Zen Studios’ Leit-Autor erklärt, was das Spiel besonders macht und wie es entstand.
Irgendwann zum Ende von 2019 hin kam ein kleines Team kreativer Köpfe von Zen Studios zum Rest von uns mit einer Idee: „Lasst uns ein RPG entwickeln, das in einer Steampunk-Version von London spielt, in der alle spielbaren Charaktere Zirkusleute sind.“ – Jeder, der das hörte (auch ich!) reagierte eigentlich gleich: „Was für eine irre Idee – find ich großartig!“. Jetzt sind wir nur noch wenige Wochen von der Veröffentlichung von Circus Electrique am 6. September entfernt und ich will die Gelegenheit nutzen, euch einen Einblick darein zu geben, wie das Projekt entstanden ist und wie sich das Spiel von anderen RPGs unterscheidet.
Ein Spiel, das wir selbst spielen wollten
Die Idee für das Projekt, das wir anfangs noch „Circus Scandal“ nannten, entstand in einer Gruppe aus Teammitgliedern, die grade aus anderen RPGs von Zen Studio kamen, wie zum Beispiel dem First-Person-Dungeon-Crawler Operncia: The Stolen Sun, dem taktischen Spiel Dread Nautical und dem 4X-Genre-Mischmasch CastleStorm II. Sie alle wollten gerne an einem weiteren RPG arbeiten und weil wir bei Zen Spiele entwickeln wollen, die wir auch selbst gern spielen würden, ging die Entwicklung dann in Richtung eines spezifischen Subgenres, das uns alle in den letzten Jahren besonders fasziniert hatte. Das beste Beispiel dafür war Darkest Dungeon – und genau aus dieser „Dunkelheit“ entstand das Licht der nächsten Idee: „Wir haben Spaß dran – lasst uns selbst so ein Spiel machen!“
Steampunk hat eine einzigartige Ästhetik
Aber wie genau macht man am besten ein Spiel wie Darkest Dungeon, aber auf unsere eigene Art? Wir haben früh verstanden, dass der erste Schritt eine einzigartige Ästhetik war. Fantasy ist cool und so, aber wie wäre mal etwas ganz anderes? Was, wenn wir keine Ritter oder Magier oder Orcs oder Elfen oder Drachen hätten? (Kein einziger Dungeon! Egal wie gut beleuchtet). Was wäre, wenn wir uns Steampunk ansehen würden?
Die Idee kam von Andras „Babar“ Klujber, und die Antwort kam von allen anderen: „Steampunk ist cool! Wir lieben Steampunk. Wieso gibt es nicht mehr Steampunk-Spiele? Das sollten wir ändern.“ – und kurz danach waren wir schon in die Recherche vertieft, die uns zu tollen Zirkus-Postern wie diesem hier führte:
Und das regte unsere Fantasie dann noch mal an. Zirkusleute haben jeweils eigene besondere Fähigkeiten, oder? Was, wenn wir genau die für einen Kampf einsetzen würden? Was, wenn diese Leute eine Steampunkversion vom viktorianischen London vor „normalen“ Bewohnern beschützen müssten, die plötzlich verrückt geworden sind? Was, wenn die elektrischen Innovationen der Zeit von Tesla, Edison und Westinghouse plötzlich richtig unter Strom stehen könnten? Dazu gibt es nicht grade viele Spiele.
Von der Geschichte angetrieben
Damit stand die erste Idee – ein Steampunk-RPG, in dem man als Zirkusdarsteller gegen Leute kämpfen muss, die plötzlich „verrückt“ geworden sind. Aber wie kann das Sinn ergeben? Das war für uns besonders wichtig als Merkmal unseres Spiels: Die Geschichte sollte wichtig sein. Wir wollten ein Spiel, das eher von JRPGs beeinflusst war, als die Erzählung nur nebenbei abzuhandeln.
Zusammenfassend: die Welt in Circus Electrique war bis 1873 genau wie unsere, aber plötzlich gab es eine wichtige Erfindung, die Elektrizität völlig revolutionierte und eine eher Steam-Punk-getriebene Entwicklung der Geschichte ermöglichte. Unsere Geschichte spielt etwa 26 Jahre später, nachdem ein fürchterliches Ereignis, das als „das Wahnsinnigwerden“ bekannt ist, alle möglichen Leute dazu brachte, Unschuldige Menschen scheinbar bar jeder eigenen Kontrolle anzugreifen. Mysteriöserweise sind die Darsteller des Circus Electrique immung und schließen sich unserer Protagonistin Amelia an, die versucht, herauszufinden, was passiert ist und wie es sich aufhalten lässt.
Machbare Schwierigkeit und untypische RPG-Helden
Die Einzigartigkeit von Circus Electrique liegt nicht einfach nur im Aussehen und der Geschichte. Einerseits wissen wir, dass viele Spieler dieses Subgenre von RPGs unnötig streng finden. Natürlich gibt es auch in Circus Electrique Herausforderungen, aber das Spiel soll nicht nur eins sein, das ihr durchspielen wollt, sondern auch könnt! Wir sind einfacher – aber nicht zu einfach.
Dazu sollten wir erwähnen, dass unsere Helden nicht die typischen RPG-Charaktere sind. Wir haben Muskelmänner, Messerwerfer, menschliche Kanonenkugeln und sogar robotische Bären – insgesamt 15 – und bieten euch damit echte Abwechslung im Vergleich zu den meisten Fantasy-nahen Archetypen.
Zirkusplanung
Und schließlich, weil alle wissen, dass die Show immer weitergehen muss, gibt es auch noch den „Tycoon“-Aspekt des Spiels: einen Zirkus zu planen. Dabei geht es um ein detailreiches, fast puzzle-artiges Spielerlebnis, in dem ihr die beste Gruppe von Darstellern basierend auf ihren Vorlieben und Abneigungen zusammenstellt, um eine besonders erfolgreiche Show zu produzieren. Damit könnt ihr euch eine Minute oder eine Stunde beschäftigen, jenachdem, wie viel Überlegung ihr reinstecken wollt.
Für das ganze Team kann ich sagen, dass wir uns sehr darauf freuen, euch bald unsere einzigartige Vision zu präsentieren. Bitte erzählt uns, was ihr von Circus Electrique haltet, sobald das Spiel am 6. September auf eurer PlayStation ankommt!
Kommentare sind geschlossen.