formel “Dingsda der Dingsda” gefolgt sind, war ein ziemlicher Lacher für uns – aber “Wurzel der Albträume” war einfach zu gut, um es nicht zu nehmen.
Wir wollten einen Namen, der ebenso mysteriös wie düster klingt, und da hat dieser um Längen gewonnen. Vielleicht haben einige Spieler auch die versteckten Hinweise auf Neomuna bemerkt, die darauf hindeuteten, wer sie im Bossfight erwarten würde, und das wollten wir ebenfalls mit dem Raidnamen würdigen. Wer mit der Hintergrundgeschichte von Destiny vertraut ist, wird gleich an bestimmte Namen erinnert, wenn er “Albträume” hört.
Wenn ich meine Top 3 nennen müsste, dann wären das: “Wurzel der Albträume”, “Schwur des Schülers” und “Letzter Wunsch” [aus Destiny 2: Forsaken]. Forsaken
JM: “Tiefsteinkrypta” [aus Destiny 2: Jenseits des Lichts] wird für mich aufgrund seiner Schlichtheit immer besonders sein. Der Name hat gleichzeitig alles und nichts über den Raid verraten. Wir wussten, dass es ür die Spieler am wichtigsten war zu erfahren, wohin sie der Weg führt, aber wir fanden, dass wir die Reise selbst auf keinen Fall enthüllen dürften. Das war der erste Name, der in unserer Diskussion fiel, und wir haben gar nicht erst weiter überlegt, weil wir gleich wussten, dass das die beste Wahl war.
Frage: Welche Ziele verfolgt das Team beim Benennen von Raids?
BF: Wir wollen, dass der Name eine gewisse Rätselhaftigkeit verkörpert und an ein Abenteuer erinnert, zu dem man seinen Charakter aufbrechen sieht, oder an eine Herausforderung, die man mit seinem Einsatztrupp bewältigt.
KM: Einem Raid einen Namen zu geben bedeutet, die richtige Kombination von Worten zu finden, die die Essenz der Aktivität zum Ausdruck bringt. Sie sollen eine Gratwanderung zwischen dem gleichzeitigen Enthüllen von absolut nichts und wirklich allem sein. Eine schwierige Aufgabe, die aber auch großen Spaß macht.
Frage: Was möchte das Bungie-Team Spielern – neuen oder zu Destiny 2 zurückkehrenden – noch darüber sagen, wie Raids sich in das Erlebnis einfügen?
KM: Für mich sind Destiny-Raids eine einzigartige Erfahrung. In MMOs, RPGs beziehungsweise MMORPGs gibt es eine Menge unterschiedlicher Raids, aber sie in einem FPS zu sehen, finde ich echt gut. Sie sind eine Herausforderung für Spieler, die bereit sind, sich ihnen zu stellen, und als Belohnung bekommt man coole Sachen und mehr Story. Da kann man nur gewinnen.
BF: Als Gipfel der Coop-Aktivitäten werden Destiny-Raids dazu entworfen, Spielerstorys zu fördern. Wir haben die Messlatte für die Koordination und das Bewältigen der Herausforderungen, die bei jedem Raid einzigartig sind, hoch angesetzt. Aber wenn der Sieg am Anfang unmöglich scheint, fühlt er sich am Ende umso besser an, und dieser Erfolg hängt davon ab, ob man auf seinen Einsatztrupp zählen kann.
Frage: Wie können Lightfall-Spieler sich am besten auf einen “Wurzel der Albträume”-Raid vorbereiten?
BF: Wer sich dafür bereit fühlt, für den ist die legendäre Kampagne eine gute Möglichkeit, um an die Ausrüstung zu kommen, die einem das empfohlene Power-Level für den Raid verschafft. Alternativ könnte man an sich an Lightfall-Aktivitäten oder saisonalen Ritualen beteiligen, wo Power-Upgrades winken.
JM: In Neomuna-Aktivitäten kann man Strang-Fragmente freischalten, weil Greifen und Mobilität ausschlaggebend für das Überleben in den Raid-Begegnungen sein können. Dungeons bieten auch eine gute Gelegenheit, um sich auszurüsten und sich an die komplexeren Endgame-Aktivitäten ranzutasten, ohne so viele Teammates suchen zu müssen.
KM: Ein guter Einsatztrupp ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Spaß an einem Raid in Destiny 2 zu haben. Aber wer keine fünf anderen Spieler für den Raid kennt, braucht sich keine Sorgen zu machen! Über die Einsatztrupp-Suche in der Destiny 2-App kann man sich einer bestehenden Raidgruppe anschließen oder selbst einen neuen Trupp gründen.
Destiny 2: Lightfall ist jetzt erhältlich.
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